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Global Cities
Als Global City (deutsch etwa Globalstadt)
werden Städte bezeichnet, die im Zentrum eines neuartigen, transnationalen
Städtesystems stehen. In ihnen sind die wichtigsten
Finanzmärkte, Zentralen von
Banken und
Transnationalen Konzernen sowie unternehmensnahe Dienstleistungen wie
Rechts-, Finanz- und Unternehmensberater,
Werbeagenturen, Buchführungs- und Prüfungsfirmen konzentriert.
In Global Cities konzentrieren sich nun die
Steuerungsfunktionen der inzwischen weltweit stark zersplitterten
Industrieproduktion sowie die Finanzdienstleistungen. Dies wurde erst durch
die Entwicklung neuer Informationstechnologien wie dem
Internet
möglich. Denn jetzt kann mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand die
Produktion auch an entfernten Standorten überwacht und die Produktivität von
Ländern, Standorten und Firmen weltweit verglichen werden.
Die Herausbildung globaler Finanz- und
Dienstleistungszentren schuf einen erweiterten Bedarf an
unternehmensorientierten Dienstleistungen, die in großer räumlicher Nähe
zueinander angesiedelt sind. Neben den oben genannten hochwertigen
Dienstleistungen steigt aber auch der Bedarf an einfachen Dienstleistungen
von Reinigungskräften, Kurieren, Sicherheitsleuten sowie hochwertigen
Kultur- und Erholungseinrichtungen für die im Allgemeinen hoch bezahlten
Spezialisten. Dies führt dazu, dass Global Cities seit den 90er Jahren das
Ziel von transnationaler
Migration wurden und sich dort häufig Migrantencommunities entwickelten.
Global Cities stehen im Zentrum des sich
herausbildenden transnationalen Städtesystems. Sie beziehen sich stärker
aufeinander, als auf ihr unmittelbares Umfeld, von dem sie sich tendenziell
entkoppeln. So ist beispielsweise die Entwicklung der Bodenpreise in den
Dienstleistungsdistrikten dieser Städte nur in Relation zu den Bodenpreisen
anderer Global Cities verständlich und hat weniger mit dem nationalen
Preisniveau zu tun.
Als Beispiele für eine Global City werden
New York,
Tokio,
London oder
Paris genannt. In Deutschland fällt
Frankfurt am Main in die Kategorie der Global Cities. Besonders die
Bedeutung Frankfurts als herausragender Finanzplatz und der international
bedeutsame
Flughafen Frankfurt am Main sprechen für Frankfurt als Global City.
Aufgrund seiner polyzentrischen Struktur gibt es darüber hinaus in
Deutschland weitere Städte, die zum erweiterten Kreis der Global Cities
gezählt werden, da sie zumindest in Teilen Funktionen einer Global City
aufweisen. Beispiele sind Hamburg, München, Düsseldorf oder Berlin. In der
Schweiz wird wegen seiner großen Bedeutung als Finanzplatz auch die Stadt
Zürich zu den Global Cities gezählt.
Viele Städte, die bisher eine hervorragende Position
im jeweiligen nationalen Städtesystem innegehabt haben, verlieren dagegen
massiv an Bedeutung. Dies gilt zunächst für die großen Industriereviere wie
das
Ruhrgebiet, einige Hafenstädte wie
Marseille
oder Neapel
und viele Millionenstädte der Entwicklungsländer, die aber zum großen Teil
aus Slums bestehen wie
Lagos.
Andererseits konnten sich Städte wie
Singapur,
Hongkong,
Seoul und
Manila zu
Subzentren der Global Cities entwickeln, weil sie sich auf die unmittelbare
Steuerung transnationaler Produktionsnetzwerke spezialisiert haben.
Der Begriff
Weltstadt wird häufig synonym für Global City genutzt;
es gibt allerdings einen Unterschied zwischen diesen: Die Weltstadt
ist ein traditionell politisch-kulturelles Zentrum von weltweiter Bedeutung.
Die Global City ist als globales wirtschaftliches Zentrum
zu verstehen. Beide Stadttypen schließen sich nicht gegenseitig aus. Sie
gehen im Gegenteil sehr oft Hand in Hand.
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New York* |
Tokio** |
London*** |
Paris**** |
Quellen
Bildquelle
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