Republik Bergkarabach
Die Republik Bergkarabach
(armenisch
Լեռնային Ղարաբաղի Հանրապետություն/Lernayin Gharabaghi
Hanrapetut’yun, aserbaidschanisch
Dağlıq Qarabağ
Respublikası; engl. Nagorno-Karabakh Republic)
ist ein stabilisiertes
De-facto-Regime in
Bergkarabach, das von der internationalen Gemeinschaft
nicht anerkannt wird. Die
Vereinten Nationen und der
Europarat betrachten das Gebiet Bergkarabach als
Bestandteil
Aserbaidschans. Die Unabhängigkeitserklärung der
Republik Bergkarabach erfolgte am 2. September 1991.
Das Gebiet Bergkarabach liegt im
Südwesten von Aserbaidschan und ist umgeben von den sieben
großen aserbaidschanischen Bezirken, die sich heutzutage
ebenfalls unter armenischer Kontrolle befinden. Seit dem
Waffenstillstand vom Mai 1994 grenzt die nicht anerkannte
Republik Bergkarabach durch die anderen sieben okkupierten
Bezirke außerhalb von Bergkarabach im Süden an den
Iran und im Westen an Armenien.
Bevölkerung
Nachdem seit der
Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1991 Armenisch de facto
die alleinige Amtssprache in der Republik Bergkarabach war,
ist sie dies seit Inkrafttreten der Verfassung der Republik
Bergkarabach im Dezember 2007 auch de jure. Die
Verfassung garantiert allerdings in Artikel 15 den Gebrauch
aller Sprachen, die in der Bevölkerung verbreitet sind.
Andere Sprachen in dem Gebiet waren
Aserbaidschanisch und
Kurdisch.
Militär
Die Streitkräfte der Republik Bergkarabach wurden während
des Bergkarabachkrieges gegründet. Heute umfasst die Armee
ca. 20.000 Mann. Die Hauptaufgabe der Streitkräfte ist die
Verteidigung der Grenze der nicht anerkannten Republik.
Entlang der Grenze sind Schützengräben ausgehoben, und es
kommt immer wieder zu Schusswechseln mit den
Aserbaidschanischen Streitkräften mit Toten und
Verletzten.
Wirtschaft
Anfang der 1990er Jahre brach die Wirtschaft zusammen.
Die Gründe waren das Ende des Wirtschaftssystems der
UdSSR, weit schlimmer aber war der Krieg um
Bergkarabach, in dessen Verlauf weite Teile des Landes
zerstört wurden.
Seit dem Abschluss des Waffenstillstandes 1994 wird die
Wirtschaft in erster Linie von drei Faktoren
belastet:
-
den geschlossenen Grenzen zu Aserbaidschan,
-
fehlender Entwicklungshilfe (nur von Armenien und in
geringem Ausmaß von den Vereinigten Staaten),
-
auch in Folge dessen kaum Investitionen von
ausländischen Firmen.
Seit 2000 ist ein bescheidener, aber spürbarer
Wirtschaftsaufschwung in Gang gekommen.
Der wichtigste Sektor ist nach wie
vor die Landwirtschaft, die 2005 rund 40 Prozent des BIP
erwirtschaftete, womit sie im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 %
wuchs. Gut 20 % steuerte die Bauindustrie bei, die
allerdings im Vergleich zum Vorjahr um rund 38 % wuchs.
Trotz dieses Baubooms ist die Arbeitslosigkeit jedoch nach
wie vor das größte Problem. Der Außenhandel, der über
Armenien als Zwischenstation abgewickelt wird, wuchs 2005 um
15 %. In der ersten Hälfte des Jahres 2007 nahm die Republik
Bergkarabach nach Angaben des Statistikamtes etwa
16,67 Millionen US-Dollar an Steuereinnahmen ein.
Die Republik Bergkarabach befindet
sich in einer Wirtschafts- und Währungsunion mit Armenien.
Der
armenische Dram ist gesetzliches Zahlungsmittel. Es gibt
seit 2005 auch den Karabach-Dram,
der gegen den armenischen Dram im Verhältnis eins zu eins
getauscht werden kann. Allerdings befinden sich in
Bergkarabach selbst praktisch keine dieser Noten und Münzen
im Umlauf. Es scheint sich eher um eine Einnahmequelle des
Staates zu handeln, denn im Internet sind
Karabach-Dram-Noten und -Münzen im Handel. Geld und
Briefmarken aus nicht anerkannten Staaten sind eine
Seltenheit und daher unter Sammlern begehrt.
Tourismus
Verstärkt wird versucht, den Tourismus zu beleben. Im Jahr
2005 kamen etwa 4000 Touristen in die Republik Bergkarabach.
|
Republik Bergkarabach
Լեռնային Ղարաբաղի Հանրապետություն
Lernayin Gharabaghi
Hanrapetut'yun
.svg.png)
Die Skulptur
Wir sind unsere Berge ist für die Armenier
ein Wahrzeichen von Bergkarabach
|