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Gobi

Die Wüste Gobi, oder kurz die Gobi (mongolisch Говь Gow, chinesisch 戈壁, Pinyin Gēbì), ist ein weiträumiges Trockengebiet in Zentralasien, in der Mongolei und der Volksrepublik China. Sie besteht aus zusammenhängenden, vielgestaltigen Wüsten- und Halbwüstenlandschaften. Charakteristisch sind insbesondere die extrem wasserarmen, meist steinigen und seltener sandigen Wüsten in China, sowie die lebensfreundlicheren, weiten Steppen in der Mongolei. Mit 2,3 Millionen km² ist sie eine der größten nichtpolaren Wüstenregionen der Erde.

Die Gobi ist in der Geschichte vor allem als Teil des Mongolischen Reichs bekannt. Außerdem liegen einige wichtige Handelsstädte der Seidenstraße am Südrand der Gobi.


Karte

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Satellitenfoto

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Typische Landschaft

Landschaftsaufnahme Wüste Gobi

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Geographie

Die Wüste Gobi ist ein riesiges Trockengebiet, das in mittleren Breitengraden auf dem Mongolischen Plateau im Innern des asiatischen Kontinents gelegen ist. Zu ihr gehören in Nordwest-China die zusammenhängenden Wüstenareale von Junggar Gobi, Gaxun Gobi, Alashan Shamo und Erdos Shamo, in der Süd-Mongolei die Trans-Altai-Gobi, sowie in der Südost- und Ost-Mongolei die Ost-Gobi bzw. Mongolische Gobi. Innerhalb dieser Wüstenregionen werden noch zahlreiche weitere Teilwüsten unterschieden. Grob umrissen wird sie von großen Gebirgsketten begrenzt. Das sind im Norden die Altai- und Changai-Gebirge, im Osten der Westrand der Da Hinggan-Gebirgskette, im Süden Qilian Shan und Bei Shan, im Westen die östlichen Ausläufer des Tian Shan.

Die Begrenzung der Wüste Gobi war lange Zeit nur vage definiert. Das Gebiet Xamo Desertum wurde zwar schon in einigen Karten aus dem 17. Jahrhundert als Streifen dargestellt, der klar begrenzt ist und von einer Reihe von Gebirgen umgeben wird, aber eine systematische Vermessung erfolgte erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Es wurde festgestellt, dass die Grenze der Wüste Gobi unter dem Einfluss von sich verändernden anthropogenen und klimatischen Faktoren jedes Jahr variiert. Eine neuere Untersuchung mit Satellitenaufnahmen, die auch einen Ariditätsindex zur Definition des Wüstengebiets heranzieht, ergab für den Zeitraum von 2000 bis 2012 eine durchschnittliche Fläche von 2,35 Millionen km². Damit ist die Wüste Gobi nach der Sahara und den Arabischen Wüsten eine der größten nichtpolaren Wüsten der Erde.

Klima

Die Gobi ist eine Wüste mit Kontinentalklima. In ihrem größten Teil, in der Mongolischen Gobi im Osten, herrscht ein Kaltes Steppenklima. Das geht westlich vom 110. Längengrad, ab in etwa der Ordos Shamo, in ein Kaltes Wüstenklima über. Weiter in Richtung Westen, ab dem 106. Längengrad, mit Beginn der Alashan Shamo nimmt die Höhe ab, es gibt kaum noch Vegetation und Sanddünen treten auf.

Die Gobi ist nicht die trockenste Wüste, aber diejenige mit den größten Temperaturunterschieden. Im Winter fallen die Temperaturen oft auf bis zu −30 °C und manchmal sogar bis auf −40 °C. Im Sommer erreichen die Temperaturen oft 35 °C im Schatten und Steinoberflächen erhitzen sich bis auf 65 °C oder mehr. Die Nächte sind allerdings immer kalt, während tagsüber die Mitteltemperaturen bei 20 bis 25 °C liegen.

Im Winter und Frühling kann es zu leichten Schneefällen kommen, die den Boden aber nur selten mit wenigen Zentimetern bedecken. Der Sommer ist die Regenzeit mit wenigen aber oft sintflutartigen Regenfällen. Die Niederschläge erreichen höchstens 390 mm/a in der Ost-Gobi und nehmen nach Westen hin ab. Die Gaxun-Gobi ist der trockenste Bereich mit Niederschlagshöhen von annähernd nur 20 mm/a.

Ökologie

In der Wüste Gobi und den umliegenden Regionen sind zahlreiche Tierarten anzutreffen, darunter Wölfe, Dschiggetai, Kropfgazelle, Gerbil und Steppeniltis. Es gibt auch noch einige Schneeleoparden. 

Die Wüste beherbergt einige an Trockenheit angepasste Sträucher und Gräser. Das Gebiet ist allerdings gegen Beweidung und den zunehmenden Kraftfahrzeugverkehr sehr anfällig. Menschliche Einflüsse sind vor allem im östlichen Teil größer, wo auch mehr Regen fällt und sich die Viehhaltung lohnt.

In der Mongolei wurde das Grasland in letzter Zeit durch den größeren Anteil von Ziegen in den Viehherden zurückgedrängt. Die Ziegen liefern wertvolle Kaschmirwolle, reißen aber im Gegensatz zu Schafen das Gras mit der Wurzel aus. Die qualitativ hochwertige Kaschmirwolle ist ein Hauptexportgut der Mongolei und wird fast zu 100 % von großen chinesischen Textilunternehmen abgenommen. Da diese Produktionssteigerung nicht nachhaltig vorangetrieben wurde, gilt das Ökosystem als extrem gefährdet. Seit die Viehherden in den 1990er Jahren privatisiert wurden, gibt es auch die staatliche Kontrolle der Weideflächen nicht mehr.

In der Volksrepublik China stellt Desertifikation ebenfalls ein gravierendes Problem dar, nicht zuletzt, da es in Form von Sandstürmen auch dichter besiedelte Gebiete wie Peking betrifft. In der Inneren Mongolei versucht man, gegen die Überweidung durch großflächige Absperrungen von Weideland und Umsiedlungen vorzugehen. Außerdem werden vor allem entlang von Verkehrslinien breite Schutzpflanzungen (Chinas Grüne Mauer) angelegt, um die Auswirkungen von Sandstürmen zu begrenzen.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis