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Asowsches Meer

Das Asowsche Meer (ukrainisch Азо́вське мо́ре, russisch Азо́вское мо́ре, in der Antike auch Palus Maeotis oder Maiotis) ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres und ist mit diesem durch die Straße von Kertsch verbunden. Die Stadt Asow an der Mündung des Don ist Namensgeber für das Binnenmeer.

Die Fläche ist mit 37.600 km² etwa 70-mal so groß wie der Bodensee und etwas größer als Baden-Württemberg, die maximale Tiefe beträgt aber lediglich 14 Meter. Damit und mit nur 8 Metern durchschnittlicher Wassertiefe ist das Asowsche Meer das flachste Meer der Erde, wodurch im Sommer ohne weiteres 25 bis 30 °C Wassertemperatur erreicht werden können, währenddessen es im Winter zwei bis vier Monate lang zufrieren kann. Der Salzgehalt beträgt im Durchschnitt elf Promille, in den nördlichen Teilen sind es sogar nur zwei bis vier Promille.

Die wichtigsten Zuflüsse sind der Don und der Kuban. Sie sorgen aufgrund ihres permanenten Süßwasserzuflusses für einen relativ niedrigen Salzgehalt, der nur ein Viertel des Salzgehalts im Schwarzen Meer beträgt.

Asowsches Meer
Geographische Lage Nebenmeer des Schwarzen Meers zwischen Ukraine und Russland
Koordinaten46°N 37°O
Art Binnenmeer
Ozean Atlantischer Ozean
Lage Nebenmeer des Schwarzen Meers zwischen Ukraine und Russland
Zuflüsse Don, Kuban
Angeschlossene Meere via Straße von Kertsch mit dem Schwarzen Meer
Wichtige Inseln keine, jedoch viele Nehrungen
Städte am Ufer Mariupol, Asow, Berdjansk
Daten
Fläche 37.600 km²
Maximale Tiefe 14 m
Mittlere Tiefe 8 m

Besonderheiten

extrem flach, daher im Sommer sehr warm

Karte

Asowsches Meer.jpg

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Satellitenfoto

Satellitenaufnahme des Asowschen Meeres

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Länder

Anrainerstaaten sind die Ukraine im Westen und Russland im Osten. Die Halbinsel Krim und die Taman-Halbinsel trennen das Asowsche vom Schwarzen Meer, mit dem es durch die Straße von Kertsch verbunden ist. Das Westende des Meeres bildet der Sywasch, ein flaches, salzhaltiges System aus Buchten und Binnenseen.

Städte

Am Asowschen Meer liegen die Hafenstädte Berdjansk, Mariupol, Taganrog, Jeisk und (etwas Don-aufwärts) Rostow am Don, außerdem die Stadt Asow (an der Donmündung), der das Meer seinen Namen verdankt.

Klima

Das Klima am Asowschen Meer ist gemäßigt kontinental. Während die Temperaturen im Januar bei 0 bis 6 °C liegen, erreichen sie im Juli Werte von 23,5 bis 24,5 °C. Die durchschnittliche jährliche Jahrestemperatur liegt bei rund 9 bis 11 °C. Die jährlichen Niederschläge schwanken zwischen 220 und 500 mm. Im Winter lösen starke Fröste, Tauwetter und Nebelwetterlagen einander häufig ab. In der Zeit von Ende Dezember bis Anfang März bildet sich am nördlichen Ufer eine dauerhafte Eisdecke.

Fauna

Wegen des hohen Nährstoff- und Sauerstoffeintrages über die Flüsse sowie der guten Durchmischung des Wassers, einhergehend mit einer starken Erwärmung, beobachtet man im Asowschen Meer eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt. Auch der hohe Plankton- und Benthosgehalt trägt zu dieser Vielfalt bei.

Bis zu etwa 350 Arten wirbelloser Tiere und ungefähr 80 verschiedene Fischarten werden in der Fauna des Asowschen Meeres beobachtet, darunter Barsche, Brachse, Elritze, Coregonus, Groppe, Heringe, Karpfen, Makrele, Meeräschen, Meerplötze, Scholle und Stör. Besonders häufig sind Sardellen und Sardinen.

Zahlreiche Fischarten sind Süßwasserfische, die Salzwasserfische sind überwiegend Einwanderer aus dem Mittelmeer. In den Notzeiten nach dem Zweiten Weltkrieg war die Versorgung der Bevölkerung aus diesem reichhaltigen Fischbestand besonders wichtig, der allerdings durch Raubfische wie Störe und Barsch stark vermindert wurde.

Wirtschaft

Der sehr reichhaltige Fischbestand stellt neben dem Tourismus einen wirtschaftlich wichtigen Faktor für die Bewohner dar. Wegen seiner flachen Sandstrände und warmen, trockenen Sommer ist das Asowsche Meer besonders bei Familien mit Kindern beliebt. Hotels und Sanatorien mit Heilanwendungen sind wichtige Stützen des Tourismus.

Infrastruktur

Da der Don durch Kanäle über die Wolga mit Kaspischem Meer, Ostsee und Weißem Meer verbunden ist, ist das Asowsche Meer eine wichtige Verbindung für die Schifffahrt in Richtung des Schwarzen Meeres. Russland baute nach der Annexion der Halbinsel Krim 2015 bis 2018 die Krim-Brücke über die Straße von Kertsch; im Mai 2018 eröffnete Präsident Putin sie.

Gegen ihren Bau hatte die ukrainische Regierung seit 2015 heftig protestiert: unter der Brücke können nur noch Schiffe bis 33 Meter Höhe durchfahren und die Brücke zementiert Russlands Anspruch auf die annektierte Krim.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis