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Kola

Datei:Kuolan niemimaa.jpg

Kola (finnisch Kuola, samisch Guoládatnjárga) ist eine Halbinsel in Fennoskandinavien. Politisch gehört es zu Russland in der Oblast Murmansk (nördlicher Rand des europäischen Landesteils). Die Halbinsel am Nordrand des Weißen Meeres wird von Russen und von Samen bewohnt. Als Grenze zum restlichen Festland kann man die Linie zwischen dem Ende der Kandalakscha-Bucht, dem Imandra-See und der Kola-Bucht betrachten. Die Gebirge der Chibinen, der Lowosero-Tundra und des Keiwy-Hochlands liegen mittig auf der Halbinsel. Der nördliche Küstenstreifen der Halbinsel wird auch als Murmanküste bezeichnet.

Klima

Das Klima der Halbinsel ist heterogen: Im Norden, aufgrund der Erwärmung durch warme Meeresströmungen, subarktisch. Zur Mitte der Halbinsel hin zunehmend kontinental, gemäßigt kalt. Mittlere Januar-Februar-Temperaturen von −11 bis −8 °C im Norden und −15 bis −13 °C im Zentrum. Im Juli entsprechend von +8 bis +11 °C und +12 bis +14 °C. Das Land ist zwischen Oktober und Mai (im Gebirge auch Juni) schneebedeckt.

Bodenschätze

Kola ist reich an Bodenschätzen. In den Orten Nikel und Montschegorsk wird beispielsweise im großen Stil Nickel gefördert, in anderen Orten Eisenerz sowie weitere Schwermetalle, Apatit- und Nephelin-Erze sowie Schmuck- und Edelsteine.

Dieses hat dazu geführt, dass auf Kola nahezu alle Stufen von Umweltverschmutzung, von intakter arktischer Tundra bis hin zu schwermetallvergifteten postindustriellen Abraumlandschaften, zu finden sind. Die Erze werden meistens in Kombinaten vor Ort verhüttet, was mitunter zu extremer Luftverschmutzung führt. Die Energie dazu liefert das Kernkraftwerk Kola , das zu Sowjetzeiten auf der Halbinsel errichtet wurde.

Ab 1970 wurde hier die sogenannte Kola-Bohrung durchgeführt, die 1994 eine Tiefe von 12.262 Metern erreichte und damit bis heute den Weltrekord als tiefste Bohrung hält.

Militärische Nutzung

Die Halbinsel beherbergt zahlreiche Militäreinrichtungen der Nordflotte, insbesondere Basen für Atom-U-Boote. In der Andrejewa-Bucht wurde Anfang der 1980er-Jahre ein Atommülllager für schwach radioaktiven Nuklearabfall als Provisorium (gedachter Zeitraum: 5 Jahre) eingerichtet. 2007 lagerten etwa 21.000 ausgebrannte Brennstäbe von Reaktoren sowjetischer U-Boote. Norwegen, das bereits 12,5 Millionen Euro zur Sicherung der baufälligen Hallen aufbrachte, fordert eine umfassende Sanierung der Hallen und das Verbringen der Brennstäbe in ein sicheres Endlager. Die Reaktoren selbst (mehr als 30) stehen in einem Lager in der Sajda-Bucht.


Quellen

Bildernachweis

Siehe auch