Als die Portugiesen ab dem Ende des 15. Jahrhundert begannen, den süd- und südostasiatischen Raum zu erkunden, nannten sie diesen Índias. Letztendlich wurde der riesige Raum in verschiedene Índias unterteilt. So wurde auch der Singular Índia gebräuchlich. Diese Verwendung von Singular und Pluralformen wurde auch in anderen Sprachen übernommen. Sie gibt es u.a. im Englischen (india und indies), im Spanischen (India und Indias) und im Französischen (Inde und Indes ). Im Niederländischen wird zwischen India (dem Staat) und Indië, der Region unterschieden.

In der deutschen Sprache gibt es nur den Singular Indien. Doch auch im Deutschen wurde der Raum begrifflich und räumlich unterteilt, und zwar in Vorderindien, Hinterindien und Inselindien. Dazu kam dann noch der Begriff Westindien für die karibischen Inseln, der sich aus einer historischen Fehleinschätzung erklärt. Als Gegensatz zu Westindien ist der Begriff Ostindien zu sehen, der den eigentlichen asiatischen Teil bezeichnete.

In der Literatur wurde – ausgehend vom französischen amérindien – auch der Neologismus amerindio bzw. ameroindian (engl.) als Bezeichnung für die indigenen Völker Amerikas gepägt, da die im Deutschen vorhandene Unterscheidung zwischen Indern und Indianern in anderen Sprachen nicht gemacht wird. Wobei das deutsche Wort Indianer wiederum auf das spanische Wort indio zurückgeht, einem Neologismus aus der Kolonialzeit.

Kolonialzeit

In der Kolonialzeit war der indische Raum unter mehreren europäischen Mächten in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Am bekanntesten ist sicherlich die britische Kolonie Britisch-Indien, aber es gab auch Französisch-Indien, Niederländisch-(Ost-)indien, Portugiesisch-Indien (Casa da Índia) sowie Spanisch-Ostindien.

Siehe auch

• Indien (Republik)
• Vorderindien
• Hinterindien
• Inselindien
• Westindien
• Ostindien