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Hebriden

Panorama of Mealt Waterfall with Kilt Rock, Isle of Skye

Die Hebriden (englisch: Hebrides,  schottisch-gälisch na h-Innse Gall, altnordisch Sudrøyene) sind eine Inselgruppe bis zu 50 Kilometer vor der Nordwestküste Schottlands.

Geographie

Der Archipel teilt sich in die Äußeren Hebriden (auch bekannt als Western Isles) und die Inneren Hebriden. Sie erstrecken sich über mehr als 200 km Länge von etwa 59°N 6°W bis 56°N 8°W und bilden für die Küste des schottischen Hauptlandes einen Wall vor dem Atlantik. Während die Landschaft der Inneren Hebriden ähnlich der des schottischen Festlandes ist, haben die Äußeren Hebriden (sowie Coll und Tiree) einen anderen Charakter. Flache, von Tümpeln durchzogene Moore und zu den Küsten hin Kalkwiesen (Machair) und Sandstrände sind typisch.

Boden und Vegetation

Tritt nicht das nackte Gestein zu Tage, trägt die eher kahle Landschaft eine überwiegend dünne Bedeckung von Torf und endlosen Mooren oder ist von grünen, saftigen Wiesen und Heide bedeckt. Auch an den Küstenstrichen wechseln sich weiße Sandstrände mit felsigen Partien ab. Größere Waldflächen existieren nur auf vereinzelten Inseln, da die Bodenmächtigkeit äußerst gering ist.

Die eiszeitliche Gletscherbedeckung sorgte für einen vollständigen Verlust der Humusschicht, und die Neubildung von Boden findet nur sehr langsam und unter erschwerten Bedingungen statt. Dazu sind die beiden hauptsächlich vorkommenden Bodenarten entweder sehr sauer oder stark alkalisch und somit düngemittelbedürftig und verlangen nach Aufkalkung. Deshalb sind nur rund 100.000 Hektar als Ackerland in der Nutzung.

Klima

Die Hebriden liegen unter dem Einfluss fast ständiger feuchter, kühler Westwinde. Dennoch herrscht ein mildes Klima ohne besondere Temperaturschwankungen, da die Ausläufer des Golfstroms bis hierhin reichen. Die Temperatur schwankt zwischen 4 oder 5 °C im Januar und 12 bis 16 °C im Sommer, bei häufigem Regen, insgesamt über 1.000 mm bis 1.200 mm im Jahr. Harter Frost ist seltener und weniger intensiv als zum Beispiel in London. Auch Schneefall kommt üblicherweise nur an rund 30 Tagen im Jahr vor.

Das prägnanteste Wetterelement ist der andauernde Wind. Durchschnittliche tägliche Windgeschwindigkeiten von über 20 km/h und Tageshöchstwerten von 50 bis 85 km/h zu jeder Jahreszeit sind die Regel.

Für seltene Kälteeinbrüche sorgen östliche, trockene Frühlingswinde, wenn sich stabile Hochdruckgebiete über Skandinavien ausbilden, sowie arktische Luftmassen.

Bevölkerung

Von den rund 500 Inseln mit insgesamt 7.285 km² sind nur die größeren rund 70 bis 80 Inseln, nach anderen Angaben nur etwa 50, besiedelt. Viele dieser Inseln haben nur geringe Einwohnerzahlen. Auf einigen Inseln wird von einem Teil der insgesamt knapp 60.000 Einwohner noch Schottisch-Gälisch gesprochen. Nachdem die Zahl der Gälisch Sprechenden lange Zeit zurückgegangen war, ist sie seit einigen Jahren annähernd konstant; auf den Äußeren Hebriden sprechen vielerorts mehr als 70 % der Bevölkerung Gälisch.

Geschichte

Die Hebriden wurden bereits während des Mesolithikums um 6500 v. Chr. oder früher dauerhaft besiedelt, nachdem sich die klimatischen Bedingungen soweit verbessert hatten, dass menschliche Siedlungen möglicvh wahren.

Die Vorgeschichte und Geschichte der Hebriden ist die meiste Zeit über eng mit den Northern Highlands von Schottland verbunden. Lediglich zur Zeit des Königreichs Dalriada, des Earltums auf Orkney und des Königreichs der Inseln gehörten die Inseln eine Zeit lang zu Irland (bis 572) bzw. Norwegen (bis zum Frieden von Perth 1266). Im 10. und 11. Jahrhundert bildete sich dort eine gälisch-nordische Mischkultur, die Gall-Ghaedil. Im 13. Jahrhundert endete die skandinavische Oberherrschaft.

Im 15. Jahrhundert bildeten die Hebriden den zentralen Teil des vom Clan MacDonald kontrollierten Lordship of the Isles. Dies war ein gälisches Unterkönigtum, das zu seinen Hochzeiten fast die ganze Westküste Schottlands und Teile Nordirlands umfasste. Die kleine Hebrideninsel Iona war der Hauptsitz, der Heilige Columban war der Schutzpatron. Man knüpfte wieder an Dalriada an.

Iona war ab 563 das Zentrum der von Irland ausgehenden Christianisierung. Auf Skye, der Hauptinsel der Inneren Hebriden, zeigt das Museum of the Isles die Geschichte der Hebriden von der Ankunft der Kelten bis zur Gegenwart. Das Museum liegt im Park der Burg Armadale, dem Stammsitz des Clans der MacDonalds.

Wirtschaft

Lokale Rohstoffvorkommen für den regionalen und überregionalen Handel stellen der Torf, Sand, Stein, zum Teil als Split und einige Mineralien dar. Auch Kelp wird vermarktet.

Nur wenige landwirtschaftliche Produkte sind für die Wirtschaft von größerer Bedeutung. Wichtig sind die Whiskyherstellung und die Viehzucht (Rinder, Schafe) mit den daraus gewebten Wollstoffen, darunter der bekannte Harris Tweed.

Weiterhin gibt es einen nennenswerten Fischfang, und der Tourismus erfuhr in den letzten Jahrzehnten einen starken Aufschwung.

Verkehr

Zwischen den Hauptinseln und mit dem Festland gibt es regelmäßige Fähr- und Fluglinien, die allerdings recht teuer und wetteranfällig sind. Nachdem 1946 Autofähren eingeführt worden waren, wurde in das Straßennetz der einzelnen Inseln verstärkt investiert. Auf den Hauptverkehrsadern verkehren Linienbusse, im Nebenverkehr werden kleine Postbusse eingesetzt. Einige dicht benachbarte Inseln wurden mit Brücken und/oder Dämmen verbunden. Auch die Insel Skye verfügt mit der Skye Bridge seit 1996 über eine direkte Straßenanbindung zum schottischen Festland.

 

Karte der Hebriden

Innere Hebriden (rot)

und Äußere Hebriden (ocker)

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Siehe auch

  • Äußere Hebriden
  • Innere Hebriden

Weblinks

Quellen

Bildernachweis