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Lateinamerika

Wandbild Latin America's Integration 

Lateinamerika (spanisch América Latina bzw. Latinoamérica, portugiesisch América Latina, französisch Amérique latine) ist ein politisch-kultureller Begriff, der dazu dient, die spanisch- und portugiesischsprachigen Länder Amerikas von den englischsprachigen Ländern Amerikas abzugrenzen (→ Angloamerika).

In der heute üblichen Definition des Begriffs werden zu Lateinamerika nur die Länder gezählt, in denen das Spanische oder das Portugiesische vorherrscht. Dazu gehören Mexiko, Zentralamerika (ohne Belize), die spanischsprachigen Gebiete der Karibik sowie die Länder Südamerikas (ohne Guyana, Suriname und Französisch-Guayana). Die Länder Lateinamerikas haben zusammen eine Fläche von etwa 20 Millionen km², und die Bevölkerung umfasst rund 650 Millionen Menschen. (Stand: 2019)

Der Wortteil Latein- bezieht sich auf das Lateinische als Ursprung der Romanischen Sprachen. Im wörtlichen Sinn gehören demnach auch Länder und Gebiete zu Lateinamerika, in denen Französisch gesprochen wir. Dieses Verständnis hat sich im deutschen Sprachraum jedoch nicht allgemein durchgesetzt, wird aber in den USA so gehandhabt. Auch die Statistics Division der UN fasst unter dem Begriff Latin America alle Länder Zentralamerikas (einschließlich Mexikos) und Südamerikas zusammen. Ferner existieren weitere abweichende Definitionen:

Erweiterte und abweichende Definitionen
  • Im wörtlichen Sinn schließt Lateinamerika auch alle französischsprachigen Gebiete Amerikas (und der Karibik) ein, was in den Vereinigten Staaten auch so definiert wird. Nach dieser Definition wäre theoretisch auch die französischsprachige kanadische Provinz Québec ein Bestandteil Lateinamerikas. Allerdings liegt Québec mitten in Angloamerika und ist zudem so eng mit dem angloamerikanischen Kulturraum verflochten, dass Québec nicht zu Lateinamerika gezählt wird – gleichwohl auch nicht zu Angloamerika, weil Québec nicht englischsprachig ist. Ähnliches gilt für die Cajuns in Louisiana.
  • Haiti hat trotz seiner französischen Amtssprache durch die gemeinsame Geschichte und die Landesgrenze mit der Dominikanischen Republik eine engere Bindung zu den spanisch- und portugiesischsprachigen Staaten als andere Länder der Karibik. Aus diesem Grund wird es manchmal auch dann zu Lateinamerika gezählt, wenn die anderen französischen Länder und Gebiete nicht dazugezählt werden.
  • Unter Berücksichtigung, dass in den niederländischen Gebieten Aruba, Bonaire und Curacao Papiamento, eine Kreolsprache mit teilweise romanischen Wurzeln, gesprochen wird, werden diese Länder von manchen in die Definition Lateinamerikas eingeschlossen.
  • Unter dem Gesichtspunkt der Kolonialgeschichte wird manchmal auch die gesamte Karibik zu Lateinamerika gezählt. In Statistiken internationaler Organisationen wird sie jedoch meist getrennt ausgewiesen (Latin America and the Caribbean).
  • Einer weiteren hin und wieder in den USA verwendeten Definition zufolge bezieht sich Lateinamerika auf alle amerikanischen Staaten südlich der Vereinigten Staaten unter Einschluss von Belize, Jamaika, Barbados, Trinidad und Tobago, Guyana, Suriname, Antigua und Barbuda, St. Lucia, Dominica, Grenada, St. Vincent, St. Kitts und Nevis, der Grenadinen und der Bahamas.
  • In Brasilien wird der Begriff „Lateinamerika“ auch für das spanischsprachige Amerika verwendet, vergleichbar mit der Verwendung des Begriffes „Europa“ im Vereinigten Königreich.

Projektion auf der Weltkugel

File:Latin America (orthographic projection).svg

Verbreitung romanische Sprachen

Karte verbreitung der romanischen Sprachen in Lateinamerika
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Latino und Latina

Latino oder weiblich Latina bezeichnet eine Person lateinamerikanischer Herkunft. Diese Kurzform des spanischen Wortes Latinoamericano („Lateinamerikaner“) wird vor allem im angloamerikanischen Bereich für US-Bürger benutzt, die selbst oder deren Vorfahren aus Lateinamerika stammen und deren Muttersprache meist Spanisch oder Portugiesisch ist. In den USA wird der Ausdruck häufig synonym zur Bezeichnung der Gruppe der Hispanics gebraucht – jedoch sind Latinos nur ein Teil der hispanischen Bevölkerungsgruppe der USA, während die in den USA lebenden Brasilianer sich zwar als Latinos, nicht aber als Hispanics verstehen.

Im wissenschaftlichen Sinn bezeichnet Latino nur die Hispanics, die aus Mittel- und Südamerika eingewandert sind, jedoch nicht spanische Einwanderer aus Europa und ihre Nachfahren. Diese sind mithin Hispanics, aber keine Latinos. Umgekehrt sind in die USA eingewanderte Brasilianer zwar Latinos, aber keine Hispanics.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis

  • Bannerbild: Presencia de América Latina (Presence of Latin America, 1964–65) is a 300 square meters (3,200 sq ft) mural at the hall of the Arts House of the University of Concepción, Chile. It is also known as Latin America's Integration. Fotografía tomada por Farisori; Autor del mural: Jorge González Camarena, mexicano; Propiedad de la Universidad de Concepción, Chile [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
  • Projektion: Heraldry [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
  • Sprachenkarte: Fobos92 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons