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St. Helena (englisch Saint Helena, ist eine Insel vulkanischen Ursprungs im Südatlantik. Sie bildet mit der Insel Ascension und der Inselgruppe Tristan da Cunha das Britische Überseegebiet St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha.

St. Helena ist 1859 km von Afrika (Angola) und 3286 km von Südamerika (Recife, Brasilien) entfernt. Sie ist die einzige Insel im bis zu 6000 m tiefen Angolabecken, während die administrativ zugehörigen Inseln Ascension und Tristan da Cunha auf dem Mittelatlantischen Rücken liegen. Die Entfernung von Jamestown nach Georgetown auf Ascension beträgt 1297 km, von Jamestown nach Edinburgh of the Seven Seas auf Tristan da Cunha 2442 km. 

Neben den Orten, die namentlich den Distrikten entsprechen (außer St. Paul’s und Alarm Forest), gibt es noch zahlreiche weitere Orte wie White Gate und New Ground (Distrikt St. Paul’s) und The Briar’s (im Distrikt Alarm Forest).

Der größte Ort ist nicht die Hauptstadt Jamestown mit 880 Einwohnern, sondern ihr Vorort Half Tree Hollow mit 901 Einwohnern. Zusammen vereinigt diese „Hauptstadtregion“ 38 Prozent der Inselbevölkerung auf sich.

Entlang der Küste liegen zahlreiche kleine und kleinste Nebeninseln und Felsen, darunter Castle Rock, Speery Island, The Needle, Lower Black Rock, Upper Black Rock (Süden), Bird Island (Südwesten), Black Rock, Thompson’s Valley Island, Peaked Island, Egg Island, Lady’s Chair, Lighter Rock (Westen), Long Ledge (Nordwesten), Shore Island, George Island, Rough Rock Island, Flat Rock (Osten), The Buoys, Sandy Bay Island, The Chimney, White Bird Island und Frightus Rock (Südosten), alle innerhalb einer Distanz von einem Kilometer von der Küste. 

Die höchste Erhebung der 121,7 km² großen Insel ist der 823 m hohe Diana’s Peak, doch gibt es weitere Gipfel mit über 500 m Höhe. Es herrscht mildes ozeanisches Klima. Weite Teile der Insel waren ursprünglich mit Baumfarnen bedeckt, und wegen der isolierten Lage der Insel sind viele Pflanzen- und Insektenarten endemisch. Durch Rodung und freilaufende Weidetiere wurden diese Bestände im Laufe der Zeit immer mehr zurückgedrängt, so dass die Insel heute vorwiegend mit Gras und Büschen bedeckt ist. Einige der einheimischen Pflanzenarten sind allerdings bereits ausgestorben,

Geschichte

St. Helena hatte aufgrund ihrer Abgeschiedenheit und ihrer Steilküsten nie eine indigene Bevölkerung und blieb bis ins 16. Jahrhundert unbewohnt. Erst am 21. Mai 1502 kam der Portugiese João da Nova auf die Insel und benannte sie nach Helena, der Mutter Kaiser Konstantins, da der Tag ihrer Entdeckung ihr Namenstag war. Die Portugiesen importierten Früchte und bauten einige Häuser und eine Kapelle. Als sie weitersegelten, ließen sie ihre Kranken auf der Insel zurück, gründeten aber keine dauerhafte Siedlung. Die Portugiesen hielten die Existenz der Insel geheim, um ihre strategische Bedeutung zu sichern. Der erste längerfristige Bewohner der Insel war Fernão Lopez, der vom Gouverneur von Goa verbannt worden war, aber nicht nach Portugal zurückkehren wollte. Lopez starb 1530 auf St. Helena.

