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Atoll

Ein Atoll ist ein ringförmiges Korallenriff, das eine Lagune umschließt. Das Wort „Atoll“ leitet sich von atolhu ab, dem entsprechenden Begriff in der maledivischen Sprache. Das Korallenriff bildet einen Saum von häufig äußerst schmalen Inseln aus, die nach dem polynesischen Wort für „Insel“ meist als Motu bezeichnet werden. In der Lagune können sich noch Reste des ehemaligen Vulkangipfels als Inseln über den Meeresspiegel erheben.

Durch spätere Einwirkung (Anhebung der Erdkruste, Absinken des Meeresspiegels) kann es geschehen, dass sich ein Atoll „hebt“ und die vom Korallenring umschlossene Lagune weitgehend, gelegentlich auch vollständig austrocknet. Man spricht dann von einem „Gehobenen Atoll“. Beispiele hierfür sind Niue, Nauru oder Henderson Island.

Atolle kommen ausschließlich in tropischen Gewässern, hauptsächlich im Pazifischen Ozean und im Indischen Ozean vor, im Karibischen Meer gibt es nur vier Atolle. Einen Staat, der nur aus Atollen besteht, bilden die Malediven.

Das nördlichste Atoll ist das Kure-Atoll nordwestlich Hawaiis auf 28° 24' n. Br., am südlichsten gelegen ist das Atoll Ducie der Pitcairninseln bei 24° 41' s. Br. Atollähnliche Strukturen weiter südlich finden sich beim meist unterseeischen Elizabeth-Riff in der Tasmansee bei 29° 58' s. Br.

Die größte Gesamtfläche (Lagune und Riff) hat mit 3.850 km² das maldivische Atoll Thiladhunmathi-Miladhunmadulu (zwei Namen, jedoch geografisch ein Atoll). Davon sind 51 km² Landfläche. Die größte zusammenhängende Atoll-Struktur bildet die Great Chagos Bank im Chagos-Archipel (Tschagosinseln) mit einer Gesamtfläche von 12.642 km², bei nur 4,5 km² Landfläche. Die unterseeische Saya de Malha Bank, ein ringförmiges Korallenriff, das vollständig unter dem Meeresspiegel liegt und daher nicht als Atoll klassifiziert wird, hat eine Gesamtfläche von rund 35.000 km² (ohne die separate nördliche Ritchie-Bank).

Das Atoll mit der größten Landfläche ist Kiritimati im pazifischen Inselstaat Kiribati mit 321 km², gefolgt von Aldabra (Seychellen) mit 155 km².

Viele Atolle besitzen jedoch eine nur geringe Landfläche und keine natürlichen Süßwasserquellen und sind daher unbewohnte Inseln.

Das aus mehr als 40 Motus bestehende Atoll Atafu
Das aus mehr als 40 Motus bestehende Atoll Atafu*
Kiritimati, das Atoll mit der größten Landfläche
Kiritimati, das Atoll mit der größten Landfläche**
Malé, die Hauptstadt der Malediven, ein dicht besiedeltes Motu
Malé, die Hauptstadt der Malediven,
ein dicht besiedeltes
Motu***

Gehobenes Atoll

Ein gehobenes Atoll hat alle Merkmale eines typischen Atolls, zum Beispiel einen Riffgürtel und die Reste einer zentralen Lagune, die jedoch deutlich oberhalb des heutigen Meeresspiegels liegen. Gehobene Atolle sind zunächst „gewöhnliche“ Atolle, die nach der Riffbildung über die Meeresoberfläche hinaus angehoben werden. Ursächlich für diese Hebung ist das erneute Aufleben tektonischer oder vulkanischer Aktivitäten. In der Regel fällt dabei die zentrale Lagune des Atolls trocken, verlandet und es siedeln sich mit der Zeit Pflanzen an. Bei einigen Inseln konnte sich anschließend in Höhe des Meeresspiegels erneut ein Korallenriff bilden. Gehobene Atolle weisen oft ergiebige Phosphat-Lagerstätten auf, die auf die Ablagerung von Guano durch Seevögel zurückgehen.

Der französische Begriff für ein gehobenes Atoll ist makatea, im anglo-amerikanischen Sprachraum wird es als raised reef island oder makatea island bezeichnet. Makatea ist ein altes polynesisches Wort, das „weißer Stein“ (Kalkstein) bedeutet. Der Name bezeichnet auch eine Insel im Tuamotu-Archipel, ein gehobenes Atoll.


Quellen

Bildernachweis

Beispiele