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Kingmanriff

Das Kingmanriff (englisch Kingman Reef) ist ein Korallenriff im Nordpazifik und gehört als nichtinkorporiertes Territorium (Außengebiet) zu den Vereinigten Staaten. Es befindet sich ca. 61 km nordwestlich von Palmyra und ungefähr 1713 km südwestlich von Honolulu. Geographisch gehört es zu den nördlichen Linieninseln.

Von den USA wird das Kingmanriff zu den sogenannten United States Minor Outlying Islands gezählt. Für jegliche Verwaltungsaufgaben ist die United States Navy zuständig, die ihre Aufgaben von Washington, D.C. aus wahrnimmt.

Der Öffentlichkeit wird, sofern keine Sondergenehmigung vorliegt, kein Zutritt zum Riff gewährt. Ein Besuch wäre entweder mit einem Flugboot, das in der tiefen inneren Lagune landet, oder einem Schiff, welches am küstennahen Ankerplatz anlegt, möglich.


Lagekarte
Karte von Kingmanriff
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Satellitenaufnahme
NASA-Satellitenbild
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Seekarte des Kingmanriffs
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/44/Kingman_Reef_NOAA_chart.jpg/320px-Kingman_Reef_NOAA_chart.jpg
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Geographie und Klima

Das Kingmanriff liegt größtenteils unter Wasser, bei günstigen Verhältnissen werden 10.000 m² (0,01 km²) trockenen Landes sichtbar, die Küstenlinie kann dabei bis zu drei km betragen. Die Gesamtfläche innerhalb des Riffkranzes, der im Westen ständig überflutet ist, beträgt 60 km². Bedingt durch die geringe Landfläche sowie häufige Überflutung des dreiecksförmigen Korallenriffs existiert weder eine Landvegetation noch lassen sich natürliche Ressourcen finden, der Boden ist komplett unfruchtbar. Der höchste Punkt befindet sich östlich einen Meter über dem Meeresspiegel.

Es herrscht tropisches Klima, das jedoch wesentlich von den vorherrschenden Winden beeinflusst wird.

Geschichte

Der amerikanische Kapitän Edmund Fanning entdeckte das Kingmanriff am 14. Juni 1798 mit seiner Brigg Betsy. In seinem Buch „Voyages and Travels“ berichtete er, wie sein Schiff fast auf das Riff aufgelaufen und steckengeblieben wäre, wenn er die Gefahr nicht gespürt und es rechtzeitig gestoppt hätte. Das Riff beschrieb er folgendermaßen:

Korallenriff oder Sandbank, in der Form eines Halbmondes, über sechs Meilen Ausdehnung von Nord bis Süd; unter seinem Lee, und innerhalb des Gebietes im Halbmond, scheinen flaches und untiefes Wasser zu sein. Wir haben keinen Fuß Erde, Fels oder Sand über dem Wasser entdeckt, wo vielleicht ein Boot an Land gezogen werden könnte.

Auf manchen Seekarten wurde es dann als Danger Rock (deutsch „gefährlicher Fels“) vermerkt.

Seinen Namen erhielt das Riff vom Seeoffizier W.E. Kingman, der ihm am 29. November 1853 mit der Shooting Star einen Besuch abstattete. Über die Entdeckung berichtete er im September 1855 in der Honoluluer Zeitung „The Friend“. Dort wies er auch auf die beträchtliche Bedrohung hin, die das Riff insbesondere bei leichtem Wind und ruhiger See nachts darstellen würde, da man Brecher erst erkennen könne, wenn das Schiff dem Riff bereits gefährlich nahegekommen sei.

Unter dem Namen Danger zählte es zu den Inseln, die 1856 von den US-Amerikanern unter Berufung auf den Guano Islands Act beansprucht wurden.

Die USA annektierten es am 10. Mai 1922 und gaben ihm zwölf Jahre später den Status eines Marinereservats. Seine geschützte Lagune diente der Fluggesellschaft Pan Am 1937/1938 als Zwischenstation für Boeing 314-Flugboote zwischen Hawaii und Amerikanisch-Samoa.

Aufgrund seiner besonders vielfältigen maritimen Flora und Fauna – laut Ökologen beherbergt es 168 verschiedene Fischarten und 102 Korallenspezies – wurde es 2001 zum Naturschutzgebiet Kingman Reef National Wildlife Refuge erklärt, das gemeinsam mit sechs weiteren amerikanischen Inseln im Pazifik seit dem 6. Januar 2009 das Pacific Remote Islands Marine National Monument bildet.

Südostbereich des Kingmanriffs
File:Aerial view of the Southeast Part of Kingman Reef.png
Das Riff im Oktober 2003
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6e/Kingman_Reef_Oct_2003.jpg/320px-Kingman_Reef_Oct_2003.jpg
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Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis