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Mallorca

Blick auf Sant Elm, Mallorca

Mallorca (katalanisch, kastilisch ; von lateinisch insula maior, später Maiorica – „die größere Insel“, im Vergleich zu Menorca) ist eine zu Spanien gehörende Insel im westlichen Mittelmeer, etwa 170 Kilometer vom spanischen Festland bei Barcelona entfernt.

Mallorca ist die größte Insel der Balearen-Gruppe, die als spanische Region eine autonome Gemeinschaft innerhalb des spanischen Staates bildet. Auf Mallorca befindet sich die Hauptstadt der Balearischen Inseln, Palma de Mallorca.

Amtssprachen sind Katalanisch und Spanisch. Darüber hinaus ist Mallorca auch die größte zu Spanien gehörende Insel und die siebtgrößte Mittelmeerinsel.

Mallorca
Flagge von MallorcaDas Wappen von Mallorca
FlaggeWappen
Lage
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/41/Localitzaci%C3%B3_de_Mallorca_respecte_les_Illes_Balears.svg/320px-Localitzaci%C3%B3_de_Mallorca_respecte_les_Illes_Balears.svg.png
Balearische Inseln
Daten
HauptortPalma
Größte GemeindePalma
Gemeinden 53 
AmtssprachenKatalanisch, Spanisch
Einwohner 859.289 (2015)
Fläche3.640,11 km²
Bevölkerungsdichte240,45 Einwohner / km²
HymneLa Balanguera
Höchste ErhebungPuig Major 1.445 Meter
Topografische Karte

Geographie

Mallorca liegt östlich des spanischen Festlands zwischen 39°15′40″ und 39°57′40″ nördlicher Breite und 2°19′38″ und 3°28′42″ östlicher Länge. Die Insel hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 98 Kilometern und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 78 Kilometern. Sie ist 3.640,11 km² groß. Mallorca verfügt dabei über eine Küstenlinie von über 550 Kilometern Länge.

Zum Verwaltungsgebiet von Mallorca gehören neben der Hauptinsel der Cabrera-Archipel (18,36 km²) und die Insel Sa Dragonera (2,88 km²).

Karte von Mallorca

Klima

Mallorca besitzt ein gemäßigtes subtropisches Klima mit durchschnittlich 7,9 Sonnenstunden am Tag und durchschnittlichen Niederschlagsmengen (1400 Millimeter im Norden, 400 Millimeter im Süden).

Die kurzen Winter sind bedingt durch die Insellage mild und feucht. In seltenen Fällen kann es allerdings auch zu Schneefällen, vornehmlich in den Bergen, kommen. In den Sommermonaten hingegen regnet es kaum. Die Temperaturen im Inselinneren können dann bis über 40 °C steigen.

Ab Ende August sind kurze starke Regenfälle begleitet durch Sturm und Gewitter möglich, wodurch der Oktober statistisch der niederschlagsreichste Monat des Jahres ist. Das kann bis zu örtlichen Überschwemmungen führen, wenn die Torrents die Wassermengen nicht mehr aufnehmen und ins Meer ableiten können.

Ende Dezember bis in den Januar sind windstille, milde Wetterlagen, die sogenannten calmes, häufig. Die kleinen Sommer führen schon im Januar zur Mandelblüte, was der Insel im Gegensatz zur ausgetrockneten Landschaft im Sommer ein völlig anderes Aussehen gibt.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mallorca
(1971–2000, Station Flughafen Palma)
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max. Temperatur (°C)15,115,517,119,223,327,430,831,027,723,218,816,1Ø22,1
Min. Temperatur (°C)3,53,84,56,510,514,617,318,215,912,27,65,2Ø10
Temperatur (°C)9,39,710,812,916,921,024,024,621,817,713,210,6Ø16,1
Niederschlag (mm)36322834271671648684846Σ406
Sonnenstunden (h/d)5,46,06,57,69,110,210,910,17,56,65,65,0Ø7,6
Regentage (d)555542124666Σ51
Wassertemperatur (°C)141314151721242524211815Ø18,4
Luftfeuchtigkeit (%)797775747167656975787980Ø74,1

Bevölkerung

Mallorca hat 859.289 gemeldete Einwohner (Stand: 2015), davon leben 407.648 in der Hauptstadt Palma de Mallorca. Die nächstgrößeren Gemeinden sind Calvià (51.114), Manacor (40.831), Llucmajor (36.994), Marratxi (34.583), Inca (30.066), Alcúdia (19.586), Felanitx (18.388), Pollença (16.191) und Sóller (14.150).

Der Ausländeranteil an der Bevölkerung betrug im Jahr 2012 mit 185.824 Personen etwa 21,2 %. Neben 31.025 Deutschen (3,54 %) waren 18.142 Marokkaner (2,07 %) und 16.163 Briten (1,84 %) auf der Insel gemeldet. Größere Zuwanderergruppen aus Südamerika stammen aus Argentinien und Ecuador. Die einheimische Bevölkerung wird Mallorquiner genannt.

Wirtschaft

Die Mallorquiner erwirtschaften eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen Spaniens. Haupteinkommensquelle ist mit 75 Prozent der Dienstleistungsbereich Tourismus gefolgt von der Bauindustrie mit rund 10 Prozent. Fast drei Viertel der Insel sind landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Landwirtschaft stellt 11 Prozent der Arbeitsplätze der Insel, trägt aber nur 2,5 Prozent zum Bruttonationaleinkommen bei.

Tourismus

Der Tourismus ist das Rückgrat der mallorquinischen wie auch der übrigen balearischen Wirtschaft. 1960 kamen rund 360.000 Besucher, 1970 waren es bereits mehr als 2 Millionen. Im Jahr 2007 kamen rund 9,91 Millionen Touristen nach Mallorca, damit liegt die Insel deutlich vor der zweitwichtigsten Touristenregion Spaniens, Katalonien. Die Besucher kamen 2007 zu 35,8 % (3,548 Millionen) aus Deutschland, zu 23,2 % (2,3 Millionen) aus Großbritannien und zu 21,6 % (2,14 Millionen) aus Spanien. 2,3 % (230.700) kamen aus der Schweiz und 1,5 % (146.564) aus Österreich.

Der Flughafen Son Sant Joan fertigte 2007 rund 23 Millionen Fluggäste ab, wovon 9,9 Millionen auf die touristischen Besucher der Insel entfallen. Damit reisten gut 98 % der Mallorca-Touristen mit dem Flugzeug an, nur 203.000 kamen per Schiff auf die Insel. Insgesamt stehen den Gästen 287.438 gemeldete Hotelbetten in 1.603 Hotelanlagen zur Verfügung[20] (die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Betten wird nach Schätzungen mit rund 80.000 angenommen).

Die Mehrzahl der Touristen stammt aus Deutschland und Großbritannien. Geradezu zum Symbol für den deutschen Massentourismus, der jedoch weite Teile der Insel nicht berührt, ist der Ort S’Arenal geworden. Der Begriff Ballermann steht oft als Synonym und Klischee für den ausgiebigen Party-Tourismus auf Mallorca und speziell S’Arenal. Für den englischen Tourismus hat Magaluf eine ähnliche Bedeutung. Es gibt aber auch eine nicht geringe Zahl von Individualtouristen, die etwa in der Serra de Tramuntana wandern oder Rad fahren und etwa 35.000 ausländische Residenten, die sich auf Mallorca niedergelassen haben und sich zum Teil auch in die dortige Gesellschaft integrieren.

Die Entwicklung des Tourismus auf Mallorca ist derzeit einem Wandel unterworfen. Die massive Expansion des Fremdenverkehrs hat auf Mallorca zu massiven Umweltproblemen und einem sinkenden Qualitätsstandard vieler Ferienresorts geführt: Die Wasserversorgung auf Mallorca ist an ihre Grenzen gestoßen. Die natürliche Wasserarmut der Insel wurde durch den Massentourismus noch verschärft und bedroht seither die heimische Flora und Fauna. Nur über den Betrieb von kostspieligen Wasseraufbereitungsanlagen und dem Import von Wasserreserven kann der hohe Bedarf der Hotel- und Golfanlagen gedeckt werden. Gleichzeitig gelangen aufgrund von saisonalen Überlastungen der Kläranlagen Abwässer ungefiltert in die Badebuchten und bringen das sensible Ökosystem der Unterwasserwelt aus dem Gleichgewicht. Schwächen in der Abfallentsorgung und nicht mehr genutzte Hotels stellen ein weiteres Problem der Tourismushochburgen dar, deren Bebauungsstruktur zudem die Zersiedlung vorantreibt und so die ursprüngliche Landschaft zerstört. Laut Greenpeace sind mittlerweile 23 % der Küstenfläche der Insel versiegelt, wobei Calvià bei den Gemeinden mit verbauten Küsten besonders hervorgehoben wird.

Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, sollen zum Beispiel im Bereich der Playa de Palma, die als ein wichtiges Zentrum des Massentourismus gilt, drei Milliarden Euro investiert werden: Abbau oder Modernisierung veralteter Hotelanlagen und die Verbesserung und Schaffung von Park- und Grünanlagen sollen den Stadtteil als ersten in Europa klimaneutral machen und langfristig als Urlaubsregion für Touristen mit gehobenen Ansprüchen attraktiver machen. Um die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf die Natur und Umwelt zu verhindern und die touristische Infrastruktur zu verbessern, wurde im Sommer 2016 eine Tourismussteuer für alle Mallorca-Touristen eingeführt, die zur Sommersaison 2018 verdoppelt wurde.

Man rechnet damit, dass die Initiative in diesem Jahr (2018)eine Gesamtsumme von 120 Millionen Euro einbringen wird, die in den Schutz und die Erhaltung der natürlichen Ressourcen der Insel fließen. In den Wintermonaten November bis April werden die Abgaben reduziert – noch ein Anreiz, die Schönheit des Archipels in der ruhigeren Nebensaison zu erkunden.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis