Bali
Bali
ist eine zu
Indonesien gehörende Insel im
Indischen Ozean mit einem tropisch warmen
Durchschnittsklima. Hauptstadt der Insel ist
Denpasar. Mit einer Fläche von 5.561 km² ist Bali die
mit Abstand größte Insel der gleichnamigen
indonesischen
Provinz. Bali hatte im Jahr 2012
laut einer Schätzung.rund 4,22 Millionen Einwohner.
Bali ist die am
häufigsten besuchte Touristeninsel Indonesiens. Jährlich
kommen etwa 4 Millionen Besucher auf die Insel
der Götter.
Bali gilt als die westlichste der
Kleinen Sundainseln (zu denen noch die Inseln von
Nusa Tenggara gehören) und ist vom westlich gelegenen
Java durch die 2,5 km breite
Bali-Straße getrennt. Bali liegt im
Indischen Ozean zwischen Java und
Lombok. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 95 km, von
seiner Westspitze bis zur Ostspitze sind es 145 km.
Zur Provinz Bali gehören noch wenige
kleinere Inseln namens
Nusa Penida,
Nusa Lembongan und
Nusa Ceningan
(s.
Topographische Karte)
Bali gilt als eine relativ junge Insel.
Vom malaliischen Festland ist die Insel nur durch drei
verhältnismäßig flache Meeresstraßen getrennt. Diese sind im
Verlauf der Zeit immer wieder trocken gefallen, so dass sich
Fauna und Flora Balis nicht sehr stark vom malaliischen
Festland unterscheiden. Zwischen Bali und Lombok verläuft
die sogenannte
Wallace-Linie. Dies ist die biogeografische Trennlinie
zwischen asiatischer und australischer Flora und Fauna.
Diese Meeresstraße ist sehr tief und besteht seit langer
Zeit, so dass sich Flora und Fauna der beiden benachbarten
Inseln stark unterscheiden.
Die meisten Berge Balis sind
vulkanischen Ursprungs und bedecken etwa drei Viertel der
gesamten Inselfläche. Der Vulkan
Gunung Agung („Großer Berg“) ist mit 3031 Metern der
höchste Berg der Insel. Für die Balinesen ist er der Sitz
der Götter. Außerdem ist er der Pol des balinesischen
Koordinatensystems. Der letzte Ausbruch von 1963 forderte
2000 Menschenleben und verwüstete zahlreiche Dörfer und
Felder. Westlich vom Agung schließt sich der riesige, zehn
Kilometer breite Vulkankrater des
Batur-Massivs an, mit dem Randkegel des Gunung Abang
(2153 m) als höchste Erhebung. Das Innere des Kraters wird
von dem jungen Kegel des im 20. Jahrhundert viermal tätigen
Gunung Batur (1717 m) und vom Kratersee Danau Batur
ausgefüllt.
Bevölkerung
89 % der Bevölkerung sind Balinesen,
der Rest verteilt sich auf kleine javanesische und
chinesische Gemeinden.
Religion
Bali ist die einzige Region
außerhalb
Indiens,
Nepals und
Mauritius' mit einer
hinduistischen Bevölkerungs-mehrheit. Die meisten
Balinesen bekennen sich zur Hindu-Dharma-Religion,
der balinesischen Glaubensform des Hinduismus.
- Hinduismus: 92,3 %
- Islam: 5,7 %
- Christen: 1,4 %
- Buddhisten: 0,6 %
Einzug hielt der Hinduismus in Bali
im 8. bis 9. Jahrhundert. Religion ist Leben und Leben ist
Religion auf Bali. Religiöse Riten und Feste begleiten die
Menschen von der Geburt bis zum Tod und über den Tod hinaus.
Sie sind Grundlage des Zusammenhalts von Familie und
Dorfgemeinschaft. Religiöse Riten werden wirksam bei der
Gründung eines Dorfes, sie ordnen das Familienleben und sind
die ethischen Leitlinien des ganzen Volkes. Feiertage,
Volksvergnügungen und Versammlungen werden stets von einer
Tempelzeremonie eingeleitet.
