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Wasserverbrauch

Als Wasserverbrauch wird umgangssprachlich die für den menschlichen Gebrauch verwendete Wassermenge bezeichnet. Dies umfasst den unmittelbaren menschlichen Genuss (Trinkwasser) ebenso wie den zum alltäglichen Leben (Waschen, Kochen etc.) sowie für die Landwirtschaft, das Gewerbe und die Industrie (Betriebswasser) abgegebene Wassermenge.

Durch Wasserzähler werden die Verbrauchszahlen ermittelt, die zu deren Berechnung herangezogen werden. Der Anteil der Personenhaushalte am Verbrauch beträgt in Europa um die 10 % bis 15 % des genutzten Wasserangebots; Elektrizitäts- und Wärmekraftwerke, sowie vor allem die Landwirtschaft (über 70 Prozent) sind die Hauptverbraucher der Wasserkapazitäten.

Das zum Antrieb von Wasserkraftwerken verwendete Wasser wird teilweise nicht zum Wasserverbrauch gerechnet, kann aber statistisch in jeweils genannten Gebrauchsmengen enthalten sein.

Statt des Begriffs Wasserverbrauch bevorzugt die Interessenvertretung der Wasserwirtschaft die Bezeichnung Wassergebrauch, um deutlich zu machen, dass nur ein verschwindend geringer Anteil des insgesamt verwendeten Wassers durch eine chemische Reaktion in anderen Stoff umgewandelt wird, während der weitaus größte Teil in veränderter (verschlechterter) Wasserqualität dem Wasserkreislauf weiterhin zur Verfügung steht.

Zahlen zum Wasserverbrauch

Weltweit liegt der Süßwasserbedarf bei geschätzt jährlich 4.370 km³ (2015), wobei die Grenze der nachhaltigen Nutzung bei 4.000 km³ angegeben wird. Einen dabei bislang unterschätzter Faktor ist die Verdunstung genutzten oder zur Nutzung vorgehaltenen Wassers bzw. durch Pflanzen („Evapotranspiration“), die nach neuer Daten-Analyse mit ca. 20 % des Bedarfs angenommen wird.

Im weltweiten Durchschnitt werden pro Jahr und Erdenbürger 1.385 m³ Wasser verbraucht, in Deutschland liegt der Wert bei 1.426 m³.

Die Gebrauchsgewohnheiten für Wasser in privaten Haushalten unterscheiden sich nach der Wasserverfügbarkeit eines Landes und dem Zustand der Versorgungsnetze. Die Industrienationen weisen allgemein eine hohe Anschlussquote (Anschlussdichte) an ein Trinkwassernetz und damit eine hohe Verfügbarkeit von Wasser in den Haushalten auf. Daher entfallen auf Wasserverwendungen wie Toilettenspülung, Hygiene und Körperpflege oder Wäsche deutlich größere Anteile des Gesamtwassergebrauchs als in Entwicklungsländern.

Die Wassernachfrage der Sektoren Industrie, Landwirtschaft und öffentliche Wasserversorgung fällt je nach Land unterschiedlich aus. In Deutschland entfallen 72 % auf den Industriesektor, 14 % auf die Landwirtschaft und 14 % auf die öffentliche Wasserversorgung. In Griechenland ist das Verhältnis umgekehrt: 4 % Industrie, 80 % Landwirtschaft und 16 % öffentliche Wasserversorgung. In Entwicklungsländern ist der Agrarsektor der größte Wassernutzer (z. B. Sudan 90 %), dagegen sind Industrie und öffentliche Wasserversorgung mangels vorhandener Nachfrage bzw. Versorgungssysteme nicht nennenswert.

Bilanziert man das virtuelle Wasser, erhält man die unabhängig von Art und Ort der Verwendung tatsächlich benötigte Wassermenge. Den Verbrauch in Deutschland ermittelt man so zu rund 4.000 Litern Wasser pro Kopf und Tag, also mehr als dem 30-fachen der 122 Liter, die nebenstehende Tabelle ausweist.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis