LEXAS

Skip Navigation LinksStartseite > Länder nach Kontinenten > Ozeanien > Osterinsel

Responsive Ad

Osterinsel (Rapa Nui)

Die Moai auf Rapa Nui

Die Osterinsel (span. Isla de Pascua, rapanui Rapa Nui) ist eine isoliert gelegene Insel im Südostpazifik, die politisch zu Chile gehört, geographisch jedoch zu Polynesien. Sie liegt südlich des südlichen Wendekreises. Der Hauptort Hanga Roa ist 3526 km von der chilenischen Küste (oder 3833 km in genauer Ostrichtung bis zur Küste) und 4251 km von Tahiti entfernt. Das nächstgelegene bewohnte Eiland ist Pitcairn im Westen, in einer Entfernung von 2078 Kilometern. 2017 lebten laut Volkszählung 7750 Menschen auf der Osterinsel.

Bekannt ist die Insel vor allem wegen der monumentalen Steinskulpturen, der Moai. Seit 1995 ist die Osterinsel als Nationalpark Rapa Nui Teil des UNESCO-Welterbes. Trotz ihrer geringen Bevölkerung und ihrer weit abgelegenen Lage ist sie ein beliebtes Reiseziel, besonders wegen der von den Ureinwohnern vor Jahrhunderten erstellten Skulpturen, der Moai, die auf der gesamten Insel zu finden sind. Einziger nennenswerter Ort ist Hanga Roa, die Hauptstadt der Insel, gelegen im Südwesten mit ca. 5.000 Einwohnern. Verteilt über die Insel gibt es ansonsten nur wenige einzelne Hütten, teilweise auch unbewohnt.  


Rapa Nui

Isla de Pascua
Die Flagge der OsterinselDas Wappen der Osterinsel
 Flagge Wappen 
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 27° 7′ S, 109° 21′ W
Länge 24 km
Breite 13 km
Fläche 162,5 km²
Höchste Erhebung Maunga Terevaka (507,41 m)
Einwohner
7750 (2017)
48 Einw./km²
Hauptort Hanga Roa

Karte

[ Vergrössern ]

Satellitenfoto

 

[ Vergrössern ]


Geologie

Die Osterinsel ist ein vulkanischer Gipfel, der dem Salas-y-Gómez-Rücken aufsitzt, einem 2500 km langen, submarinen Höhenzug im Südostpazifik. Sie ist, neben der Insel Salas y Gómez, der einzige Berg dieser unter dem Ozean liegenden, aus zahlreichen Vulkanen bestehenden Kette, der über die Meeresoberfläche hinausragt.

Das für viele pazifische Inseln charakteristische Korallenriff fehlt, die Küste fällt steil bis zu einer Meerestiefe von 3000 Metern ab. Der Küstensaum ist steinig und zerklüftet, kleine Sandstrände sind nur an wenigen Stellen zu finden, beispielsweise in der Anakena-Bucht an der Nordküste. An der Südwestspitze sowie im Osten, an der Halbinsel Poike, ragen steile, bis zu 300 m hohe Kliffe empor.

Die Osterinsel hat etwa die Form eines gleichschenklig rechtwinkligen Dreiecks mit einer maximalen Länge von 24 km, einer maximalen Breite von 13 km und einer Fläche von 162,5 km². Die Landschaft ist durch ihren vulkanischen Ursprung geprägt und besteht im Wesentlichen aus den drei Vulkanen Rano Kao im Südwesten, dem Poike mit seinem Hauptgipfel Maunga Puakatiki im Osten und Maunga Terevaka im Norden sowie deren über 70, teils bis zur Unkenntlichkeit erodierten Nebenkratern. Der Maunga Terevaka ist mit 507,41 Metern die höchste Erhebung der Osterinsel. Die Vulkane sind längst erloschen, es sind weder Aktivitäten in jüngerer Zeit beobachtet worden, noch sind solche in den Sagen und Mythen überliefert.