Bali wird auch die „Insel der
Tausend Tempel“ genannt. Jedes Hindu-Banyar
beheimatet drei Tempel: den Pura Puseh
(Ursprungstempel), den Pura Desa (Tempel der großen
Ratsversammlung) und den Pura Dalem (Todestempel). In
manchen Dörfern sind Pura Puseh und Pura Desa in einem
Tempelkomplex vereint. Meist sind solche Tempel aufwendig
gestaltet, selbst in abgelegenen Regionen, und stehen im
gestalterischen Aufwand den bedeutenden Tempeln der Insel
kaum nach. Dazu hat noch jedes Haus und jedes
Subak seine eigenen Tempel und an markanten Punkten
(Straßenkreuzungen, Ortseinfahrten, Banyan-Bäume etc.) gibt
es Kleintempel oder zumindest einen Opferstock, der im
Extremfall auch ein einfacher Stein sein kann.
Sprachen
Auf Bali wird hauptsächlich
Balinesisch (basa krama, zu Triwangsa basa
alus) und Indonesisch (Bahasa Indonesia)
gesprochen. Als nicht-indonesische Sprache ist Englisch
wegen des Tourismus ebenfalls weit verbreitet.
Je nach Haupttouristenherkunft vor
Ort wird auch
Niederländisch (Sanur),
Japanisch (Ubud)
und gelegentlich auch
Deutsch,
Russisch,
Italienisch oder
Französisch gesprochen, soweit dies für den Verkehr mit
Touristen erforderlich ist. In Privatschulen wird neben den
genannten Sprachen auch
Mandarin unterrichtet.
Geschichte
Als erste Einwanderer vermutet man
Menschen aus Südindien, die Bali ca. 1500 v. Chr.
besiedelten. Das erste Königreich ist für 990 n. Chr.
belegt. 1478 zog die hinduistische Oberschicht des
Majapahit-Reiches von Java, durch den Islam verdrängt, nach
Bali. Der König der hieraus entstehenden Dynastie
(Gelgel-Dynastie) regierte Bali von Klungkung aus. In der
Folgezeit verselbständigten sich die Provinzen Balis. Ihre
Herrscher, die Rajas, wurden nunmehr zu Königen ihrer
eigenen Reiche.
Die Niederländer besetzten Bali in
Etappen von 1846 bis 1908. Angesichts der nicht mehr
aufzuhaltenden Invasoren verweigerten die Rajas von Denpasar
und Pemecutan dennoch die Unterwerfung. Sie brannten ihre
Paläste nieder und zogen in ihren schönsten Kleidern mit
Familien, Hofstaat, Priestern und Kriegern in den Kugelhagel
der Kolonialmacht. 4.000 Balinesen kamen dabei um. Die
Herrschaft der Niederländer währte bis 1942. In dieser Zeit
erbrachte das Opiummonopol dem niederländischen Staat
Einnahmen, die die Ausgaben für Eroberung und Unterhaltung
der Kolonie deutlich übertrafen.
Danach wurde die Insel bis 1945 von
Japan annektiert. Am 17. August 1945 erfolgte die
Proklamation Indonesiens. Seitdem ist Bali ein Teil des
Landes.
1963 brach der Gunung Agung aus und
tötete Tausende. Darauf folgte ein wirtschaftliches Chaos,
welches viele Balinesen dazu veranlasste, in andere Teile
Indonesiens umzusiedeln.
Am 12. Oktober 2002 wurden 202
Menschen bei Sprengstoffattentaten auf zwei Diskotheken in
Kuta getötet.
Drei Jahre später, am Samstag, dem
1. Oktober 2005, explodierten drei Sprengsätze und töteten
26 Menschen. Es gab 122 Verletzte, darunter auch zwei
deutsche Staatsangehörige. Zwei der Bomben explodierten am
Strand von Jimbaran, eine weitere vor einem Restaurant in
Kuta Beach. Die Polizei geht von Selbstmordanschlägen aus
und vermutet die radikal-islamistische Organisation Jemaah
Islamiyah hinter dem Attentat.
Wirtschaft und Industrie
Die meisten Balinesen sind nach wie
vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Das Inselinnere ist
für die Landwirtschaft zu gebirgig und die schmalen
Küstenstreifen im Norden und Osten eignen sich nur bedingt.
Das Hauptanbaugebiet befindet sich im flachen und sehr
fruchtbaren Süden der Insel. Reis ist das
Hauptnahrungsmittel und das wichtigste Anbauprodukt der
Insel und wird hauptsächlich für den Eigenbedarf produziert.
Kokosnüsse und Schweinefleisch sind die wichtigsten
Exportprodukte, ebenso Arabica-Kaffee, der im Hochland von
Kintamani gute Anbaubedingungen findet. Für den Eigenbedarf
werden vor allem Erdnüsse, Chilis, Zwiebeln, Sojabohnen oder
andere tropische Gemüsesorten und Früchte angepflanzt.
Die einzige nennenswerte Industrie
ist die Textilindustrie. Billige
Strandkleidung, von Frauen zum Teil in Heimarbeit gefertigt,
wird im In- und Ausland vermarktet. Ebenfalls exportiert
Bali viel Kunsthandwerk.
Mittlerweile ist der
Tourismus der wichtigste Devisenbringer. Bali ist
die am häufigsten besuchte Touristeninsel Indonesiens. Die
Insel deckt wesentliche Teile ihres Haushalts mit Mitteln
aus dem Fremdenverkehr. Heute kommen etwa 4 Millionen
Besucher jährlich. Trotzdem hat Bali auch jenseits des
Tourismus immer seine eigenständige kulturelle Identität
bewahrt. Von den etwa 5000 Tanz- und Gamelangruppen, die
regelmäßig ihre religiösen Zeremonien abhalten, sind nur
wenige ausschließlich für die Touristen aktiv. Einige Orte
wie Kuta, Legian und Seminyak haben sich im Laufe der
letzten Jahre stark „verwestlicht“. Die meisten Touristen
kommen aus Indonesien, Australien, Japan, Deutschland und
den Niederlanden. Der Ngurah Rai International Airport
liegt in der Nähe von Jimbaran und Kuta.
Beschäftigung der Bevölkerung
-
59 % Landwirtschaft
-
19 % Handel mit handwerklichen
Erzeugnissen, Textilindustrie, Baugewerbe
-
22 % mit Tourismus verbundener
Handel, Finanzwesen, Gastgewerbe
Kultur
Küche
Der erste Grundsatz der
balinesischen Küche ist Andacht. Von den Speisen des Tages
wird täglich geopfert, bevor die Menschen davon essen. Viele
Speisen werden speziell zu rituellen Zwecken zubereitet und
nach der Zeremonie verspeist – Essen ist Gebet.
Indische und arabische Kaufleute
brachten außer Handelswaren, Hinduismus und Islam auch neue
Gewürze nach Bali, wie z. B. Ingwer, Kardamom und Gelbwurz.
Mit den Portugiesen kamen die heute in der balinesischen
Küche unverzichtbaren Chilis hinzu. Holländer bereicherten
den Speiseplan mit Kartoffeln und anderen europäischen
Gemüsesorten, die in den höheren Lagen Balis gut wachsen.
Die Chinesen brachten vor allem Glasnudeln nach Bali.
Reis ist in Bali mehr als ein
Grundnahrungsmittel, denn Essen ist für die Balinesen
gleichbedeutend mit Reis essen. Maniok und Kartoffeln sind
nur gelegentlich servierte Abwechslungen. Selbst die
Fastfoodketten servieren alle Gerichte mit Reis und nur
gegen Aufpreis mit Pommes Frites.
Fisch, Fleisch und Geflügel werden
in kleineren Mengen als Beilage verzehrt. Kühe gelten in
Bali - einem überwiegend hinduistisch geprägten Land - als
heilig, weshalb Rindfleisch als Opfergabe nicht in Frage
kommt. Schweinefleisch hingegen ist ein alltägliches
Nahrungsmittel und trägt mit Fisch (Süß- und Seewasser),
Meeresfrüchten, Ziegenfleisch, aber auch Schnecken (Bekicot)
zur Eiweißversorgung bei. Auch Enten, als Nutztiere weit
verbreitet, sind bei Festessen und Großopfern unverzichtbar.
Historisch waren Kühlmöglichkeiten begrenzt, so wird Fisch
oft eingesalzen oder zu Fischpaste verarbeitet.
Verschiedenartige Gewürze nehmen in
der balinesischen Küche - wie generell im asiatischen Raum -
eine bedeutende Stellung ein. Beilagen werden gerne kräftig,
oft auch extrem scharf gewürzt. Balinesische Speisen sind
meist ohne Kühlung den ganzen Tag haltbar. Unverzichtbar ist
die Kokosnuss, die zu den Hauptanbauprodukten der Insel
gehört. Ihre Milch, zubereitet aus einem Aufguss aus Wasser
und geraspelter Kokosnuss, ist eine hervorragende Grundlage
für die Curry-Gerichte. Geraspelte Kokosnüsse werden unter
Gemüse gemischt oder mit Gewürzen gebraten als Beilage
gereicht.
Ein beliebter Snack zwischendurch
ist
Rujak, ein Fruchtsalat aus unreifen Früchten - vor allem
von einer speziellen Mango - oder Gemüse, angerichtet mit
einer für europäische Zungen sehr ungewohnten Sauce aus
Chili, Palmzucker, gerösteter Krabbenpaste und Fischsoße,
abgeschmeckt mit Lemo und Salz. Das Abendessen setzt sich
meist aus den Überresten des Mittagessens zusammen. Dazu
werden Omeletts oder auch gebratene Nudeln gereicht, welche
die Chinesen in der indonesischen Küche etabliert haben.
Im Alltag wird der
gemeinschaftlichen Einnahme von Mahlzeiten keine eigene
Rolle zugemessen. Das gemeinsame Essen ist lediglich den
Festtagen vorbehalten. Bei einem Fest gibt es auch keine
getrennten Speisegänge. Das Frühstück ist nicht selten ein
Stehimbiss, bei dem schnell ein paar Speisen verzehrt
werden, die vom Marktbesuch mitgebracht wurden. Das
Mittagessen wird von den Frauen des Haushalts jeden Morgen
frisch zubereitet und dann auf dem Esstisch unter einem
Fliegenschutz aufbewahrt, an dem sich die Familienmitglieder
im Laufe des Tages nach Belieben bedienen. Begriffe wie
Vorspeise, Suppe, Hauptspeise oder Nachspeise sind für die
balinesische Küche unangebracht. Man isst, was auf dem Tisch
steht, in der Reihenfolge des eigenen Gusto.
Musik
Die
balinesische Musik wurde durch die Musik der Nachbarinsel
Java beeinflusst, insbesondere während der
vor-islamischen, vom Hinduismus geprägten Zeit. Auf Bali
sind verschiedene Gamelanstile verbreitet, aber auch
Gesangsarten wie der Kecak.
Linktipp:
Balinesische Musik
Klima
Das Klima ist tropisch warm mit
hoher Luftfeuchtigkeit. Von November bis März bringt die
innertropische Konvergenzzone (ITC) einen aus Nordwesten
kommenden
Monsunregen. Die zentrale Gebirgskette sorgt dafür, dass
sich der Regen sehr ungleichmäßig auf der Insel verteilt. Im
Süden der Insel fallen jährlich etwa 2000 mm Niederschlag.
Im Gebirge erhöht sich der Niederschlag auf 3000 mm, dagegen
erhält die im Regenschatten liegende Nordküste Balis nur
rund 1000 mm Niederschlag.
Im Jahresmittel liegen die
Temperaturen bei 24–34 °C auf Meeresniveau, in der
Trockenzeit (Mai–Oktober) durchschnittlich bei 10–20 °C in
den Hochlagen und 29–34 °C in den Küstenregionen.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge
für Denpasar
|
Jan |
Feb |
Mär |
Apr |
Mai |
Jun |
Jul |
Aug |
Sep |
Okt |
Nov |
Dez |
|
|
Max.
Temperatur (°C) |
33,0 |
33,4 |
33,6 |
34,4 |
33,1 |
31,4 |
30,4 |
29,6 |
31,4 |
33,6 |
32,7 |
33,0 |
Ø |
32,5 |
Min.
Temperatur (°C) |
24,1 |
24,2 |
24,0 |
24,8 |
24,1 |
23,5 |
23,0 |
22,5 |
22,9 |
23,7 |
23,5 |
23,5 |
Ø |
23,6 |
|
Niederschlag (mm) |
345 |
274 |
234 |
88 |
93 |
53 |
55 |
25 |
47 |
63 |
179 |
276 |
Σ |
1.732 |
|
Regentage
(d) |
27 |
22 |
20 |
9 |
8 |
6 |
4 |
4 |
8 |
12 |
16 |
22 |
Σ |
158 |
Quelle: Meteorological, Climatological and
Geophysical Agency, Indonesia, Daten: 1961-1990
|
Bali

Flagge |

Wappen |
|
Nickname(s):
Insel der Götter, Insel der tausend Tempel,Island of
Peace, Morning of The World, Island of
Hinduism, Island of Love |
Motto:
Bali Dwipa Jaya (Kawi)
(Glorious Bali Island) |
Basisdaten |
Fläche: |
5634,43 km² |
Einwohner: |
4.220.000 |
Bevölkerungsdichte: |
749 Einwohner/km² |
Hauptstadt: |
Denpasar |
Lage in Indonesien |
 |
Website: |
www.baliprov.go.id |

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