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Kanal von Korinth

Der Kanal von Korinth trennt das griechische Festland von der Halbinsel Peloponnes. Die Idee eines Kanals von Korinth kann auf eine rund 2.600-jährige Geschichte zurückblicken. Doch erst im 19. Jahrhundert mit seinen Errungenschaften der Industrialisierung, insbesondere der Erfindung des Dynamits (1866) bzw. der Sprenggelatine (1876) durch Alfred Nobel, wurde es möglich, den alten Traum des Durchstichs des Isthmus in die Realität umzusetzen.

Bau und Nutzung

Für den in den Jahren 1881 bis 1893 gebauten, 6.346 m langen Kanal durchgrub man die Landenge von Korinth, den so genannten Isthmus von Korinth, an ihrer schmalsten Stelle. Seitdem verbindet der Kanal von Korinth den Saronischen Golf mit dem Golf von Korinth. Um diese Durchfahrtsmöglichkeit zu schaffen und dem Schiffsverkehr so die etwa 400 km lange Fahrt rund um die Peloponnes zu ersparen, nahm man es auf sich, sich bis zu 84 m in die Tiefe durch Felsgestein hindurchzuarbeiten. Dadurch erreichte man eine Wassertiefe von etwa 8 m. Das Kanalbett ist im Niveau des Wasserspiegels etwa 24,6 m breit, verengt sich jedoch bis zum Grund auf ca. 21 m, während die obere lichte Weite des Geländeeinschnitts durchschnittlich 75 m beträgt. Die Steilwände am Kanal im Winkel von 71°–77° ragen bis zu 79 m in die Höhe. Auf der Höhenlage kreuzen fünf Brücken den Kanal.

Beachtenswert sind weiterhin die absenkbaren Brücken an beiden flachliegenden Enden des Kanals. Wenn sich ein Schiff nähert, werden diese durch ein motorengetriebenes Gestänge im Kanal versenkt.

Zerstörung 1944 und Wiederaufbau

1944 sprengte die deutsche Wehrmacht einen Teil der Steilwand und alle Brücken über den Kanal. Um einen späteren Wiederaufbau zu erschweren, wurden zusätzlich Lokomotiven und Eisenbahnwagen in den Kanal geworfen und Minen platziert. Der Wiederaufbau wurde mit Hilfe des United States Army Corps of Engineers 1946 begonnen und bereits im November 1948 abgeschlossen; dabei mussten mehrere hunderttausend Tonnen Geröll beseitigt werden.

Heutige Bedeutung

Brachte der Kanal zur Zeit seiner Erbauung eine enorme Erleichterung für die Seefahrt mit sich, weil durch ihn die gefährliche Umfahrt der Peloponnes um Kap Malea gespart wurde, so hat er heute an Bedeutung verloren. Gründe dafür sind:

  • Die Dimensionen des Kanals erlauben nur die Passage kleinerer Schiffe.
  • Die Umfahrt der Peloponnes erfolgt jetzt auf Kursen, die weiter vor der Küste verlaufen; daher ist sie längst nicht mehr so gefahrvoll, und die Motorisierung der Schiffe minimiert den Zeitgewinn.
  • Das weiche Gestein der Kanalwände bedarf einer Stabilisierung, und die östliche Einfahrt (am Saronischen Golf) muss dringend ausgebessert werden.

Dennoch ist das Verkehrsaufkommen im Kanal beachtlich. Trotz der relativ hohen Durchfahrtsgebühren wird diese schnurgerade Wasserstraße noch heute von etwa 30 Schiffen täglich, also rund 11.000 Schiffen im Jahr, passiert. Ein Großteil davon sind Fähren und Touristenschiffe.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/60/Korinth_Isthmus_de.png/536px-Korinth_Isthmus_de.png

File:Canal of korinth greece.jpg


Quellen

Bildernachweis

Weblinks