Die ersten Engländer, die ihren Fuß auf die Insel setzten, waren Thomas Cavendish und James Lancaster. Um 1600 gaben die Portugiesen St. Helena auf, das sofort danach von den Holländern – die Existenz der Insel schien nun kein Geheimnis mehr zu sein – besetzt wurde. Die holländische Besetzung dauerte bis 1651. 1659 nahm die Britische Ostindien-Kompanie die Insel in Besitz und errichtete auf ihr ein Fort (Jamestown) sowie eine Garnison.

1673 besetzten die Holländer St. Helena erneut, wurden jedoch bald von den Engländern vertrieben. Die Britische Ostindien-Kompanie, die ab dieser Zeit die Insel offiziell besaß, baute große Farmen auf, auf denen viele Schwarze und Chinesen arbeiteten. Der Reichtum St. Helenas vergrößerte sich, denn durch die sichere Lage wurden große Mengen von Gold aufbewahrt und reiche Kaufleute residierten auf der Insel. Unter den Gouverneuren gab es auch Hugenotten, wie Stéphane Poirier, der vergeblich versuchte, Wein anzubauen. Der berühmte Astronom Edmond Halley besuchte die Insel in dieser Zeit. Nach ihm wurde Halley's Mount benannt.

1815 wählte die britische Regierung St. Helena als Verbannungsort Napoleons aus, der im Oktober 1815 deportiert wurde und bis zu seinem Tod am 5. Mai 1821 in Longwood House residierte. Während Napoleons Verbannung wurde die Insel vollständig von Großbritannien verwaltet und auch der Gouverneur Hudson Lowe wurde von der Krone ernannt. Danach wurde St. Helena wieder an die britische Ost-Indische Kompanie zurückgegeben. 1833 ging St. Helena in den Besitz der britischen Krone über.

1858 wurde der Verbannungswohnsitz Napoleons auf Veranlassung seines damals regierenden Neffen Napoleon III. vom französischen Staat für 7100 Pfund erworben. Seitdem residiert ein französischer Konsul in Longwood House.

Das Longwood House auf Saint Helena
Jamestown von oben
Jamestown Lot´s Wife auf St. Helena
Longwood House+
 Napoleons Aufenthaltsort während der Verbannung. Heute Residenz des französischen Konsuls und Museum. 
Jamestown von oben gesehen++ Blick auf die Bucht und den Hafen von Jamestown im Jahr 1985+++ Die Basaltsäule Lot’s Wife++++

Wirtschaft

Finanziell ist die Bevölkerung auf die Unterstützung Großbritanniens angewiesen. Industrie gibt es nur für Fischfang und Holzverarbeitung sowie etwas Kunstgewerbe.

Die Landwirtschaft beschränkte sich früher fast ausschließlich auf den Anbau von Flachs, der zur Herstellung von Postsäcken für die Royal Mail diente. Inzwischen bedroht dieses Gewächs die Reste der natürlichen Vegetation. Daher wird der Flachs durch Rodungsmaßnahmen, die von der Inselregierung initiiert und finanziert werden, bekämpft. Kaffee von St. Helena zählt zu den teuersten der Welt. Außerdem werden Gemüse und Obst angebaut sowie Rinder- und Schafhaltung betrieben.

Infrastruktur

St. Helena ist nur per Schiff erreichbar. Neben einigen Kreuzfahrtschiffen, die an der Insel anlegen, gibt es eine regelmäßige Verbindung per Postschiff, das St. Helena 26 Mal im Jahr anläuft. Schiffe der St. Helena Line Limited verkehren nach dem Vereinigten Königreich, den Kanarischen Inseln, Ascension und Südafrika. Zudem wird der Bau eines internationalen Flughafens vorangetrieben.

Internet

St. Helena ist momentan lediglich mit einem 10/3.6 Mbit/s Internetlink via Intelsat 707 ans Internet angebunden. Um eine bessere Versorgung zu gewährleisten soll St. Helena an das South Atlantic Express Kabel, welches Afrika mit Südamerika verbindet, angeschlossen werden.


Quellen

Bildnachweis

Weblinks