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Colorado River

Der Colorado (spanisch für rotgefärbt bzw. gefärbt ist der größte und wichtigste Fluss im Südwesten Nordamerikas. Er ist 2334 km lang und verfügt über ein Einzugsgebiet von 635.000 km². Landwirtschaft, Trinkwasser- und Elektrizitätsversorgung im Südwesten der Vereinigten Staaten und in Teilen Kaliforniens hängen stark vom Wasserregime des Colorado River ab. Dazu wurde zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und den 1980er Jahren eine Vielzahl von Bewässerungsprojekten unterschiedlicher Größe verwirklicht. Entlang des Flusses gibt es mehrere gewaltige Stauanlagen wie beispielsweise den Hoover Dam, der den Lake Mead in der Nähe von Las Vegas aufstaut, und den Glen Canyon Dam am Lake Powell. Die Stauseen sind Trinkwasserspeicher und dienen der Stromerzeugung.

Über Kanäle gelangt das Wasser des Colorado bis in die großen Städte Los Angeles, San Diego, Phoenix und Tucson. Seit vielen Jahren gilt der durch Dürre, Trockenheit und Wasserentnahme bedrohte Colorado River als der am stärksten gefährdete Fluss der USA. Durch die intensive Wasserentnahme ist das Flussbett an der Mündung heute meist trocken.


Karte mit Einzugsgebiet

Karte des Einzuggebietes des Colorado Rivers

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Der Colorado River beim Horseshoe Bend

Horseshoe Bend TC 27-09-2012 15-34-14.jpg

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Wasserregime

Der Colorado River gehört zu den am meisten durch den Menschen genutzten Flüssen weltweit. Obwohl sein gesamtes Einzugsgebiet im Durchschnitt nur von sieben Menschen pro Quadratkilometer besiedelt ist, wird jeder Tropfen Niederschlag entlang des Flusslaufes statistisch etwa 17-mal zur Bewässerung, Stromerzeugung oder als Trinkwasser verwendet. So versorgt der Fluss rund 40 Millionen Amerikaner (darunter fast 30 indianische Völker) und eine rund acht Milliarden Dollar umfassende Landwirtschaftsindustrie mit Wasser. Etwa 80 Prozent des Wassers des Colorado River wird für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.

Gefährdung durch anhaltende Dürre

Weil der Fluss besonders im südlichen Teil durch einige der trockensten Landschaften der USA fließt, ist seine Wassermenge abhängig von der Schneedecke, die sich in den Rocky Mountains im Winter ansammelt und im Frühjahr schmilzt. Durch die globale Erwärmung hat sich die Schneemenge auf den Rocky Mountains verringert. Über 90 Prozent des Wassers, welches der Colorado River normalerweise führt, stammt aus der Schneeschmelze.

Im Jahre 2000 begann der Fluss, aufgrund vergleichsweise geringer Niederschläge immer weniger Wasser zu führen. Nach der geologischen Untersuchung der letzten 800 Jahre stellten Geologen jedoch fest, dass es umgekehrt in den letzten hundert Jahren zu überdurchschnittlich hohen Regenfällen im Westen der USA gekommen war. Durch deren Ausbleiben wäre die ganze Wasser- und Energieversorgung des US-amerikanischen Westens, die vom Colorado River abhängt, gefährdet. Diese Gefahr wird durch gleichzeitig stark wachsende Einwohnerzahlen in dem Gebiet verstärkt. Der Lake Powell hat seit 2000 über 60 Prozent seines Wassers verloren. Das Volumen des Lake Mead ist in der gleichen Zeit etwa 40 Prozent kleiner geworden. Die Niederschläge im Einzugsgebiet des Flusses reichen nach einer Studie von 2012 bereits nicht mehr aus, um die Ausleitungen zu decken, so dass die Vorräte in den Stauseen schrumpfen.

Innerhalb von 20 Jahren sank der Wasserpegel am Lake Mead um insgesamt 42 Meter - zeitgleich wird im Jahr 2022 angegeben, der See habe mittlerweile nur noch 35 Prozent seines ursprünglichen Wasservolumens. Um die Entwicklung zu stoppen sieht ein neuer Plan zur Wassernutzung vor, dass die Entnahme von Wasser aus dem Lake Mead, für landwirtschaftliche Zwecke (zunächst für Arizona, dann auch für Kalifornien) zunächst gedrosselt und schließlich eingestellt werden soll. Einer drohenden Rationierung von Trinkwasser hofft man so zu entgehen. Experten gehen davon aus, dass die maximale Fördermenge für Wasser bereits überschritten wurde. VPeak Water bezeichnet einen vom Menschen verursachten Zustand, bei dem sich die Ressource Wasser - durch Übernutzung in Kombination mit dem Klimawandel - nicht mehr von selbst auffüllt. Diese Entwicklung wird durch die Dürre in Nordamerika seit 2020 weiter verstärkt.

Bereits 2013 wurde der Colorado River auf Platz 1 der zehn am stärksten gefährdeten Flüsse der Vereinigten Staaten gesetzt. Unterdessen wird von einer Klimakatastrophe für die USA gesprochen. Im Jahr 2022 führt der Colorado River die Liste der bedrohten Flüsse nach wie vor an. Durch die Austrocknung sind nicht nur die Wasser- und Stromversorgung von bis zu 40 Millionen Menschen gefährdet, auch die Artenvielfalt und die Anzahl an Fischen nehmen dramatisch ab. Obwohl Bemühungen unternommen wurden, diesen Trend durch Renaturierungsmaßnahmen aufzuhalten, um die Wasserqualität zu verbessern und den Fluss als Habitat zu erhalten, hat sich am bedenklichen Zustand des Colorado River bisher nichts geändert.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis