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Puntland

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Puntland (somalisch Puntlaand; arabisch أرض البنط, Umschrift nach ISO 233: Arḍ al-Bunṭ; englisch Puntland State of Somalia) ist eine Region im nordöstlichen Somalia am Horn von Afrika, deren politische Führung im Verlauf des somalischen Bürgerkrieges einen autonomen Teilstaat mit der Hauptstadt Garroowe ausgerufen hat. Im Gegensatz zum benachbarten Somaliland zeigt sich Puntland aber weniger an der eigenen Unabhängigkeit als an einer Lösung für Gesamt-Somalia interessiert. So war der ehemalige puntländische Präsident Abdullahi Yusuf Ahmed von 2004 bis Ende 2008 Präsident der international anerkannten Übergangsregierung Somalias.

Der Landesname ist von dem sagenhaften Land von Punt (Goldland) abgeleitet, das in altägyptischen Quellen beschrieben wird und sich möglicherweise am Horn von Afrika befand. Puntland benutzte anfangs die gleichen Staatssymbole wie die Übergangsregierung, nahm aber 2009 eigene Flagge, Wappen und erlaubte die Kreirung einer eigenen Nationalhymne.

Puntlaand

أرض البنط

Arḍ al-Bunṭ

Puntland

Flagge Puntlands
Wappen Puntlands
Flagge Wappen
De‑facto‑Regime, Gebiet ist völkerrechtlich Teil vonSomalia
Amtssprache Somali und Arabisch
Hauptstadt Garoowe
Fläche 212.510 km²
Einwohnerzahl 2.400.000 (2006)
Bevölkerungsdichte 11,3 Einwohner pro km²
Währung Somalia-Schilling (SOS)
Nationalhymne Nationalhymne Puntlands
Zeitzone MSK (UTC+3)
Kfz-Kennzeichen SO
Internet-TLD .so
Telefonvorwahl +252 (Somalia)
LocationPuntland2.png

Karte Nordsomalia

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Puntland umfasst etwa ein Drittel der Landfläche Somalias, grenzt im Westen an Somaliland, im Südwesten an Äthiopien und im Süden an die somalische Region Galmudug. Im Norden liegt der Golf von Aden und im Südosten der Indische Ozean. Nach der Verwaltungsgliederung Somalias umfasst es die Regionen Nord-Mudug, Nugaal und Bari mit dem „Horn von Afrika“. Die Zugehörigkeit von Teilen der Regionen Sool und Sanaag ist zwischen Puntland und Somaliland umstritten.

Größte Stadt und Handelszentrum ist die Hafenstadt Boosaaso.

Wirtschaft

Wichtigste wirtschaftliche Grundlage der Bevölkerung ist die (nomadische) Haltung von Kamelen, Ziegen und Schafen. Des Weiteren werden Weihrauch und Gummiarabikum produziert. Dürren, die im Klima der Region alle paar Jahre auftreten, stellen ein Problem dar. Die Hafenstadt Boosaaso an der Nordküste Puntlands hat sich zum bedeutenden Ausfuhrhafen für Güter aus den weiter südlich gelegenen somalischen Gebieten entwickelt.

Vor der Küste liegen bedeutende Fischvorkommen, die in Abwesenheit einer effektiven Küstenwache allerdings vermehrt von auswärtigen Fangflotten illegal ausgebeutet werden. Etwa 700 Schiffe, so schätzt die Welternährungsorganisation (FAO), fischen jedes Jahr ohne Lizenz vor Somalia.

Ein bedeutender Teil der Piraterie in somalischen Gewässern geht von Orten an der Ostküste Puntlands aus. Als Ursache gilt unter anderem die illegale Fischerei, die die Lebensgrundlage der einheimischen Fischer schädigt und manche von ihnen in die Piraterie getrieben hat. Piraterie wurde so ein lukratives Geschäft, an dem sich auch Geschäftsleute und ehemalige Bürgerkriegskämpfer aus Puntland und ganz Somalia beteiligten.

In Puntland und Umgebung werden Erdölvorkommen vermutet. Die Regionalregierung hat ohne Zustimmung der somalischen Übergangsregierung Lizenzen zur Erdölexploration an die beiden Unternehmen Range Resources aus Australien und African Oil Corp. aus Kanada vergeben. Die 2008 begonnenen Explorationen wurden aber 2015 aufgrund der unsicheren politischen Lage vorerst wieder eingestellt.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis