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Metropolregionen
Eine Metropolregion (in der
Schweiz
meist Metropolitanraum genannt) ist ein stark verdichteter Ballungsraum einer
Metropole. Metropolregionen
werden als Motoren der sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Entwicklung eines Landes betrachtet.
Europäische Metropolregionen (EMR)
besitzen auf Europa bezogen Schlüsselrollen für diese Entwicklung. In
Deutschland wurden Metropolregionen erstmals 1995 durch die
Ministerkonferenz für Raumordnung definiert.*
Im Gegensatz zu einer
Agglomeration, die
aus einer
Kernstadt und ihrem suburbanen, dicht bebauten Vorortbereich
(umgangssprachlich
Speckgürtel) besteht, ist der Begriff der Metropolregion weiter gefasst
und schließt auch große ländliche Gebiete mit ein, die mit den
Oberzentren der Region durch wirtschaftliche Verflechtungen oder
Pendlerströme
in enger Verbindung stehen.
Die größte Metropolregion der Welt ist
Tokio-Yokohama, wo auf einer Fläche von 13.556 Quadratkilometern 37,5
Millionen Menschen (2009) leben. Die Bevölkerungsdichte beträgt 2.744
Einwohner pro Quadratkilometer. Eine der höchsten Bevölkerungsdichten der
Erde außerhalb von Großstädten weist das
Nildelta
auf. In dem etwa 24.000 Quadratkilometer großen Gebiet leben über 60
Millionen Menschen. Die Bevölkerungsdichte liegt mit rund 2.500 Einwohnern
pro Quadratkilometer ähnlich hoch wie in der Metropolregion Tokio.
Auch das
Gangesdelta ist dicht wie eine Metropolregion besiedelt. Auf etwa
105.000 Quadratkilometer leben 150 Millionen Menschen, was einer
Bevölkerungsdichte von 1.430 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht. Die
Bildung einer großflächigen, extrem hohen Besiedlungsdichte ist also nicht
immer an das Vorhandensein einer zentralen Metropole gebunden, vielmehr kann
sie auch in „ländlichen“ Gebieten wie den besonders fruchtbaren tropischen
und subtropischen Flussdeltas entstehen (wenngleich in den Deltas auch
Millionenmetropolen liegen, etwa
Kairo am
Nildelta oder
Kalkuta und
Dhaka im Gangesdelta).
Wenn man ausschließlich die administrativen
Stadtgrenzen heranzieht, ist die chinesische Stadt
Chongqing
die größte der Welt. Sie stellt als „regierungsunmittelbare Stadt“ eine
eigenständige Verwaltungseinheit mit 31,8 Millionen Einwohnern (2009)
dar. Die Fläche des Verwaltungsgebietes der Stadt ist mit 82.403
Quadratkilometern allerdings beinahe so groß wie der Staat Österreich
(83.871 Quadratkilometer) und besteht überwiegend aus Gebieten mit
ländlicher Siedlungsstruktur. Die administrativen Stadtgrenzen gehen weit
über die Grenzen der Metropolregion Chongqing (9.623 Quadratkilometer und
7,7 Millionen Einwohner) hinaus.
Liste der größten Metropolregionen der Welt
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* Der Begriff Europäische
Metropolregion ist nicht mit dem Begriff
Europaregion (Euregio) zu verwechseln, mit dem Regionen bezeichnet
werden, die auf dem Gebiet von mindestens zwei Staaten liegen. Eine Euregio
wird nur selten Metropolregion genannt.
Quellen
Bildquelle
Weblinks