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Kleinstaaten

Als Kleinstaat bezeichnet man Staaten mit vergleichsweise geringem Staatsgebiet und/oder geringer Bevölkerungszahl. Für die Frage, ob ein Staat als Kleinstaat, Mittelstaat oder Großmacht einzustufen ist, gibt es weder staatsrechtlich, völkerrechtlich noch politikwissenschaftlich verbindliche Kriterien. Die Einordnung hängt somit von primär subjektiven Wahrnehmungen ab bzw. auch vom Vergleich verschiedener Parameter zwischen zwei oder mehreren Staaten. Im Völkerrecht spielt dies jedoch keine Rolle. Nach dem Prinzip der Staatengleichheit, wie es in der Charta der Vereinten Nationen festgeschrieben ist, haben Kleinstaaten dieselben Rechte wie größere Staaten.

Nimmt man das Staatsgebiert als Kriterium lassen sich alle Staaten weltweit in Großstaaten mit kontinentalen Ausmaßen (Russland, Kanada, USA, Volksrepublik China, Brasilien und Australien), Flächenstaaten (Indien, Argentinien, Kasachstan, Algerien) und Kleinstaaten aufteilen. Nach Kontinenten geordnet gibt es beispielsweise folgende Kleinstaaten (von der Größe absteigend):

Sämtliche Stadtstaaten zählen zur Kategorie der Kleinstaaten wie Monaco oder Singapur. Viele Inselstaaten gehören zu den Kleinstaaten wie Bahamas, Fidschi, Kap Verde, Kiribati, Komoren, Marshallinseln, Salomonen, Samoa, Tonga, Trinidad und Tobago, Vanuatu oder die kleinsten Tuvalu und Nauru. Indonesien ist dagegen ein Flächenstaat.

Vatikanstadt
mit 0,44 km² kleinster Kleinstaat der Welt

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Wirtschaftliche Aspekte

Viele volkswirtschaftliche Kennzahlen weisen bei Kleinstaaten statistische Auffälligkeiten auf und sind deshalb nur bedingt aussagekräftig. Sie sind ein unzureichendes Kriterium für die Einschätzung der jeweiligen wirtschaftlichen Lage und für den Staatenvergleich unbrauchbar. Flächenabhängige Kennzahlen (Bevölkerungsdichte), bevölkerungsabhängige Kennzahlen (Pro-Kopf-Einkommen, Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Ausländerquote) oder volumenabhängige Kennzahlen (Exportquote) weisen im Vergleich zu den Flächenstaaten häufig Extremwerte auf. Die höchste Bevölkerungsdichte gibt es in Kleinstaaten wie Malta (1386 Einwohner/km²), Vatikanstadt (1884 Einwohner/km²), Bahrain (1974 Einwohner/km²), Singapur (8178 Einwohner/km²) und Monaco (18.900 Einwohner/km²). Kleinstaaten haben im Regelfall auch höhere Exportquoten als Flächenstaaten, denn letztere sind allgemein besser mit Produktionsfaktoren ausgestattet. Beispielsweise besaßen im Jahre 2017 Luxemburg (230 %), Malta (136,1 %) oder Irland (120 %) europaweit die höchsten Exportquoten, Deutschland (47,2 %) oder Frankreich (30,9 %) als typische Exportnationen dagegen deutlich geringere Quoten.[12] Nach dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf führten 2017 die Kleinstaaten Luxemburg (105.803 US $ pro Kopf) oder Macau (77.451 US $); erst an Rang 8 folgen die USA (59.501 US $). Ausländerquoten sind in Kleinstaaten stark überhöht, weil bereits geringe Migrantenzahlen auf eine kaum größere Gesamtbevölkerung treffen. 2015 führten in dieser Statistik Vereinigte Arabische Emirate (88,4 %), Katar (75,5 %), Kuwait (73,6 %) oder Liechtenstein (62,6 %), der EU-Durchschnitt lag bei 7,79 %.

Kleinstaaten benötigen weniger Investitionsausgaben für ihre Infrastruktur wie Straßen, Wasserwege oder Leitungsverlegung, weil hiermit keine große Fläche abzudecken ist. Sie haben häufig eine Marktnische für sich entdeckt und kultiviert. So etwa gehören Liechtenstein, Luxemburg, Monaco oder Singapur zu den Steueroasen, exotische Inselstaaten werben für Massentourismus (Bahamas, Fidschi, Trinidad und Tobago).

 


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis