Das Epizentrum (von griechisch epi
„auf, über“ und kentron „Zentrum“) ist der senkrecht vom
Erdbebenherd, dem
Hypozentrum, auf die Erdoberfläche projizierte
Startpunkt eines
Erdbebens und markiert den Erdbebenherd auf der
Landkarte.
Bei der Ortsbestimmung (Lokalisierung)
durch seismologische Institute werden Erdbebenherde vereinfacht als
Punktquellen angenommen. In der Realität handelt sich es sich jedoch
um Bruchflächen, die je nach Stärke des Erdbebens unterschiedliche
Ausdehnungen haben. Erdbeben mit kleinen Magnituden weisen
Bruchflächen mit Längen von einigen Metern bis wenige hundert Meter
auf, während sich die Bruchflächen von sehr starken katastrophalen
Ereignissen über mehrere hundert Kilometer erstrecken können. Das
Epizentrum eines Erdbeben bezeichnet die Projektion des
Anfangspunktes, von dem aus die Energiefreisetzung beginnt.
Die Auswirkungen eines Bebens auf die
Umgebung hängen vor allem von der Entfernung des Bruchvorganges,
aber auch von der
geologischen Beschaffenheit der Gegend ab. Da das Epizentrum den
Anfangspunkt wiedergibt, müssen die schwersten Schäden bei einem
starken Erdbeben mit entsprechend langer Bruchfläche nicht
zwangsläufig in unmittelbarer Nähe des Epizentrums auftreten.