LEXAS

Skip Navigation LinksStartseite > Länder nach Kontinenten > Ozeanien > Französisch-Polynesien > Marquesas

Responsive Ad

Marquesas

Panoramafot der Marquesas

Die Marquesas-Inseln (französisch Archipel des Marquises; ursprünglicher Name Te Fenua Enata, übersetzt „Die Erde der Männer“) gehören geographisch zu den ostpolynesischen Inseln und politisch zu Französisch-Polynesien.

Sie liegen südlich des Äquators im Pazifischen Ozean, 1600 Kilometer nordöstlich von Tahiti bei 9° Süd und 139° West (Hiva Oa).

Die Marquesas sind die Gipfel einer aus der Tiefsee aufragenden Gebirgskette vulkanischen Ursprungs. Ähnlich wie Hawaii sind sie aus Hotspots der pazifischen Platte entstanden. Die Inseln liegen in drei Gruppen, nördliche, mittlere und südliche Gruppe, deren Alter von Südost nach Nordwest zunimmt. Die Gesteine der Insel Fatu Hiva im äußersten Südosten haben ein Alter von etwas mehr als einer Million, die von Hatutu im Nordwesten ein Alter von über vier Millionen Jahren.

Ein umgebendes Saumriff fehlt, die meisten Inseln sind jedoch von kleinen Nebeninseln oder Rifffelsen umgeben. Die höchste Erhebung ist der Mont Oave mit 1.232 Metern auf Ua Pou, zweithöchste der Mont Tekao auf der Insel Nuku Hiva mit 1.224 Metern.

Das Innere der großen Inseln ist überwiegend gebirgig, stark zerklüftet mit tief eingeschnittenen Tälern, deren Flüsse sich manchmal mit spektakulären Wasserfällen ins Meer ergießen. Einen Küstenstreifen oder eine Küstenebene gibt es nicht. Die einzigen ebenen Flächen liegen an den Mündungen der Täler und waren in der Inselgeschichte meist besiedelt und/oder landwirtschaftlich genutzt. In den Buchten sind gelegentlich kleine Strände aus schwarzem Sand, Kies oder Rollkieseln entstanden. Die Süd- und Ostseite der Inseln ist in Luv mit üppiger tropischer Vegetation nahezu undurchdringlich bedeckt, der Regenwald reicht bis in die höchsten Gipfel. Die windabgewandte, im Regenschatten (Leeseite) liegende Nordwestseite ist meist arid, mit spärlichem Bewuchs und stellenweise wüstenähnlichem Charakter.

Das Klima ist tropisch heiß mit ergiebigen Regenfällen und hoher Luftfeuchtigkeit, die Temperatur beträgt im Jahresmittel 28 °C. Die Nächte, insbesondere in den Monaten Mai bis Oktober, können jedoch gelegentlich unangenehm kühl werden.


Lage der Marquesas im Pazifik
File:Marquesas in the pacific ocean.PNG
Übersichtskarte Französisch-Polynesien
Marquesas (Französisch-Polynesien)
[ Vergrössern ]
Karte der Marquesas
Karte der Marquesas

[ Vergrössern ]


Flora und Fauna

Flora

Die Flora der Inseln ist sehr artenreich. Ein Forschungsprojekt der Smithsonian Institution hat festgestellt, dass von den 714 dort vorkommenden Gefäßpflanzen 337 einheimische Spezies sind, davon nahezu die Hälfte endemisch. Der Bestand an Farnpflanzen ist mit 27 Familien, 55 Gattungen und 117 Arten einer der reichhaltigsten auf der Erde.

Die ursprüngliche Vegetation der Marquesas stammt überwiegend aus dem indo-asiatischen Raum, was mit der Ausbreitung der Pflanzen im Pazifik von West nach Ost zusammenhängt. Es gibt jedoch auch einige amerikanische und austral-asiatische Spezies. Vor der menschlichen Besiedlung waren die Inseln von einem dichten Regenwald bedeckt. Auf der windabgewandten und daher regenarmen Seite dominierten savannenähnliche Busch- und Graslandschaften.

Heute lässt sich die Vegetation der Inseln in mehrere Höhenstufen einteilen. In den unteren Bereichen, bis etwa 300 Höhenmeter, findet man tropische Vegetation, die jedoch in den Jahrhunderten menschlicher Besiedlung entscheidend verändert wurde. Diese Eingriffe waren so umfassend, dass heute kaum noch indigene Pflanzengemeinschaften zu finden sind. Viele ursprüngliche Arten sind ausgestorben. Es dominieren die anthropochoren Pflanzenarten.

Fauna

Die Tierwelt an Land beschränkt sich ansonsten auf Insekten, Schnecken und Eidechsen. Als Großtiere kommen lediglich Nutztiere wie Pferde, Rinder, Schweine und Hühner vor. Ausgestorben ist der Marquesanische Hund.Im Regenwald sind zahlreiche seltene Vogelarten heimisch, zum Beispiel die Marquesastaube (Gallicolumba rubescens), die Marquesas-Fruchttaube (Ducula galeata), der Marquesasliest (Todiramphus godeffroyi), der Marquesas-Monarch (Pomarea mendozae), der Iphis-Fliegenschnäpper (Pomarea iphis), der auf der Insel Ua Huka endemisch ist, und der nur auf Fatu Hiva vorkommende Fatuhivamonarch (Pomarea whitneyi).

Auf den kleineren, unbewohnten Inseln gibt es eine reichhaltige Vogelwelt mit Fregattvögeln, Seeschwalben und anderen Seevogelarten.

Politik und Verwaltung

Politisch gehören die Marquesas heute zum französischen Überseeland (Pays d'outre-mer, POM) Französisch-Polynesien und sind damit der EU angegliedert. Sie werden durch eine Unterabteilung (Subdivision administrative des Îles Marquises) des Hochkommissariats von Französisch-Polynesien (Haut-commissariat de la République en Polynésie française) mit Sitz in Papeete verwaltet.

Die Subdivision administrative des Îles Marquises umfasst sechs politisch eigenständige Gemeinden (Communes des Îles Marquises).

Währung ist (noch) der an den Euro gebundene CFP-Franc. Der Verwaltungshaushalt der Marquesas wird wesentlich mit Mitteln aus Frankreich und der EU subventioniert.

Die 9.346 Einwohner (2017) sind mehrheitlich katholischen Glaubens. Sie wohnen überwiegend in kleinen Dörfern, große Städte gibt es auf den Marquesas nicht. Größter Ort ist Taiohae auf der Insel Nuku Hiva, zugleich der Verwaltungssitz, mit 2.183 Einwohnern (2017).

 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3f/Flag_of_Marquesas_Islands.svg/320px-Flag_of_Marquesas_Islands.svg.png
Inoffizielle Flagge

Seit einigen Jahren gibt es Unabhängigkeitsbestrebungen. Die Marquesas fühlen sich von der Zentralverwaltung Französisch-Polynesiens in Papeete nicht ausreichend vertreten und streben eine unmittelbare Anbindung an Frankreich an.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis