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Bewässerung

Bewässerung ist die Versorgung des Kulturlandes mit Wasser, um das Wachstum von Pflanzen zu fördern und fehlenden Regen zu ersetzen. Dabei wird vor allem in ariden Regionen zwischen den Wendekreisen bewässert, um den Sonnenreichtum und die hohen Temperaturen auszunutzen. Aber auch in humiden Regionen wird für sehr wasserbedürftige Pflanzen – wie Reis – oder für die Überbrückung saisonaler Trockenphasen bewässert.

Bewässerungsverfahren

Bei der Bewässerung werden teilweise uralte Techniken der Landwirtschaft verwendet. In vielen frühen Hochkulturen, wie in Ägypten, Mesopotamien, Indien, China, Ostafrika oder im vorkolumbischen Amerika, konnte durch intensive Anwendung von Bewässerungstechniken die landwirtschaftliche Produktion so deutlich gesteigert werden, dass auch eine merkliche Zunahme der Bevölkerung möglich war. Mitunter wird argumentiert, dass die erheblichen zu bewerkstelligenden Arbeiten zur Errichtung der Bewässerungssysteme einen wesentlichen Impuls zur Bildung organisierter gesellschaftlicher Strukturen bildeten.

Heute unterscheidet man im Allgemeinen zwischen drei Bewässerungsformen:

  1. Die anfeuchtende Bewässerung ist als Ergänzung natürlicher Niederschläge gedacht und stellt den Pflanzen die für eine optimale Gedeihung bzw. Fruchtproduktion benötigte Wassermenge bedarfsgerecht zur Verfügung. Die anfeuchtende Bewässerung kann grob in zwei Unterkategorien gefasst werden:
    • Die Anfeuchtung durch „unkontrollierte“ Wasserzufuhr (auch Nassfeldbau), und
    • Anfeuchtung mit kontrollierter Wasserzufuhr, oft als künstliche Bewässerung bezeichnet.
      Unter Bewässerung mit unkontrollierter Wasserzufuhr fällt beispielsweise die natürliche Überschwemmungsbewässerung, die Regenstaubewässerung oder die Nutzung natürlicher Feuchtgebiete. All diesen Bewässerungsmethoden ist gemein, dass sie sich natürliche Gegebenheiten zu Nutze machen und deswegen auch stark von natürlichen Entwicklungen, wie Temperatur- und Niederschlagsverteilung, abhängen. Anders als bei Verfahren mit kontrollierter Wasserzufuhr, die gerade nach einer weitestgehenden Unabhängigkeit von natürlichen Schwankungen streben.
  2. Die düngende Bewässerung führt dem Boden mit dem Wasser auch Pflanzennährstoffe zu.
  3. Durch die bodenreinigende Bewässerung (Entwässerung) werden lösliche, pflanzenschädliche Stoffe und durch vorhergegangene Bewässerungen angelagerte Salze aus dem Boden entfernt.

Das für die Bewässerung erforderliche Wasser wird meist natürlich vorkommenden Oberflächengewässern (Wasserläufen, Seen, Teichen) oder dem Grundwasser (Brunnen) entnommen. Daneben spielen auch angelegte Wasserspeicher (Stauseen, Becken, Wassertanks) bei der Wasserbereitstellung eine wichtige Rolle. In den Trockengebieten stehen vorwiegend zur Regenwassersammlung dienende Zisternen und Erdbecken im Vordergrund.

Die meisten heute angewandten Bewässerungsverfahren sind das Ergebnis jahrtausendelanger Praxis und technischer Entwicklung.


Siehe auch

Weblinks

Quellen