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UN-Teilungsplan für Palestina
Der UN-Teilungsplan für Palästina wurde am
29. November 1947 von der UN-Generalversammlung als Resolution 181
angenommen. Er sollte den Konflikt zwischen arabischen und jüdischen
Bewohnern des britischen Mandatsgebiets
Palästina lösen. Er teilte das Gebiet in einen jüdischen und einen
arabischen Staat und sah vor, den Großraum
Jerusalem
(einschließlich
Betlehems)
als
Corpus separatum unter internationale Kontrolle zu stellen. Der Plan
scheiterte durch den unmittelbar nach Israels Staatsgründung eingeleiteten
Palästinakrieg.

Einzelheiten des Plans
Laut Teilungsplan sollte der jüdische Staat zu etwa
einem Drittel die kleine fruchtbar gemachte Küstenebene mit
Galiläa
und zu etwa zwei Dritteln das große unfruchtbare Gebiet der
Negev-Wüste
erhalten, zusammen 56,47 Prozent des restlichen Mandatsgebiets Palästina
ohne Jordanien. Die
Negev-Wüste konnte zu dieser Zeit weder landwirtschaftlich genutzt werden
noch konnte man dort Städte errichten. Das Land, das für einen jüdischen
Staat vorgesehen war, stimmte weitestgehend mit dem Land überein, in dem es
auch eine große - wenngleich ohne Mehrheit - jüdische Bevölkerung gab.
Die Vereinten Nationen empfahlen die internationale
Verwaltung der Städte Jerusalem und Betlehem wegen der wichtigen religiösen
Stätten dort. Die zwei Staaten, wie sie der Plan vorsah, bestanden jeweils
aus drei größeren Teilen, die über exterritoriale Verbindungsstraßen
miteinander verbunden sein sollten. Der jüdische Staat sollte die
Küstenebene von
Haifa bis nach
Rehovot, den Osten von
Galiläa
(auch um den See Genezareth und den Galiläischen Pfannenstiel) und
die Negev-Wüste,
einschließlich des südlichen Außenpostens Umm Rascharasch (heute
Eilat)
enthalten.
Beinahe die Hälfte des Landes war zu diesem
Zeitpunkt besitzlos, insbesondere die Regionen der unfruchtbaren
Negev-Wüste, die etwa ein
Drittel des Landes ausmacht. Etwa 47 Prozent des Landes waren in arabischem
Besitz, etwa 6 Prozent des Landes hatten die Juden besessen oder erworben.
Der arabische Staat sollte West-Galiläa
mit der Stadt
Akko, das Bergland von
Samaria,
das Bergland von
Judäa, die südliche Küste bis nördlich von Majdal (heute
Askalon, was den heutigen
Gazastreifen enthält) und einen Wüstenstreifen entlang der ägyptischen
Grenze enthalten. Der UNSCOP-Bericht hätte
Jaffa, eine Stadt mit hauptsächlich arabischer Bevölkerung, die südlich
von
Tel Aviv liegt, dem jüdischen Staat zugeschlagen, aber eine Änderung des
Plans, bevor er den Vereinten Nationen vorgelegt wurde, machte sie nun zu
einer Enklave als Teil eines arabischen Staates. Der Plan war ein
Kompromisspapier, das auf zwei anderen Plänen basierte.
In dem vorgeschlagenen jüdischen Staat hätte es nach
Angaben der jüdischen Einwanderungsbehörde eine Bevölkerung von 498.000
Juden und 325.000
Nichtjuden gegeben. In dem arabischen Staat hätten 807.000 Nichtjuden
und 10.000 Juden gelebt. In der vorgeschlagenen Internationalen Zone hätten
105.000 Nichtjuden und 100.000 Juden gelebt. Palästinensische Quellen
beziffern die Zahl der Nichtjuden jedoch weit höher.
Reaktionen
Von den Befürwortern des Plans war starker Druck
ausgeübt worden, um die Vereinten Nationen zur Annahme des Plans zu bringen.
Die meisten Juden akzeptierten den Plan, zu nennen ist hier vor allem die
Jewish Agency, eine Art Vorgängerregierung des Staates Israel. Unter
orientalischen Juden war die Reaktion verhaltener. Die radikalen
Nationalisten lehnten den Plan ab - ihnen ging er nicht weit genug.
Bis zum heutigen Tage wird in israelischen Geschichtsbüchern der 29.
November als wichtigster Tag in Israels Bemühungen um einen eigenen Staat
angesehen. Dennoch wurde von einigen kritisiert, dass die entsprechenden
Gebiete keine Kontinuität hinsichtlich jüdischer Staatlichkeit darstellten.
Die arabischen Führer lehnten den Plan ab. Neben der
generellen Ablehnung eines jüdischen Staates geschah dies mit der
Begründung, der Plan verletzte die Rechte der Mehrheitsbevölkerung in
Palästina, die zu diesem Zeitpunkt zu 67 Prozent nicht-jüdischen Religionen
angehörten. Sie empfanden den Plan als Katastrophe. Kritisiert wurde die
Menge und die Qualität des Landes, das den Juden zugeteilt wurde. In der
Folgezeit kam es im Mandatsgebiet zu zahlreichen Überfällen und Anschlägen
durch irreguläre jüdische und arabische Kräfte.
Das Ende des britischen
Völkerbundsmandat für Palästina am 14. Mai 1948, einem Freitag, um
Mitternacht, führte zur Versammlung des Jüdischen Nationalrats.
David Ben Gurion verkündete in der
Israelischen Unabhängigkeitserklärung „Kraft des natürlichen und
historischen Rechts des jüdischen Volkes und aufgrund des Beschlusses der
UNO-Vollversammlung“ die Errichtung des Staates
Israel. Einige Stunden
nach der Ausrufung des Staates Israel eröffneten die Armeen Transjordaniens,
des Irak, des Libanon, Ägyptens und Syriens Krieg gegen Israel (Palästinakrieg,
in Israel "Unabhängigkeitskrieg").
Quellen
Bildnachweis
Weblinks