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Tektonik
In der
Geologie bezeichnet Tektonik (nach
griechisch τεκτονικός tektonikós ‚‚die Baukunst betreffend‘‘)
die Lehre vom Aufbau der
Erdkruste in ihrer Struktur und großräumigen Bewegung. Auch
Bewegungen und Strukturen des oberen Teils des
Erdmantels (Lithosphäre)
sind Betrachtungsfeld der Tektonik.
Als
Geotektonik werden die eher globalen Aspekte und die Theorien der
Erdentwicklung bezeichnet.
Aus den im Gelände beobachteten
Störungen und
Faltung von Gesteinspaketen sowie den Merkmalen der betroffenen
Gesteine,
wie
Klüftung,
Schieferung und
Metamorphosegrad, schließt der Geologe auf Richtung, Stärke, Dauer
und Zeitpunkt dieser Bewegungen.
Nach den vorherrschenden geologischen Strukturen
lassen sich unterscheiden:
-
Störungs- oder Bruchtektonik:
Nahe der Erdoberfläche führen seitlicher Druck, aber auch
Druckentlastung, zum Zerbrechen der Gesteinsschichten und zu
Verschiebungen der Gesteinspakete gegeneinander, entlang von
teilweise offenen Fugen, Klüften, Spalten und Verwerfungen. Hierbei
kommt es in der Regel nicht zu durchgreifender Faltung der Gesteine.
Beispiele sind die Bildung von tektonischen Gräben und Horsten. Auch
an der Einsenkung von Sedimentbecken und der seitlichen Verschiebung
von Bereichen der Erdkruste gegeneinander ist Bruchtektonik oft
beteiligt. Plötzlicher Spannungsabbau an den beteiligten
Störungszonen erzeugt dabei ein
Erdbeben.
-
Faltentektonik: Der
genaue Zeitpunkt des Beginns der Faltung hängt von der
Beschaffenheit der betroffenen Gesteine ab. Unter bestimmten
Bedingungen treten Falten schon in geringer Tiefe unter der
Erdoberfläche auf. In den meisten Fällen beginnen sich die Gesteine
jedoch in größerer Tiefe, also bei höheren Drücken und Temperaturen,
plastisch zu verformen und werden gefaltet. Die Bildung von offenen
Spalten ist nun nicht mehr möglich, und die Bewegung der
Gesteinspakete gegeneinander findet nicht mehr nur an Störungen,
sondern vor allem durch innere Verformung und Bewegung an regionalen
Scherzonen statt. Die Gesteine unterliegen dabei einer Umwandlung,
die metamorphe Gesteine erzeugt. Diese Umwandlung kann alle Gesteine
einer Region betreffen (Regionalmetamorphose).
Quellen
Bildnachweis
Weblinks