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British Columbia

Panoramafoto  Harrison Lake

British Columbia (kurz auch BC genannt; französisch Colombie-Britannique, deutsch Britisch-Kolumbien) ist eine kanadische Provinz an der Küste des Pazifischen Ozeans. Der Name der Provinz leitet sich vom Fluss Columbia ab. Im Nordwesten grenzt British Columbia an den US-Bundesstaat Alaska, im Norden an die kanadischen Territorien Yukon und die Nordwest-Territorien, im Osten an die Provinz Alberta und im Süden an die US-Bundesstaaten Washington, Idaho und Montana.

Die Fläche der Provinz beträgt 944.735 km², die Länge der Küstenlinie rund 7000 km. Dies hängt mit der zerklüfteten Küste zusammen, die von zahlreichen Fjorden und vorgelagerten Inseln gekennzeichnet ist. Die mit Abstand größte Insel ist Vancouver Island,

Splendor sine occasu
 „Pracht ohne Einschränkung“

Basisdaten der Kanadischen Provinzen und Territorien

British Columbia
British Columbia
 (engl.)
Colombie-Britannique  (franz.)
Kategorie: Provinz
Beitritt: 20. Juli 1871

  Flaggenlink Wappenlink
      [ Flaggeninfo ] [ Wappeninfo ]
Fläche944,735 km²
Land925,186 km²
Wasser19,549 km²
Bevölkerung4,631,300 (2012)
Bevölkerungsdichte5.01 Einw. pro km²
Arealitätsziffer0.20 m² /Einwohner
HauptstadtVictoria
Größte StadtVancouver
SprachenEnglisch
Parlamentssitze36
Senatssitze6
Postalische AbkürzungBC
ISO-Code 3166-2 CA-BC
Zeitzone 
Websitehttps://www.gov.bc.ca/
 Wikipedia Eintrag

Lagekarte
Flaggenlink

Hauptstadt der Provinz ist Victoria an der südöstlichen Spitze von Vancouver Island. Bevölkerungsreichste Stadt ist Vancouver im Südwesten des festländischen Teiles der Provinz, dem Lower Mainland.

Der 49. Breitengrad bildet seit 1846 die südliche Grenze zu den USA, der 60. Breitengrad die Grenze zu Yukon und den Nordwest-Territorien, die kontinentale Wasserscheide teilweise die Grenze zu Alberta. Obwohl südlich des 49. Breitengrads gelegen, gehört die Südspitze von Vancouver Island ebenfalls zu British Columbia, nicht jedoch die Halbinsel Point Roberts, die nur von kanadischem Boden aus erreicht werden kann.

File:BC regions 2010.png

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Klima

Der Norden des Festlandteiles der Provinz ist vom arktischen Klima beeinflusst und verzeichnet kalte, schneereiche Winter. Die größte in Kanada gemessene Schneemenge pro Tag fiel mit 145 cm am Tahtsa Lake am 11. Februar 1999. Durch den Einfluss der Kuroshio-Strömung im Pazifischen Ozean besitzen Gebiete im Süden und auf Vancouver Island hingegen ein warmgemäßigtes Klima. Die Westküste ist dabei sehr regenreich. 1967 fielen an den Ucluelet Brynnor Mines an einem einzigen Tag 489,2 mm Regen, und damit die höchste jemals in Kanada gemessene Regenmenge.

Das Binnenland, das im Windschatten hoher Gebirgszüge liegt, kann im Sommer sehr heiß und trocken werden. Im südlichen zentralen Hochland gibt es einige wüstenähnliche Gebiete; dort fällt wenig Niederschlag, und die Temperaturen steigen im Sommer auf über 40 °C. Die Region Okanagan Valley ist das bedeutendste Weinbaugebiet im Westen Kanadas; dort fallen nur 250 mm Regen pro Jahr.

Flora und Fauna

Kaum mehr als vier Prozent der Fläche sind für landwirtschaftliche Nutzung geeignet. Diese Flächen konzentrieren sich im Süden und entlang der Flussläufe. Ansonsten dominierten Wälder. Allerdings haben Rohstoffgewinnung und Holzeinschlag die Urwälder fast völlig beseitigt.

Wichtigste Fische sind die Pazifischen Lachse, der Königslachs (Chinook), der Rot- (Sockeye), der Keta- (Chum) und der Silberlachs (Coho). Sie ziehen zum Laichen in riesigen Schwärmen die Flüsse aufwärts und bilden vielerorts die entscheidende Grundlage für die dortigen Ökosysteme.

Im Norden, vor allem ostwärts der Küstengebirge, sowie in Teilen der Rocky Mountains im Osten lebt das Karibu nur in der Unterart Woodland Caribou (Rangifer tarandus caribou). Man schätzt die Zahl der Tiere nur noch auf 16.500. Es kommt im Norden in großen Herden vor, die im Grenzgebiet nach Yukon leben. Zwei weitere Typen, wie das Mountain Caribou und das Boreal Caribou kommen praktisch nur hier vor, allerdings in sehr geringen Zahlen (2500 bzw. 725). Wie in ganz Kanada gehen die Bestände aufgrund von Industrialisierung und winterlichen Freizeitaktivitäten, vor allem aufgrund der Störungen durch motorisierte Schlitten, zurück.

Die Bedeutung der Jagd ist hierbei rückläufig. Dazu kommen Elche, die als Moose bezeichnet werden, Schneeziege und Dall-Schaf sowie Bison und Wapiti. Zu den Raubtieren gehören der Wolf, der Grizzlybär, der Puma, Cougar genannt, Kojote, Kanadischer Luchs, dazu der Schwarzbär sowie der Orca.

Zahlreich sind die Nagetiere vertreten, unter ihnen verschiedene als Squirrels bezeichnete Hörnchen, Ziesel, Mäuse, Biber. Letzterer war einer der zahlreichen Pelzlieferanten, zu denen vor allem aber Fichtenmarder, Hermelin, Mauswiesel, Nerz, Fischotter, aber auch Kanadischer Luchs und Rotfuchs zählen.

Umwelt

Die Umweltpolitik British Columbias unterliegt, da die Provinz sehr stark von den Weltmarktpreisen für Rohstoffe abhängt, starken zyklischen Schwankungen. Zudem ist die Natur zum bedeutendsten Faktor für den Tourismus geworden. Doch liegen touristische, Naturschutz-, Erholungs- und wissenschaftliche Interessen mit den Verwertungsinteressen der Rohstoffindustrie und gelegentlich den Interessen der Ureinwohner im Streit. Urwälder (old growth) gibt es in British Columbia nach knapp einem Jahrhundert des Raubbaus nur noch wenige.

In British Columbia existieren 14 verschiedene Arten von Parks und Schutzgebieten. Sieben der 43 Nationalparks in Kanada liegen in British Columbia. Daneben unterhält die Provinzregierung fast 1000 Provincial Parks und andere Schutzgebiete. Somit stehen fast 15 % der Fläche der Provinz (ca. 114.000 km2) zu einem gewissen Grad unter Schutz.

Die Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung ist weit entwickelt und dient in großem Umfang der Stromversorgung der Großstädte entlang der Pazifikküste bis nach Mexiko. Die Stauseen behindern die für das regionale Ökosystem grundlegenden Fischwanderungen. Die Flüsse Fraser, Nass und Skeena wurden zum Schutz der Lachse partiell der Natur überlassen. Lachszuchten gefährden allerdings die Bestände durch Verdrängung und durch Krankheiten.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2016 wurden 4.648.055 Einwohner ermittelt, was einer Zunahme von 5,6 % gegenüber 2011 entspricht. Somit liegt British Columbia etwas über dem landesweiten Durchschnitt mit einer Zunahme von 5,0 %. Der Anteil British Columbias an der Gesamtbevölkerung Kanadas beträgt 13,22 %.

24,3 % der Bevölkerung bezeichneten sich bei der Volkszählung 2001 als „Kanadier“. 29,3 % waren englischer, 19,4 % schottischer, 14,5 % irischer, 12,9 % deutscher, 9,7 % chinesischer, 8,6 % französischer und 4,8 % indischer Abstammung (Mehrfachantworten möglich). Etwa 175.000 Menschen oder 4,5 % sind indigener Herkunft (First Nations), weitere 45.000 (1,2 %) bezeichnen sich als Métis.

Wichtigste Sprache ist Englisch, das von 71,5 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen wird. 8,5 % sprechen chinesische Sprachen, 4,5 % Panjabi, 2,2 % Deutsch und 1,4 % Französisch. 31,4 % der Bevölkerung sind protestantisch, 17,2 % römisch-katholisch, 0,9 % christlich-orthodox und 5,2 % nicht näher definierte Christen. 3,5 % bekennen sich zum Sikhismus, 2,2 % zum Buddhismus, 1,5 % zum Islam und 2,0 % zu sonstigen Religionen. 35,9 % machten keine Angaben.

Die Provinz ist dünn besiedelt; die Bevölkerung konzentriert sich auf die Ballungsräume im Tal des Fraser River um Vancouver und um Victoria auf Vancouver Island. British Columbia ist stark multikulturell geprägt. In einigen Städten im Lower Mainland stellen Chinesen die größte Bevölkerungsgruppe.

Wirtschaft

Das BIP von British Columbia ist mit 219,99 Mrd. CAD im Jahr 2012 das viertgrößte in Kanada. Das Pro-Kopf-BIP betrug 45.430 USD. Für das Geschäftsjahr 2019–2020 wird ein Schuldenstand in British Columbia von 15,8% prognostiziert.

Die Wirtschaft von British Columbia ist vielfältig, wobei der Dienstleistungssektor den größten Teil des BIP der Provinz ausmachen.

Britsh Colombia ist der Endpunkt von zwei transkontinentalen Eisenbahnen und der Standort von 27 großen Fracht- und Passagierterminals.

Obwohl weniger als 5% der 944.735 km2 großen Fläche landwirtschaftlich genutzt werden können, ist die Provinz aufgrund des milderen Wetters in Küstennähe und in bestimmten geschützten südlichen Tälern reich an Landwirtschaft.
Das Klima fördert die Erholung im Freien und den Tourismus

Das wirtschaftliche Hauptaugenmerk liegt allerdings seit langem auf der Rohstoffgewinnung, hauptsächlich auf Holzeinschlag, Landwirtschaft und Bergbau.

Mit der angesiedelten Filmindustrie im Großraum Vancouver hat sich British Columbia zum drittgrößten Film-Produktionsstandort in Nordamerika (nach Los Angeles und New York) entwickelt. Alleine in Vancouver befinden sich drei größere Filmstudios, in denen kanadische und US-amerikanische Kino- und Fernsehfilme, TV-Serien, TV-Shows und Dokumentationen produziert werden. Aufgrund der Vielzahl der Filmproduktionen entwickelte sich der Begriff des Hollywood North erst auf Vancouver, durch weitere Filmstudios in anderen Provinzen, dann auf ganz Kanada bezogen.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis