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Analogie (Humanwissenschaft)

Der Begriff Analogie stammt von dem Griechischen Wort analogia (ἀναλογία), welches „Proportionalität“, „Entsprechung“, „Verhältnismäßigkeit“ bedeutet. Eine Analogie bezeichnet grundsätzlich übereinstimmende Merkmale verschiedener vergleichbarer, jedoch nicht verwandter Phänomene, deren Entstehung auf ähnliche Anpassungsprozesse bei gleichartigen Umweltbedingungen zurückgeführt werden kann.

Abgeleitet ist sie aus dem Analogiebegriff der Biologie, der in dieser abgewandelten Form bisweilen auch in verschiedenen Humanwissenschaften (Geschichts-, Sozial-, Kulturwissenschaften, Ethnologie, Archäologie) verwendet wird, um den Unterschied zu homologen Entwicklungen deutlich zu machen.

Analoge Merkmale verschiedener menschlicher Kulturen sind beispielsweise:

  • die Entstehung des Bodenbaus
  • die Erfindung von Schriftsystemen
  • Totemismus (mythisch-verwandtschaftliche Verbindung zu bestimmten Naturerscheinungen)

Alle diese Dinge sind in der menschlichen Entwicklung mehrfach in voneinander isolierten Regionen, unabhängig voneinander entstanden.

Im Gegensatz zur Biologie ist die Unterscheidung von Analogien und Homologien in den Humanwissenschaften wesentlich schwieriger, da der kulturelle Wandel viel schneller abläuft als die natürliche Evolution und sich nicht in Genen manifestiert, sondern in sehr unterschiedlichen „Ausdrucksweisen“, deren Authentizität häufig unklar ist.


Siehe auch

Quellen

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