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Schottland

 Kisimul Castle, Schottland

Scotland (Englisch/Scots)

Alba (Schottisch-Gälisch)


Wahlspruch

„In My Defens God Me Defend“ (Scots)

(„Zu meiner Verteidigung verteidigt Gott mich“)


Übersichtskarte Schottland

Flagge Schottlands Wappen Schottlands

AmtsspracheEnglisch, Schottisch-Gälisch, Scots
HauptstadtEdinburgh
Staatsformkonstitutionell-parlamentarische Monarchie
Fläche78.910 km²
Einwohnerzahl5.347.600 (Stand 2014)
Bevölkerungsdichte69 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt177 Mrd. Euro (Schätzung 2013)
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner33.425 Euro (Schätzung 2013)
WährungPfund Sterling
Unabhängigkeit843
NationalhymneGod Save the Queen (offiziell)
Scotland the Brave, The Flower of Scotland, Scots Wha Hae (alle inoffiziell)
ZeitzoneNormalzeit: UTC +0, Sommerzeit: UTC +1
ISO 3166GB-SCT; SCO
Internet-TLD.uk; .sco (vorgeschlagen)
Telefonvorwahl+44

Lage Schottlands innerhalb des Vereinigten Königreichs]] Lage Schottlands innerhalb des Vereinigten Königreichs

Reiseführer mit Reiseatlas

Schottland ist nicht England

Schottland (englisch und scots: Scotland, schottisch-gälisch: Alba lateinisch-keltisch: Caledonia) ist ein Land im Nordwesten von Europa und ein Landesteil des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Schottland besteht aus dem nördlichen Teil der größten europäischen Insel Großbritannien sowie mehreren Inselgruppen. Als Teil Schottlands angesehen werden die Inselgruppen im Nordwesten und Nordosten der britischen Insel:

  • Hebriden - Die vielen Inseln vor der Nordwestküste.
  • Orkney-Inseln - Unmittelbar nördlich noch in Sichtweite des Festlandes gelegen.
  • Shetlandinseln - Nördlich der Orkney-Inseln gelegen bildet die Inselgruppe den nördlichsten Teil des Vereinigten Königreichs.

Bis 1707 war Schottland ein eigenständiges Königreich, in jenem Jahr wurde es mit dem Königreich England – mit dem es bereits seit 1603 in Personalunion regiert wurde – vereinigt. Die Hauptstadt von Schottland ist Edinburgh.

Geographie

Insgesamt liegt Schottland im Wesentlichen auf derselben geographischen Breite wie Dänemark. Schottland umfasst dabei das nördliche Drittel der Insel Großbritannien. Die Fläche beträgt 78.772 km². Es grenzt im Süden zwischen dem Solway Firth im Westen und dem Fluss Tweed an der Ostküste auf 96 km an England. Es teilt sich in drei geographische Regionen auf: die Highlands, die Central Lowlands und die Southern Uplands. Der höchste Berg Schottlands (und ganz Großbritanniens) ist der 1344 m hohe Ben Nevis.

Durch die zerklüftete Landschaft der Highlands entstanden viele Seen und teils tief eingeschnittene Meeresarme, die in Schottland als Loch bezeichnet werden. Die bekanntesten Beispiele sind der Loch Ness und der Loch Lomond.

Schottland westlich vorgelagert ist die Inselgruppe der Hebriden, die deutlich getrennt sind in die Gruppen der Inneren und Äußeren Hebriden. Nördlich von Schottland liegen die Inselgruppen der Orkney-Inseln und deutlich weiter entfernt die Shetlandinseln.

Klima

Das Klima in Schottland ist gemäßigt mit tendenziell sehr unbeständigem Wetter. In den Atlantikregionen wird es durch den Golfstrom erwärmt. Die Temperaturen sind niedriger als im Rest Großbritanniens, was sich aus der nördlicheren Lage ergibt. Schottlands Hochmoore erreichten im Januar 1982 mit rund –27,2 °C bei Braemar in den Grampian Mountains die tiefsten Temperaturen, die jemals in Großbritannien gemessen wurden. Die Sommertemperaturen liegen um etwa 18 °C. Die höchste gemessene Temperatur wurde am 9. August 2003 mit 32,9 °C in Greycrook an der Region Scottish Borders aufgezeichnet. Allgemein ist der Westen wärmer als der Osten Schottlands, da durch den Golfstrom das Wasser des Atlantiks wärmer als das der Nordsee ist. Die Western Highlands sind mit 3.000 mm jährlichem Niederschlag am regenreichsten. Im Winter ist nur in den Höhenlagen regelmäßig mit Schneefall zu rechnen.

Fauna

Schottlands Wildnis ist typisch für den Nordwesten Europas, obwohl einige der größeren Säugetiere wie der Luchs, der Braunbär, der Wolf, der Elch und das Walross in historischen Zeiten bis zum Aussterben gejagt wurden. Es gibt wichtige Populationen von Robben und international bedeutende Nistplätze für eine Vielzahl von Seevögeln wie Basstölpel. Der Steinadler ist so etwas wie nationales Symbol.

Flora

Die Flora des Landes ist vielfältig und umfasst sowohl Laub- und Nadelwald und Moor- und Tundra-Arten. Allerdings beeinflusst die groß angelegte kommerzielle Baumpflanzung und die Bewirtschaftung des Hoch-Heidelandschafts Lebensraums für die Beweidung von Schafen und kommerziellen Sportaktivitäten die Verteilung von einheimischen Pflanzen und Tieren. Der größte Baum Großbritanniens ist eine große Küsten-Tanne, die neben Loch Fyne, Argyll in den 1870er Jahren gepflanzt wurde, und die Fortingall Yew kann 5.000 Jahre alt sein und ist wahrscheinlich das älteste Lebewesen in Europa. Obwohl die Anzahl der nativen Gefäßpflanzen nach Weltnormen niedrig ist, sind Schottlands Moose von beträchtlicher globaler Bedeutung.

Ein Großteil des verbliebenen einheimischen Kaledonischen Waldes liegt im Cairngorms-Nationalpark und der Rest in 84 Orten in ganz Schottland. An der Westküste bleiben Reste des alten keltischen Regenwaldes, vor allem auf der Taynish-Halbinsel in Argyll, diese Wälder sind wegen der hohen Abholzung in der schottischen Geschichte besonders selten.

Bevölkerung

Der Central Belt zwischen Edinburgh und Glasgow ist der Bevölkerungsschwerpunkt Schottlands. Die schottische Bevölkerung ist gut ausgebildet, die Universitäten zählen zu den besten der Welt.

Sprache

In Schottland werden drei Sprachen gesprochen: Englisch, Lowland Scots und Schottisch-Gälisch (englisch: Gaelic; Eigenbezeichnung: Gàidhlig).

Fast alle Schotten sprechen Standardenglisch. Das Meldeamt nimmt an, dass 30 Prozent der Bevölkerung daneben fließend Scots (Schottisch) sprechen. Etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung gibt als Muttersprache Schottisch-Gälisch an, eine keltische Sprache, mit dem Irischen verwandt. Nur auf den Äußeren Hebriden gibt es noch eine Schottisch-Gälisch sprechende Mehrheit, was sich auch im offiziellen schottisch-gälischen Namen der Inseln Na h-Eileanan Siar] (englisch: the Western Isles; als Wahlkreis Na h-Eileanan an Iar) widerspiegelt. Dennoch beherrschen fast alle Schottisch-Gälisch-Sprecher auch fließend Englisch.

Sowohl Englisch als auch Scots werden vom schottischen Parlament als Amtssprachen anerkannt, beide mit demselben Respekt, aber nicht mit derselben Wertigkeit. Schottisch-Gälisch wurde offiziell 2005 durch den „Gaelic Language (Scotland) Act“ anerkannt. Scots wurde offiziell als „regionale Sprache oder Minderheitensprache“ auf Basis der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt, die 2001 vom Vereinigten Königreich ratifiziert und 2003 von der Schottischen Exekutive im Partnerschaftsabkommen („Partnership Agreement“) unterstützt wurde. Das Projekt „Schottisches Wörterbuch“ wird von staatlicher Seite finanziell unterstützt.

Religion

Historisch betrachtet war Schottland seit der Einführung der Reformation im Jahr 1560 ein protestantisch geprägtes Land. Die schottische Nationalkirche (Church of Scotland, Kirk) folgte dabei einer strikten presbyterianisch-reformierten Theologie und Liturgie, im Gegensatz beispielsweise zur englischen Church of England, die noch einige katholische Elemente beibehielt. Auch nach Einführung der Reformation verschwand der römisch-katholische Glaube nicht ganz aus Schottland, sondern hielt sich vor allem in abgelegeneren Gegenden der Highlands. Im 19. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken durch Zuwanderer aus dem benachbarten Irland wieder deutlich zu. Seit der EU-Ostererweiterung 2004 kamen erneut zahlreiche Migranten aus katholischen Ländern wie Polen oder Litauen ins Land.

Der Nationalheilige und Schutzpatron des Landes ist der Apostel Andreas. Jedes Jahr wird ihm zu Ehren am 30. November der St. Andrews Day zelebriert, der ein Nationalfeiertag in Schottland ist. Zudem basiert die Flagge Schottlands auf dem Andreaskreuz (engl. saltire).

Wirtschaft

Wachstum und Produktivität der schottischen Wirtschaft sind ähnlich hoch wie in der gesamtbritischen Wirtschaft. Dienstleistungen, vor allem Finanzdienstleistungen, machen fast drei Viertel der gesamten Wirtschaftsleistung aus. Insgesamt ist die schottische Wirtschaft übermäßig abhängig von zwei Sektoren: Öl und Finanzen.

Ölförderung

Die jährlichen Steuereinnahmen aus dem Ölgeschäft betrugen 2012 mehr als 7 Milliarden Pfund Sterling. Das Zentrum der Erdölförderung aus der Nordsee ist Aberdeen. Hier hat das Ölgeschäft die Fischerei seit den 1970er Jahren abgelöst. Der Wert der Ölreserven in der Nordsee vor Schottland wurde 2013 auf mehr als 4 Billionen Pfund geschätzt, allerdings sind die Fördermengen bereits seit 1999 rückläufig.

Finanzwirtschaft

Die Bilanzsumme der schottischen Banken ist zwölfmal so groß wie die schottische Wirtschaftsleistung. 90% der Kunden der schottischen Banken lebnen allerdings außerhalb Schottlands. Bei einem möglichen Austritt Schottlands aus dem Vereinigten Königreich würde deshalb der Sektor wahrscheinlich dramatisch schrumpfen. Fünf schottische Banken haben bereits angekündigt, im Fall der Unabhängigkeit ihre Zentralen nach London zu verlegen.

Landwirtschaft

Die jährlichen Erlöse der Landwirtschaft betrugen im Jahr 2011 746 Millionen Pfund. Mehr als drei Viertel der Fläche Schottlands werden für die Landwirtschaft genutzt; zu etwa gleichen Teilen für Weidewirtschaft und Anbau von Nutzpflanzen. Am meisten angebaut werden Gerste, Weizen, Hafer und Kartoffeln, daneben Gemüse und Obst.

In den Highlands, den Inseln und den Southern Uplands dominiert die Schafzucht; generell spielt auch die Rinderzucht eine große Rolle. Schottisches Fleisch und schottische Zuchtrinder genießen einen guten Ruf. Die Milchwirtschaft hat eine untergeordnete Bedeutung.

Mehr als 50 Prozent des gesamten Grund und Bodens gehören weniger als 500 Familien. So ungleich ist die Verteilung in keinem anderen Land der westlichen Welt. Sie geht auf das 16. Jahrhundert zurück, als sich schottische Adlige im Zuge der Reformation das Land der Auld Kirk aneigneten. Seitdem haben sich die Besitzverhältnisse im Wesentlichen erhalten. 2012 gründete die Regierung die Scottish Land Reform Review Group mit dem Ziel, diese Ungleichheit zu mindern. Auch der größere Teil der Erlöse aus Windparks in Höhe von insgesamt 1 Milliarde Pfund geht an die Großgrundbesitzer. Ein Gesetz wurde vorgeschlagen, das den zwangsweisen Verkauf von Land der Großgrundbesitzer an die Pächter vorsieht, die es zum Teil seit Generationen bewirtschaften.

Whiskey

Der Export von schottischem Whiskey erreichte 2011 erstmals die Marke von 4,2 Milliarden Pfund. Wichtigster Abnehmer waren die USA, gefolgt von Frankreich und Singapur. Exporte in Schwellenländer wuchsen sprunghaft. Deutschland folgt auf dem 7. Platz.

Tourismus

Im Jahr kommen ca. 15 Millionen Besucher im Jahr nach Schottland, 2,5 Millionen davon aus dem Ausland.

Etymologie

Scotland kommt von Scoti, dem lateinischen Namen für die Gälen. Das lateinische Wort Scotia (Land der Gälen) wurde ursprünglich für Irland verwendet. Spätestens ab dem 11. Jahrhundert wurde Scotia im Gälisch sprechenden Schottland nördlich des Flusses Forth als Bezeichnung für Schottland gebraucht, neben Albania oder Albany, die beide von der gälischen Entsprechung Alba abstammten. Seit dem Spätmittelalter wird mit dem Gebrauch der Wörter Scots und Scotland allgemein alles aus Schottland umfasst.

Unabhängigkeitsbestrebungen

Bereits seit dem nicht ganz freiwilligem Zusammenschluss mit England im Jahre 1707 zum Vereingten Königreich gibt es eine starke Bewegung für eine Auflösung der Union mit England und damit die Abspaltung vom Vereinigten Königreich. Das Land hat bereits durch den Prozess der innerbritischen Devolution weitgehend Autonomiestatus innerhalb des Vereinigten Königreichs. Bei einer Volksabstimmung im September 2014 entschied sich eine knappe Mehrheit der Wähler für einen Verbleib im Vereinigten Königreich. Nachdem am 23. Juni 2016 das Vereinigte Königreich in einem Referendum den Austritt aus der Europäischen Union beschlossen hat, werden Forderungen nach einem neuen schottischen Referendum über die Loslösung vom Vereinigten Königreich erhoben.[2] Die große Mehrheit der schottischen Bürger stimmte im Referendum für den Verbleib in der Europäischen Union.


Quellen

Bildernachweis

Siehe auch

Weblinks

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