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Arktische Kordilliere

Die Arktische Kordillere (engl. Arctic Cordillera) ist ein stark gegliedertes Gebirge entlang der nordöstlichen Küste Nordamerikas und zugleich das zweitnördlichste Gebirge der Erde. Es dehnt sich zusammengenommen (einschließlich der untermeerischen Bereiche) über 3200 km aus und erstreckt sich in Kanada von Ellesmere Island (820 km) über Devon Island (150 km) (Innuitian Mountains) und die Baffin Mountains auf der Baffin-Insel (1250 km im Nordosten und 320 km im Süden) bis zu den Torngatbergen an der Ostküste der Labrador-Halbinsel (740 km). Die Arktische Kordillere bedeckt einen großen Teil des Kanadisch-arktischen Archipels, viele der Berge sind vergletschert und ragen aus Eisfeldern oder Eiskappen heraus. Im Osten wird die Arktische Kordillere von der Baffin Bay, der Davisstraße und der Labradorsee begrenzt, im Norden vom Arktischen Ozean.

Das Gebirge liegt überwiegend im Territorium Nunavut, ein kleiner Teil im Südosten in den Provinzen Neufundland und Labrador und Québec. Es ist in mehrere kleinere Gebirgsketten unterteilt, deren Berge Höhen von über 2000 m erreichen. Höchster Berg ist der 2616 m hohe Barbeau Peak im British Empire Range auf Ellesmere Island, der zugleich die höchste Erhebung im Osten Nordamerikas darstellt. Manchmal wird für die Arktische Kordillere auch der Begriff Arctic Rockies verwendet, dies aufgrund der Ähnlichkeit zu den bekannteren Rocky Mountains (Teil der Kordilleren) im Westen Kanadas. Die Arktische Kordillere ist auch eine der 15 Ökoregionen Kanadas.


Lagekarte

Lage der Arktischen Kordillere

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Auyuittuq-Nationalpark auf Baffin Island

Berge im Auyuittuq-Nationalpark auf Baffin Island

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Klima und Besiedlung

Das Klima der Arktischen Kordillere ist eines der unwirtlichsten in ganz Kanada. Im Winter fällt die Temperatur auf −35 °C. Auf Axel Heiberg Island gefundene, rund 40 Millionen Jahre alte Baumstümpfe deuten darauf hin, dass dieser nördliche Teil der Kordillere einst wärmer und feuchter war als heute.

Nur knapp 1500 Menschen leben in der Region, hauptsächlich in den Siedlungen Clyde River und Qikiqtarjuaq auf Baffin Island. Die überwiegende Mehrheit sind Inuit, die ihre Lebensgrundlage im Jagen, Fischen und Fallenstellen haben.

Flora und Fauna

Der Bewuchs ist sehr spärlich in den rauen klimatischen Bedingungen, da während des gesamten Jahres Frost auftreten kann und Erdboden selten vorkommt. Drei Viertel des Gebiets sind reines Gestein, selbst Flechten sind rar und Bäume kommen nur an besonders geschützten Stellen vor. In der Region wachsende Pflanzen sind meist kleine Arten, die in Form dicker isolierender Matten wachsen, um sich vor der Kälte zu schützen, oder sind mit dicken Haaren bedeckt, die der Isolierung und dem Schutz vor Winden dienen. Zu den hier wachsenden Pflanzenspezies gehören Schwarzfichte, Arktische Weide, Wollgräser, Sauergrasgewächse, Moose, Hainsimsen, Binsen, Steinbrechgewächse, Diapensia, Arktischer Mohn, Silberwurz, Alpensäuerling, Leimkraut, Blaubeere und Heidekrautgewächse.

Die Bedingungen sind zu lebensfeindlich, als dass hier Reptilien und Amphibien überleben könnten, auch Insekten sind rar. Moschusochse und Karibu sind die einzigen großen Pflanzenfresser, Eisbär und Polarwolf die einzigen großen Fleischfresser. Kleinere Pflanzenfresser sind unter anderem Polarhase und Halsbandlemming, zu den kleineren Fleischfressern gehören Polarfuchs und Hermelin. Im Meer lebende Säugetiere sind unter anderem Narwal, Weißwal, Walross, Bartrobbe und Ringelrobbe.

Zu den in der Arktischen Kordillere lebenden Vögeln gehören Alpenschneehuhn, Gerfalke, Schnee-Eule, Dickschnabellumme, Dreizehenmöwe, Steinwälzer, Knutt, Gryllteiste, Sandregenpfeifer, Eissturmvogel, Sterntaucher, Schneegans und Eiderente.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis