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Mittlerer Westen

Barneveld, Midwest

Der Mittlere Westen (engl.: the Midwest) ist eine Region der Vereinigten Staaten. Der Name entstand im 19. Jahrhundert aus dem Bedürfnis, sich von der Ostküste abzugrenzen, daher „Westen“ – aber eben nicht so weit im Westen wie die damalige Frontier (Wilder Westen).

Der Mittlerer Westen wird auch als "Herzland Amerikas" bezeichnet, was auf seine bedeutende Rolle für Industrie und Landwirtschaft zurückzuführen ist.

Abgrenzung

Die Abgrenzung des Mittleren Westens ist nicht genau festgelegt. Gemäß der Einteilung des U. S. Census Bureau gehören folgende Bundesstaaten zur Statistikregion, welche in zwei Divisionen unterteilt ist dazu (von West nach Ost geordnet, jeweils im Norden beginnend):

North Dakota, South Dakota, Nebraska und Kansas werden dann zum Mittleren Westen gerechnet, wenn man bei der Kategorisierung keine „Great Plains“-Region vorsieht. Meistens werden Missouri sowie gelegentlich auch Kentucky oder West Virginia als Staaten des Mittleren Westens betrachtet, alternativ werden sie zu den Südstaaten gezählt. (Sie gehörten den Konföderierten Staaten von Amerika nicht an, ließen aber bis zum Sezessionskrieg die Sklaverei zu.)

Ganz selten wird auch von Pennsylvania als Staat des Mittleren Westens gesprochen, weil der Staat keine Küste zum Atlantischen Ozean aufweist, und ein Teil auch westlich der Appalachen liegt. Für das Gebiet um Pittsburgh und Erie ist diese Klassifizierung halbwegs nachvollziehbar, nicht aber für den Staat als Ganzes, da die östliche Hälfte um Philadelphia geschichtlich und geographisch mit dem Mittleren Westen so gut wie nichts gemein hat.

Geographie und Wirtschaft

Das Gebiet des Mittleren Westens ist größtenteils durch die Gletschervorstöße verschiedener Eiszeitalter geprägt (Laurentidischer Eisschild). Vor allem in Michigan, Wisconsin und Minnesota entstanden dadurch viele Seen und das Terrain ist sowohl in Illinois und dem nördlichen Indiana, als auch in Ohio überwiegend eben. Zum Süden und Westen hin, wo die Gletscherzeiten länger zurückliegen, wird die Landschaft durch Erosion leicht hügeliger bis in die Täler der Ohio und Mississippi Rivers sowie die Shawnee Hills, die Ozark Mountains und die Badlands von South Dakota. Aufgrund der Gletscherperioden sind die Böden in dieser Region sehr fruchtbar. Sofern das Klima ausreichende Wachstumszeit zulässt, wird in dieser Region sehr intensiv Landwirtschaft (Getreide, Mais, Viehwirtschaft) betrieben.

Lagekarte
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Staatenkarte
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Die großen Städte der Region sind industriell geprägt. Hier gilt es vor allem die noch zum Rust Belt, dem traditionellen Schwerpunkt der amerikanischen Schwerindustrie, gehörende Region um die „Autostadt“ Detroit sowie Zulieferindustrie (Stahl, Reifen) rund um Cleveland zu nennen. Diese Städte waren stark vom industriellen Strukturwandel betroffen und haben daher mit Arbeitslosigkeit und sozialen Problemen zu kämpfen.

Die Metropolregion Chicago verfügt über eine breitere wirtschaftliche Basis – neben der Stahlindustrie im südlichen Teil der Stadt (um Lake Calumet) und entlang des Calumet River (z. B. Gary), haben viele große Unternehmen ihren Hauptsitz in der Stadt und mit dem Chicago Board of Trade existiert hier ein wichtiger Umsatzplatz der Finanzwirtschaft. Chicago ist zudem ein wichtiger Knotenpunkt für den Straßen-, Eisenbahn- und Luftverkehr.

Bevölkerung

Im 19. Jahrhundert wies der Mittlere Westen eine sehr hohe Dichte deutschsprachiger Einwohner auf, in vielen Regionen stellten sie die Mehrheit. Vor allem die Städte St. Louis, Milwaukee und Omaha waren Zentren der deutschen Kultur, was sich bis heute etwa an der großen Zahl der Brauereien dort ablesen lässt. Auch heute noch finden sich dort die meisten Deutschamerikaner, jedoch im Sinne der Abstammung, nicht der Sprache. Rund ein Fünftel der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten gab bei der letzten Volkszählung im Jahre 2000 an, Deutschamerikaner zu sein, die meisten davon im Mittleren Westen. Auch Einwanderer aus Skandinavien und ihre Nachkommen leben im Mittleren Westen, vor allem in der Region um die Großen Seen.

Zwischen 1910 und 1930 wanderten im Zuge der Great Migration viele Afroamerikaner aus den Südstaaten in die industriellen Großstädte des Mittleren Westens ein; auf dem Land gibt es jedoch, anders als in den Südstaaten, kaum afroamerikanische Bewohner.

Chicago war und ist ein häufiges Ziel für Einwanderer. So wohnen auch heute viele Polen in Chicago. Eingebürgerte Einwanderer aus Lateinamerika stellen die Mehrheit des 4. Kongressbezirks im Südwesten der Stadt, im Bezirk Albany Park werden zwei koreanischsprachige Zeitungen herausgegeben und es gibt einen koreanischsprachigen Fernsehsender.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis