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Korsika

Korsika (Korsisch Corsica, Frz. Corse ist eine zum großen Teil aus Hochgebirge bestehende Insel im Mittelmeer und politisch eine Region Frankreichs. Korsika ist die viertgrößte Mittelmeerinsel (nach Sizilien, Sardinien und Zypern).

Der Name der Insel Corsica bzw. Französisch Corse geht wohl auf den phönizischen Begriff Korsai zurück, was in etwa „mit Wäldern bedeckt“ bedeutet. Gelegentlich wird die griechische Bezeichnung für die Insel Kalliste („die Schöne“) als Wurzel für den heutigen Namen vermutet.

Korsika liegt westlich von Italien auf der Höhe der Abruzzen, nördlich der italienischen Insel Sardinien und südöstlich des französischen Festlandes. Die Entfernung nach Frankreich (Nizza) beträgt 180 km, das italienische Festland ist dagegen nur 83 km entfernt (Livorno), die italienische Insel Sardinien an der Straße von Bonifacio im Süden sogar nur 12 km.

Die Insel ist sehr gebirgig. Etwa 86 % der Insel sind Bergland und nur 14 % Küstentiefland. Korsika hat eine durchschnittliche Höhe von 568 m (Sardinien: 344 m, Sizilien: 441 m). Auf Korsika ragen 50 Zweitausender in den Himmel. Der höchste Berg ist der Monte Cinto mit 2706 m, der nur 24 km von der Westküste entfernt liegt.

Die korsische Region besteht aus den Départements Corse-du-Sud (Südkorsika) und Haute-Corse (Oberkorsika). Die Insel hat eine Fläche von 8.680 km² und 314.486 Einwohner (Stand 1. Januar 2011). Hauptstadt und Verwaltungssitz ist Ajaccio.

Klima

Auf Korsika herrscht ein typisches Mittelmeerklima: heiße, trockene Sommer und milde, feuchte Winter. Dabei wirkt im Winter das Mittelmeer (13–24 °C) als Wärmespeicher. Aufgrund der hohen Berge und starker Winde gibt es auf Korsika allerdings einige Abweichungen.

Die Niederschlagsmenge ist abhängig von der Höhe. Auf 2000 m Höhe ist der Niederschlag etwa viermal so stark wie an der Küste, wo im Sommer fast kein Regen fällt. Sommerliche Gewittergüsse lassen nur kurz die Flüsse anschwellen. Korsika hat mit ca. 2750 Stunden mehr Sonnenschein als das französische Festland.

Die Winter sind an der Küste mit Tagestemperaturen um 12 °C recht mild, wenn auch gelegentlich Nachtfrost auftritt. Im höheren Bergland gibt es regelmäßig Schneefälle und geschlossene Schneedecken, wobei Wintersport bis ins Frühjahr durchaus möglich ist. Das Frühjahr ist mit Werten zwischen 15 und 20 °C recht angenehm, wobei es nachts noch recht frisch werden kann. Ab Juni steigen die Temperaturen jedoch auf Werte von 25 °C und mehr. Im Juli und August ist es mit rund 30 °C heiß, allerdings kühlt es Nachts auf Temperaturen um die 20 °C ab. Auch im Sommer ist auf den hohen Bergen noch oft Schnee zu sehen. Der Herbst ist mit rund 20 °C wieder wesentlich angenehmer, jedoch können hier wie im Frühling die Nächte deutlich kühler (teils unter 10 °C) werden.

Tourismus und Wirtschaft

Korsika ist trotz des idealen Naturpotenzials touristisch relativ wenig erschlossen. Von der korsischen Bevölkerung wird auch befürchtet, dass eine weitere Erschließung durch den Massentourismus die Eigenständigkeit der korsischen Kultur gefährden könnte. Nach korsischer Tradition ist der Strand überall allgemein zugänglich; es gibt kaum größere Hotelkomplexe oder Hotels mit ausländischen Eigentümern. An der Ostküste gibt es südlich von Phare d'Alistro und südlich von Porto-Vecchio zahlreiche FKK-Urlaubsanlagen und Strände.

Im Jahr 1995 waren 73 % aller Touristen, die Korsika besuchten, Festlandfranzosen. Besonders beliebt ist Korsika bei den Fahrrad- und Motorradfahrern, nicht zuletzt wegen der Kombination von Bergstraßen und Meerblick.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gewinnt auch das Klettern als touristische Einnahmequelle zunehmend an Bedeutung. Die zahlreichen bizarren Felsformationen, auch als „Tafoni“ bezeichnet, sind extrem griffig. Trotz der südlichen Lage kann im Winter ein Skibetrieb aufrechterhalten werden.

Eine echte Großindustrie gibt es auf Korsika nicht. Das produzierende Gewerbe beschränkt sich im Wesentlichen auf landwirtschaftliche Produkte, Bau- und Dienstleistungen. Die meisten auf der Insel hergestellten Produkte wie beispielsweise die traditionellen heimischen Taschenmesser werden an Ort und Stelle an Touristen verkauft.

Im Vergleich mit dem BIP der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Korsika 2006 einen Index von 85,8 (EU-27  100).

Geschichte

Die korsische Urbevölkerung, Jäger und Sammler, wurde um 6000 v. Chr. von einwandernden Neolithikern der Impresso-Kultur verdrängt. Im Süden der Insel entwickelte sich etwa 3000 v. Chr. eine mehrphasige Megalith-Kultur, die auch zahlreiche Menhire errichtete und um 1800 v. Chr. von der Kultur der Torreaner abgelöst wurde, die Torren, nuraghenartige Turmbauten eigener Prägung errichteten. Zuletzt waren Teile Korsikas unter griechischer und römischer Herrschaft. Auch Vandalen, Oströmer und Goten eroberten die Insel.

Nachdem Korsika zunächst den römischen Päpsten untertan war, gehörte es ab 1300 zu Genua. Nach Aufständen der Bevölkerung gegen die Genuesen wurde 1755 die Unabhängigkeit ausgerufen. Zuvor, am 15. April 1736, machten korsische Rebellen den deutschen Abenteurer Baron Theodor von Neuhoff (1694–1756) zu ihrem König. Das ausgerufene Königreich Korsika bestand aber kaum ein Jahr lang.

In der Folge beschäftigte das – nur zeitweilig erfolgreiche – Bestreben der Inselbewohner nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung die Intellektuellen der Epoche der Aufklärung bis hin zu Jean-Jacques Rousseau und den amerikanischen Verfassungsvätern.

Unter Führung des als Vater der Nation (Babbu di a Patria) bezeichneten Pascal Paoli schufen die Korsen eine demokratische Verfassung und ein relativ fortschrittliches Staatswesen. Daraufhin verkaufte Genua die Insel an Frankreich, das 1769 die korsischen Truppen besiegte. Korsika ist seitdem – abgesehen von einem kurzen Zeitraum im Verlauf der Französischen Revolution, als die Insel zu England gehörte – französisches Staatsgebiet

Korsika

Corse (franz.)

Corsica (korsisch)


Flagge Korsikas
[ Flaggeninfo ]
Wappen Korsikas
[ Wappeninfo ]


Lagekarte Korsika
Lagekarte


Basisdaten
Verwaltungssitz Ajaccio
Bevölkerung

 – gesamt 1. Januar 2011
 – Dichte

314.486 Einwohner
336,2 Einwohner je km²

Fläche

 – gesamt/
 – Anteil an Frankreich:

88.680 km²
1,4 %

Départements 2
Arrondissements 5
Kantone 52
Gemeinden 360
ISO 3166-2-Code FR-H

 

Karte von Korsika
Karte v. Korsika

 

 

Satellitenbild von Korsika
Satellitenfoto v. 7.12.2001

Im Laufe des 20. Jahrhunderts erfolgte eine stetige Einwanderung von Festlandfranzosen. Vor allem nach dem Algerienkrieg wurden gezielt aus Algerien vertriebene und geflohene Franzosen (frz. 'pieds-noirs') angesiedelt, so dass die Korsen zur Minderheit auf der eigenen Insel wurden. Gleichzeitig wurde die korsische Sprache durch ihre Verbannung aus Schule und öffentlichem Leben zielstrebig bekämpft, um die korsische Identität der Bewohner zu zerstören.

Auf der Insel gibt es seit langer Zeit eine Bewegung für die korsische Unabhängigkeit. Die französische Regierung lehnt diese strikt ab in der Befürchtung, sie bedrohe die französische Einheit.

 


Quellen

Bildernachweis

Weblinks


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