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Der Mississippi

Der Mississippi (engl.: Mississippi River) ist ein 3778 Kilometer langer Strom in den Vereinigten Staaten. Er entspringt dem Lake Itasca im nördlichen Minnesota und mündet rund 160 Kilometer südlich von New Orleans in den Golf von Mexiko.

Sein längster Nebenfluss Missouri ist bis zur Mündung deutlich länger, jedoch an dieser auch deutlich wasserärmer als der Mississippi. Der Missouri River und der Unterlauf des Mississippi bilden als Mississippi-Missouri mit 6051 Kilometern Länge das viertlängste Flusssystem der Erde.

Der vom Wasservolumen her größte Nebenfluss des Mississippi, der Ohio River, übertrifft den Hauptfluss bei dessen Mündung deutlich. An dieser Stelle sind der Missouri und der Illinois River bereits in den Hauptstrom eingeflossen.

Auf seinem Weg durchquert der Mississippi nahezu das gesamte Staatsgebiet der USA von Nord nach Süd und fließt durch acht US-Bundesstaaten: Minnesota, Illinois, Missouri, Kentucky, Arkansas, Tennessee, Mississippi, Louisiana und bildet die Grenze von Wisconsin und Iowa. Bei St. Louis vereinigt er sich mit dem Missouri sowie dem Meramec und bei Cairo, Illinois, mit dem Ohio. Bis auf das Gebiet um die Großen Seen entwässert der Fluss das gesamte Gebiet zwischen den Rocky Mountains im Westen und den Appalachen im Osten. Das Mississippidelta bei New Orleans bildet eines der größten Mündungsgebiete weltweit.

Der Mississippi kann allgemein in seinen Oberlauf (Upper Mississippi River), von seiner Quelle bis zur Einmündung des Ohio, und in seinen Unterlauf (Lower Mississippi River), vom Ohio bis zu seiner Mündung in den Golf von Mexiko, gegliedert werden.

Der Name Mississippi stammt vermutlich aus der Sprache der Algonkin-Indianer. Er setzt sich zusammen aus den Wörtern messe für groß und sepe für Wasser. Die häufig anzutreffende Übersetzung „Vater der Gewässer“ ist eher eine poetische als eine wortgetreue Übersetzung. Eine andere mögliche Herkunft wäre aus der Sprache der Anishinabe Messipi für „großer Fluss“. Umgangssprachlich wird der Mississippi in den USA oft „Old Man River“ genannt, verewigt vor allem im Lied Ol’ Man River aus dem Musical Show Boat aus dem Jahr 1927.

Im Frühjahr 1927 verursachte der Fluss die bis heute größte Flutkatastrophe in den Vereinigten Staaten, als im Unterlauf ca. 70.000 km² Land bis zu 9 Meter hoch überschwemmt wurden und 700.000 Menschen evakuiert werden mussten. Dies war einer der Faktoren, die die Great Migration der Afroamerikaner zwischen 1915 und 1930 förderten.Ein weiteres Jahrhunderthochwasser ereignete sich 1993, hierbei wurden ca. 80.000 km² Land überflutet. Zu den stärksten Überschwemmungen seit 1927 kam es nach der jährlichen Schneeschmelze und anschließend anhaltend starken Regenfällen ab Mitte April 2011 während der Flut im Mai 2011.


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Karte der Nebenflüsse des Mississippi

Karte der Nebenflüsse des Mississippi

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Der Mississipi bei New Orleans

Foto "Der Mississipi bei New Orleans"

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Einzugsgebiet und Flusssystem

Der Mississippi entwässert den größten Teil des zwischen den Randgebirgen im Osten (Appalachen) und im Westen (Rocky Mountains) gelegenen Teils der Vereinigten Staaten von Amerika in den Golf von Mexiko.

Das Einzugsgebiet des Mississippi ist das viertgrößte der Welt. Es umfasst 3.220.000 Quadratkilometer und erstreckt sich über 31 Bundesstaaten der USA und zwei Provinzen Kanadas. Durch die überwiegende Lage im Westwindgürtel ist der im Lee der Hochgebirgsketten liegende westliche Teil überwiegend semiarid und der östliche Teil humid.

Der namentliche Hauptast des Stromsystems verläuft annähernd mittig in südlicher Richtung und entspringt westlich des Oberen Sees in Quellbächen, die den Itascasee speisen, der als Quelle des Mississippi gilt. Es spiegelt die hygrischen Unterschiede des Einzugsgebietes wider, dass der eigentliche Hauptast des Mississippi-Systems (bestimmt vom jeweils größeren zusammenfließenden Gewässer) in den niederschlagsreichen Appalachen entspringt, der längste Ast des Flusssystems dagegen in den Rocky Mountains.

Wirtschaft und Ökologie

Entlang des Flusses liegen die größten Landwirtschaftszonen der USA; die Hälfte aller US-Farmen sind im Mississippi River Basin von Illinois angesiedelt. Der Düngereintrag der konventionellen Landwirtschaft erzeugt erhebliche Schadstoff-Frachten, die zu Eutrophierung*und Hypoxie** im Mississippidelta führen. Wegen der Auswirkungen wird das betroffene Wassergebiet im Golf von Mexiko als Dead Zone bezeichnet. Im Oktober 2002 wurden Wasserqualitätsstandards für den gesamten Fluss eingeführt, die durch die EPA (Environmental Protection Agency)überwacht werden.

Der Mississippi ist ein wichtiger Transportweg. Auf dem Fluss verkehren heute Schubverbände, von denen einige zu den weltweit größten zählen Normal sind Schubverbände mit 40 Leichtern. Auf dem gestauten oberen Abschnitt des Mississippi sind nur noch 15 Leichter erlaubt. Die Schubleichter auf dem Mississippi haben eine Tragfähigkeit von jeweils 1500 Tonnen, so dass die größten Schubverbände auf eine Tragkraft von über 100.000 Tonnen kommen.

Baton Rouge ist der am weitesten im Landesinneren gelegene Hochseehafen am Mississippi. Das United States Army Corps of Engineers hält eine 13,7 m tiefe Fahrrinne von der etwa 400 km flussabwärts gelegenen Mündung des Southwest Pass bis zur alten Huey P. Long Bridge in Baton Rouge frei.

Auf Grund der hohen Dichte an Unternehmen der chemischen Industrie am Mississippi flussabwärts von Baton Rouge wird der Flussabschnitt zwischen Baton Rouge und New Orleans im Hinblick auf eine hiermit in Verbindung gebrachte erhöhte Krebssterblichkeit auch Krebs-Allee genannt.

Foto Schubverband auf dem Mississippi bei Memphis (Tennessee)
Schubverband auf dem Mississippi bei Memphis (Tennessee)

* Eutrophierung: "unerwünschte Zunahme eines Gewässers an Nährstoffen und damit verbundenes nutzloses und schädliches Pflanzenwachstum" (Duden)

**Hypoxie: "Sauerstoffmangel in den Geweben" (Duden)

Superlative

  • "Im Großraum des Mississippibeckens gibt es mehr schiffbare Flußkilometer als im Rest der Welt zusammen." (Zitat aus Tim Marshalls "Die Macht der Geographie", dtv-Verlag, 2016, S. 80)
  • "Nirgendwo sonst gibt es so viele Flüsse, die nicht im Hochland entspringen und deren Wasser über so weite Entfernungen ruhig bis zum Meer fließen." (Zitat ebenda)

Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis