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Die kanadischen Provinzen
Kanada ist ein
Bundesstaat, der aus zehn Provinzen und drei Territorien besteht. Die Provinzen sind die
Gliedstaaten des kanadischen Bundesstaates. Sie haben ein hohes Maß
an Selbständigkeit gegenüber der kanadischen Bundesregierung und
beziehen ihre Macht und Autorität gemäß dem Verfassungsgesetz von 1867 direkt von der
Krone. Neue Provinzen können nur durch ein verfassungsänderndes
Gesetz geschaffen werden.
Die Provinzen verfügen über einen hohen Grad an Autonomie gegenüber der Bundesregierung. Gemäß den Artikeln 92, 92A und 93 des Verfassungsgesetzes von 1867 (mit späteren Änderungen) besitzen sie das Gesetzgebungsrecht etwa in den Bereichen öffentliche Einrichtungen, Gemeindewesen, Beamtenbesoldung, direkte Steuern, Schulwesen, Gast- und sonstiges lokales Gewerbe, Eigentum und bürgerliches Recht, Gerichtsverfassungsrecht, Zivilprozessrecht, Bergbau, Forstwirtschaft und Energie. Sie nehmen zusammen mehr Steuern ein als der Bund und finanzieren damit ihre vielfältigen Aufgaben, wozu Bildungswesen, Kultur, Gerichtswesen, Polizei, Gesundheitswesen, Sozialhilfe und Wirtschaftsentwicklung gehören. Sie kontrollieren auch die Nutzung der natürlichen Ressourcen.
Der Bund tätigt Ausgleichszahlungen und nimmt dadurch Einfluss auf Gesetzgebung der Provinzen, damit die Unterschiede zwischen reicheren und ärmeren Provinzen bei der Besteuerung nicht allzu groß ausfallen und der Standard der Dienstleistungen gleich bleibt. Die Provinzen wiederum können während einer bestimmten Frist die Nichtanwendung neuer Bundesgesetze beschließen, was aber in der Praxis nur selten geschieht.
Als Repräsentant der Krone fungiert in den Provinzen ein Vizegouverneur als Vize-Staatsoberhaupt, der überwiegend zeremonielle Aufgaben übernimmt.
Siehe auch
Quellen
Bildernachweis