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Wüste Lop Nor

Die Wüste Lop Nor (chinesisch 罗布沙漠, Pinyin Luóbù Shāmò, uigurisch لوپنوُﺭ چۆلى Lopnur Qɵli) ist eine Binnenwüste im Nordwesten von China. Sie liegt im östlichen Teil des Tarimbeckens im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang und hat eine Größe von etwa 47.000 km². Die Wüste Lop Nor reicht im Osten bis zu der Stadt Dunhuang in der Provinz Gansu.

Die Lop Nor ist im Westen als Sandwüste, im Osten als Salzwüste geprägt, der Boden erhitzt sich im Sommer auf bis zu 80 °C. Die Wüste war entlang der Flussläufe zum See Lop Nor seit etwa 2000 v. Chr. besiedelt, wovon große Nekropolen erhalten geblieben sind. Die Seidenstraße führte durch die Wüste, sodass Marco Polo sie in seinen Reiseberichten erwähnte. Wirtschaftliche Bedeutung hat die Wüste heute für den Abbau von Kohle und die Produktion von Pottasche. Seit 1999 besteht in der Wüste Lop Nor ein Schutzgebiet für vom Aussterben bedrohte Wildkamele.

Seit 2006 durchzieht die Fernstraße S235 die Wüste Lop Nor vom Nordosten nach Südwesten und durchschneidet dabei den früheren See Lop Nor. Er verbindet die Stadt Hami mit der Stadt Ruoquiang.


Lagekarte

Lagekarte der Wüste Lop Nor

Satellitenbild 1

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6f/Basin_of_Lop_Nur_90.25E%2C_40.10N%2C_Desert_of_Lop%2C_Kum_Tagh_and_Astin_Tagh.jpg/320px-Basin_of_Lop_Nur_90.25E%2C_40.10N%2C_Desert_of_Lop%2C_Kum_Tagh_and_Astin_Tagh.jpg 

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Satellitenbild des mittleren Teils des Seebeckens und der Wüste, über die ein Sandsturm hinweggeht. In der Bildmitte sieht man das große Ohr, im Vordergrund die Hänge des Gebirges Kuruk Tag. Blickrichtung ist Süden.

Satellitenbild 2

 

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Das große Ohr im Seebecken Lop Nor, Satellitenaufnahme mit Blickrichtung Südosten. Nur ein Teil des ausgetrockneten Seebeckens ist zu sehen.


Lop Nor ist der Name des inzwischen ausgetrockneten Endsees des Tarim. Zur Bezeichnung der Wüste wird das in der jeweiligen Sprache verwendete Wort für Wüste hinzugefügt. Der früher gelegentlich verwendete Name Lop-Wüste hat sich nicht durchgesetzt. Andere Schreibungen für Lop Nor sind Lop Nur und Lob Nor. Auch international gibt es keine einheitliche Schreibweise.

Der Name Lop Nor kommt aus dem Mongolischen und heißt „der See, in den viele Wasserquellen zusammenströmen“ (englisch: the lake converging many water sources), gemeint ist: „Einzugsgebiet für den Zufluss verschiedener Flüsse“ (englisch: catchment for the afflux of several rivers[2]). Der Name wird seit der Yuan-Dynastie verwendet. Das mongolische Wort nuur bedeutet „See“. Vor der Yuan-Dynastie gab es andere Namen, zum Beispiel „Salzwüste“ oder „Pfauensee“. Die Han-Annalen gebrauchten die Namensformen P'u-ch'ang Hai (oder Hu), Lou-lan Hai („Loulan-See“) und Yen-tse („Salzsumpf“). In übersetzten chinesischen Texten wird heute auch die Bezeichnung Sea of Death („Meer des Todes“) verwendet.  

Klima

In der Wüste Lop Nor herrscht vollarides Klima. Im Sommer betragen die Bodentemperaturen bis zu 80 °C und die Lufttemperaturen durch die vom Boden abgestrahlte Hitze bis zu 41 °C. Im Zelt können 50 °C erreicht werden. Die mittlere Jahrestemperatur liegt zwischen 9 und 11 °C, wobei die Differenz zwischen dem kältesten und dem wärmsten Monat im Jahr etwa 35 °C beträgt. Aufgrund der extremen Trockenheit und Hitze kann im Inneren der Wüste keine Vegetation existieren. Diese Wüste zählt zu den Gebieten, in denen Desertifikation und Anökumene bestehen. Der jährliche Niederschlag beträgt maximal 17,4 mm und die jährliche Verdunstung 2902 mm. Nach Angaben von 1964 fallen vom 1. Dezember bis 28. Februar 5 mm und vom 1. Juni bis zum 31. August ebenfalls 5 mm Niederschlag. Wenn es regnet, verdunsten die Wassertropfen schon in der heißen und trockenen Luft, bevor sie den Boden erreichen. Dieses Phänomen wird in Xinjiang „Teufelsregen“ oder „Regenschirm“ genannt.

Der Sandsturm Kara Buran (schwarzer Buran) lässt sich seit dem 3. Jahrhundert nachweisen. Seine Häufigkeit und Intensität unterlag im Laufe der Jahrhunderte starken Schwankungen. Seit dem Jahr 1000 nahm die Häufigkeit der Sandstürme deutlich zu, sie steigerte sich ab 1500 und in besonderer Weise ab 1850. Im Jahr 2000 wurde im Vergleich zu 1950 die 14fache Anzahl an Sandstürmen registriert;[3] ein Grund dafür ist die zunehmende Desertifikation im Westen und Norden Chinas seit 1949/1950. Die Sandstürme kommen vor allem in den Monaten April bis Oktober (Stand: 2006, früher: vom Februar bis Juli) aus unterschiedlichen Richtungen, oft aus Südosten oder Nordwesten (früher: überwiegend aus Nordosten). Jährlich gibt es 70 bis 80 Tage mit Sandsturm und 200 bis 250 Staubtage (Stand: 2005).

Die Winter sind kalt und mit seltenem Schneefall. Karawanen auf der mittleren Seidenstraße und Expeditionen des 19. und 20. Jahrhunderts nutzten die kalten Monate Dezember und Januar und nahmen Trinkwasser in Form von Eis mit.  


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis