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Rust Belt

Der Rust Belt („Rostgürtel“), früher Manufacturing Belt, ist die älteste und ehemals größte Industrieregion der USA. Er erstreckt sich im Nordosten der USA entlang der Großen Seen von Chicago über Detroit, Cleveland und Pittsburgh bis an die Ostküste zu den Ausläufern der Metropolregionen Boston, Washington, D.C. und New York City. Damit umfasst er Teile der Staaten Illinois, Indiana, Michigan, Ohio, Pennsylvania, New York und New Jersey.

Geschichtliche Entwicklung

Industrialisierung

Die Industrialisierung setzte nach der Unabhängigkeitserklärung 1776 ein.

Die erste Manufaktur war eine von einem Einwohner aus England 1790 gegründete Baumwollspinnerei. Bald folgten weitere textilverarbeitende Betriebe, die meist an den Flüssen Neuenglands errichtet wurden. Die Hafenstädte an der Ostküste waren damals Einfallstore für die europäischen Einwanderer und wichtige Handelsplätze, aber diese Industrien gehörten nicht zum Rust Belt, der viel mehr durch Schwerindustrie, Eisen, Kohle und Stahl als durch Textilien und Handel geprägt wurde.

Durch die Erschließung der Steinkohle und Erzreviere in den Appalachen ab 1893 sowie der Eisenerzvorkommen am Ohio River ab 1765 verlagerte sich das Wachstum in das westliche Pennsylvania. Die beginnende Erdölförderung in Titusville (Pennsylvania) ab 1859, die die Grundlage für die spätere Standard Oil Company bildete, beschleunigte den Vorgang zusätzlich.

Vorangetrieben wurde die Entwicklung des Manufacturing Belt vom starken Ausbau des Eisenbahnnetzes der USA. Es entwickelte sich eine Verbundindustrie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Manufacturing Belt seine volle Größe entfaltet; die am westlichen Ende gelegenen Großstädte Chicago und Milwaukee waren in dieser Zeit Zentrum der Lebensmittelindustrie, während sich die aufkommende Automobilindustrie auf Detroit und die Stahlindustrie auf Pittsburgh konzentrierte. Bis in die frühen 1970er Jahre war die Region das mit Abstand größte Industriegebiet der Vereinigten Staaten und eines der größten weltweit.

Krise

Seit 1970 begann der Übergang vom Manufacturing Belt zum Rust Belt (Rust wegen der alten Eisenindustrie), die wirtschaftliche Bedeutung der Region nahm ab. Erste Anzeichen für einen Niedergang oder zumindest für eine strukturelle Krise gab es bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als ein Großteil der Eisenerzförderung an den Oberen See verlegt wurde. In den 1960er Jahren begann mit der Abwanderung der Schwerindustrie in die billiger produzierenden Entwicklungsländer der eigentliche Niedergang.

An die Stelle des Manufacturing Belts als wachstumsstärkste Region ist heute der Sun Belt im Süden des Landes getreten.

Politik

Durch die durch Industriearbeiter geprägte Bevölkerungsstruktur galten vor allem die urbanen Zentren des Rust Belt als Hochburg der Demokratischen Partei und damit Teil der sogenannten "blauen Wand". Donald Trumps Wahlsieg 2016 wurde von Wahlforschern unter anderem darauf zurückgeführt, dass es ihm gelang, die "blaue Wand" durch Wahlerfolge in den Staaten Pennsylvania, Ohio, Michigan und Wisconsin zu durchbrechen.


Quellen

Bildernachweis

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Siehe auch

Weblinks