Im Südwesten sind der Osterinsel die kleinen, unbewohnten Nebeninseln Motu Nui (3,9 ha), Motu Iti (1,6 ha) und Motu Kau Kau (0,1 ha) vorgelagert, im Westen Motu Ko Hepoko (0,1 ha) und Motu Tautara (0,1 ha), und vor der Halbinsel Poike Motu Marotiri (0,2 ha).

Klima

Das Klima ist subtropisch warm, die Jahreszeiten sind nur gering ausgeprägt. Starke Passatwinde herrschen vor. Die Niederschläge betragen etwa 1150 mm im Jahr. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 21 °C. Die kältesten Monate sind Juli und August, die wärmsten Januar und Februar. Die regenreichsten Monate sind der April und Mai, die regenärmsten Oktober, November und Februar. Die durchschnittliche Wassertemperatur beträgt 18 °C.

Flora

Die Osterinsel gehört zu den artenärmsten Inseln des Südpazifiks. Es sind weniger als 30 indigene Samenpflanzen (Spermatophyta) bekannt. Das ist hauptsächlich eine Folge der isolierten Lage; die Insel war niemals mit einer kontinentalen Landmasse verbunden. Vögel, Wind und ozeanische Strömungen konnten nur in weit geringerem Maße als bei anderen Inseln Samen eintragen.

Der erfolgreichste Überträger von Pflanzenmaterial dürfte daher der Mensch gewesen sein. Bereits die ersten Siedler haben Nutzpflanzen auf die Insel gebracht, wie die Legende von Hotu Matua berichtet. Roggeveen, Forster und andere frühe Entdecker berichteten unter anderem von Papiermaulbeerbaum, Süßkartoffel, Yams, Taro und dem Flaschenkürbis. Auch die Europäer trugen in umfangreichem Maße Pflanzen ein, zum Beispiel verschiedene Grasarten als Weidepflanzen für die Schafe und Rinder.

Die heute vorherrschende Vegetation entspricht nicht der ursprünglichen. Sie ist das Ergebnis massiver menschlicher Eingriffe in das Ökosystem. Archäobotanische Befunde belegen, dass die Insel einst dicht mit Palmwäldern einer Art bedeckt war, die eng mit der Honigpalme (Jubaea chilensis) verwandt ist. In Proben von Rano Kao wurde nachgewiesen, dass eine Entwaldung über einen längeren Zeitraum ab dem Jahr 1010 (± 70 Jahre) stattfand.

Man schätzt, dass in dieser Zeit mehr als zehn Millionen Palmen auf der Insel gefällt wurden. Der Verlust des Palmenwaldes, der die Kulturpflanzen vor dem ständig wehenden Wind und vor Austrocknung geschützt hatte, führte zu einer umfangreichen Bodenerosion, die wiederum entscheidende Auswirkung auf die Nahrungsmittelversorgung und damit auf den rapiden Rückgang der Bevölkerung gehabt haben dürfte.

Fauna

Archäologische Grabungen belegen, dass auf der Osterinsel vor der polynesischen Besiedlung 25 Spezies von See- und sechs Spezies von Landvögeln heimisch waren. Davon sind heute auf der Insel selbst (ohne vorgelagerte Motus) nur drei Seevogelarten und vier Landvogelarten verblieben, keine davon indigen oder endemisch.

An Säugetieren kommen heute lediglich eingeführte Haustiere – Pferde, Schafe, Rinder, Schweine – und Ratten vor. Die ausgewilderten Pferde haben sich mittlerweile zu einem Problem entwickelt. Sie verbreiten die Guavenbüsche, indem sie die Früchte fressen und die Samen an anderer Stelle ausscheiden. Außerdem reiben sie sich an den Statuen und leisten so der Erosion Vorschub. Die Pazifische Ratte (Rattus exulans), die vermutlich als Nahrung von den ersten Siedlern mitgeführt wurde, ist inzwischen ausgestorben bzw. von Haus- (Rattus rattus) und Wanderratte (Rattus norvegicus) verdrängt worden. Auf der Osterinsel gibt es keine für den Menschen unmittelbar gefährlichen Tiere oder Überträger von Infektionskrankheiten.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis