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Biosphäre

Die Biosphäre (von griechisch βίος bíos ‚Leben‘ und σφαίρα sphaira ‚Kugel‘) bezeichnet die Gesamtheit aller Räume eines Himmelskörpers, in denen Lebewesen vorkommen. Meist bezieht sich die Bezeichnung auf die Biosphäre der Erde. Der Begriff hat im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts zwei Bedeutungswandlungen erfahren. Augenblicklich wird er innerhalb der Biowissenschaften vor allem in einer ökologischen Bedeutung verstanden. Dadurch wird Biosphäre synonym mit den Begriffen Biogeosphäre, Geobiosphäre und Ökosphäre verwendet.

Außer für die Erde wurde bisher für keinen anderen Planeten, Zwergplaneten, Planetoiden oder Mond das Vorhandensein von Lebewesen oder zumindest von Lebensspuren belegt. Nach derzeitigem Kenntnisstand scheint eine Biosphäre ein sehr seltenes Phänomen zu sein, das zumindest im hiesigen Sonnensystem die Erde einzigartig sein lässt.

Die Biosphäre wird als dünne Hülle (Sphäre gedacht, die einen äußeren Bereich der Erde durchwirkt, und ist damit eine der Erdsphären. Sie reicht ungefähr von 5 km unter der Erdoberfläche bis 60 km über die Erdoberfläche, d. h. von der oberen Lithosphäre bis in den unteren Saum der Mesosphäre. Ihre äußeren Bereiche in der Tiefe und in der Höhe werden ausschließlich von Mikroorganismen bewohnt.

Wegen ihrer gewaltigen Ausdehnung und Komplexität ragen Aspekte der Biosphäre in die Forschungsfelder vieler verschiedener Naturwissenschaften hinein. Einen echten Forschungsschwerpunkt bildet die Biosphäre zumindest für jene Naturwissenschaften, die sich im Übergangsfeld zwischen Biologie und Geowissenschaften bewegen – Landschaftsökologie/Geoökologie und Geobiologie. Dazu tritt die Biogeochemie, die sich mit den Stoffkreisläufen innerhalb der Biosphäre auseinandersetzt. Und die Astrobiologie versucht herauszufinden, welche Bedingungen zur Entstehung einer Biosphäre führen und woran ihr Vorhandensein auf anderen Himmelskörpern erkannt werden könnte.

Menschliche Einflüsse

Aufbau der Atmosphäre der Erde
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Seit der Entstehung menschlicher Zivilisationen wurde der anthropogene Einfluss auf die Naturräume der Erde immer größer. Der amerikanische Biologe Raymond Dasmann prägte 1976 die Begriffe „Ökosystem-Menschen und Biosphären-Menschen“. Die erstgenannten sind die naturnah lebenden Ethnien, die nur ein oder wenige Ökosysteme beeinflussen, während die zweitgenannten die modernen Gesellschaften sind, die aufgrund globaler Wirtschaftsverflechtungen Einfluss auf die unterschiedlichsten Lebensräume weltweit nehmen. Da dieser Einfluss auf die Biosphäre spätestens seit dem Jahr 1800 zu einem wesentlichen Faktor geworden ist, wie die globalen Umweltveränderungen durch den Menschen zeigen, wird diskutiert, den Beginn eines neuen Erdzeitalters – genannt Anthropozän – auszurufen. Eine große Zahl von Wissenschaftlern sieht die derzeitigen Trends für die Biosphäre mit großer Skepsis und Sorge.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis