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Virginia

National cementery Arlington, Virginia

Virginia (engl. Aussprache Zum Anhören bitte klicken!), offiziell Commonwealth of Virginia, ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika, der Teile der südatlantischen Küstenebene, des Piedmont und der Südappalachen umfasst. Nach über 150 Jahren als englisch-britische Kolonie erlangte Virginia zusammen mit zwölf anderen Kolonien die Unabhängigkeit. 1788 war Virginia der zehnte Staat, der die Verfassung der USA ratifizierte. Während des Bürgerkriegs spalteten sich die nordwestlichen Bezirke ab und wurden zum eigenständigen Bundesstaat West Virginia. Hauptstadt Virginias ist Richmond.

Der Beiname Virginias ist Old Dominion („Altes Herrschaftsgebiet“). Auch wird es „Mother of the Presidents“ genannt, weil acht Präsidenten aus Virginia stammten, mehr als aus jedem anderen Bundesstaat.

Basisdaten der U.S. Bundesstaaten

Commonwealth of Virginia

Old Dominion

Flaggenlink Wappenlink

[ Flaggeninfo ]      [ Wappeninfo ]

Fläche110,785 km²
Einwohner8,411,808
Einwohner pro km²75.9
HauptstadtRichmond
Postal CodeVA
ISO-3166-2 CodeUS-VA
FIPS Code51
 

 

Lagekarte Virginia
Lagekarte
 
Landkarte Virginia
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Geographie

Virginia liegt an der Atlantikküste der Vereinigten Staaten etwa mittig zwischen der nördlichen (Maine) und südlichen (Florida) Ausdehnung der US-Küste. Von der Atlantischen Küstenebene entlang der Chesapeake Bay bis zu den Höhen der Blue Ridge Mountains in den Appalachen im Westen des Bundesstaats weist der Bundesstaat eine topografische Vielfalt auf.

Die Südgrenze zu North Carolina und Tennessee ist eine fast gerade Ost-West-Linie, während die Nordgrenze zu Maryland und dem District of Columbia vom Potomac River gebildet wird. Kentucky und West Virginia sind auf der Westseite der Appalachen ebenfalls direkte Nachbarstaaten.

Virginia teilt sich mit dem Nachbarstaat Maryland jeweils knapp eine Hälfte des ausgedehnten städtischen Ballungsraumes um den Bundesdistrikt Washington, D.C. Dazu gehört neben dem Flughafen Dulles International auch Arlington County, in dem sich eine Vielzahl amerikanischer Bundesbehörden, darunter das Pentagon, befinden. Im westlichen Teil des Landes befindet sich der höchste Berg Virginias, der 1746 Meter hohe Mount Rogers. Ebenfalls in den Appalachen befindet sich der Shenandoah-Nationalpark.

Klima

Das Klima ist im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten mild. Der größte Teil des Staates östlich der Blue Ridge Mountains wird gemäß der effektiven Klimaklassifikation von einem warmgemäßigten Regenklima (Klasse Cfa) bestimmt. In den Gebirgsregionen westlich der Blue Ridge Mountains ist das Klima feucht-kontinental (Klasse Dfa).

Klimatische Naturkatastrophen sind zeitweise ein schwerwiegendes Problem. Hurrikans machen die Küste Virginias sehr verletzbar, obwohl schwere Hurrikans nur selten die Region anlaufen und dann auch nur abgeschwächt eintreffen. Weit öfter ist der Staat von anderen Wettersystemen aus dem Süden betroffen, deren Ausläufer sintflutartige Regenfälle in den Staat bringen. Gewitter sind zeitweise besorgniserregend und treten je nach Region an 30 bis 50 Tagen jährlich auf, wobei die Häufigkeit nach Westen hin ansteigt. Umgekehrt hat Ostvirginia eine höhere Tornadorate; im staatsweiten Durchschnitt treten jährlich 10 Tornados auf.

Geschichte

Von den Ureinwohnern Virginias sind am besten die zu den Virginia-Algonkin gehörenden Powhatan bekannt, die nahe der Küste lebten. Weitere Gruppen waren die zur Irokesen-Sprachfamilie gehörenden Nottaway und Meherrin südwestlich von diesen, die zur Sioux-Sprachfamilie gehörenden Monacan und Saponi, die im Vorland der Appalachen wohnten, und die Cherokee im äußersten Westen des Staates.

Den Namen erhielt Virginia zu Ehren der englischen Königin Elisabeth I. von Walter Raleigh im Zuge seiner Expedition von 1584, als er die erste Ansiedlung auf Roanoke Island gründete. Da die unverheiratete Königin den Beinamen „Jungfräuliche Königin“ (Virgin Queen) hatte und es aus der Sicht der Kolonialisten schließlich um die Besiedlung und Urbarmachung eines solchen Landes ging, wurde dieser Name gewählt. Allerdings bezeichnete man damit einst ein Gebiet, welches die späteren Staaten Virginia, West Virginia, North Carolina, Kentucky, Tennessee und Ohio umfasste.

In Virginia fanden die ersten Siedlungsversuche der Engländer statt. Anfangs hatten die Besiedlungsversuche nur mäßigen Erfolg. Von den im Dezember 1606 in England gestarteten 144 Männern waren neun Monate später nur noch 38 am Leben; 39 waren während der Überfahrt, 67 in den ersten neun Monaten nach der Ankunft an der Küste gestorben. Auch Hungersnöte waren keine Seltenheit, trotzdem nahmen immer mehr Engländer die Gelegenheit wahr und emigrierten nach Virginia.

Als Heimat vieler Grüderväter spielte Virginia eine herausragende Rolle in der Amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung. Die britischen Kolonialherren wurden aus Virginia nach der verlorenen Schlacht von Great Bridge vom 9. Dezember 1775 endgültig vertrieben. Der in Williamsburg tagende Konvent von Virginia erklärte am 15. Mai 1776 Virginia für unabhängig. Mit Annahme der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten durch den Kontinentalkongress am 4. Juli des Jahres wurde Virginia einer der dreizehn Gründerstaaten der USA.

Im Amerikanischen Bürgerkrieg führte, gehörte Virginia zur Konföderation. Die sklavenfreien nordwestlichen County erklärten deswegen am 27. April 1861 die Abspaltung vom Staat und den Verbleib in der Union. Dieser Teil Virginias wurde noch während des Krieges 1863 als West Virginia 35. Gliedstaat der USA.

Bevölkerung

2017 wurde die Bevölkerung auf 8,4 Millionen Einwohner geschätzt. Der Zuwanderungsüberschuss lag bei 243.498 Personen, davon stammten 139.977 von außerhalb der USA und 103.521 aus dem Inland.

Abstammung

Von der überwiegend weißen Bevölkerung Virginias stammen etwa 11,7 % aus deutschsprachigen Ländern, 11,1 % aus Großbritannien (überwiegend England) und 9,8 % aus Irland; 11,4 % der Weißen machten zu ihren Vorfahren keine Angaben. Die Afro-Amerikaner stellen 19,6 %, Hispanics (Latinos) etwa 6 % und Asiaten, darunter viele Vietnamesen und Filipinos, rund 5 % der Gesamtbevölkerung.

Religion

Die wichtigsten Religionsgemeinschaften im Jahr 2010 waren, geordnet nach Mitgliederzahl: Southern Baptist Convention – 763.655, Katholische Kirche – 673.853, United Methodist Church – 467.417, Protestantismus ohne konfessionelle – 378.934, Islam – 213.032, Pfingstbewegung – über 180.000, Episkopalkirche – 120.579, Presbyterian Church – 115.955. Daneben gab es noch zahlreichen weiteren, vor allem protestantisch geprägten Konfessionen. 

Wirtschaft

Virginia gehört zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Bundesstaaten der USA. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei USD 58.768 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 15).

Wichtige Wirtschaftsfaktoren sind die zivilen und militärischen Behörden in Arlington (Pentagon) und Hampton. Auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Auch die dazu die Austernfischerei ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Virginia ist zudem reich an Bodenschätzen.

Landwirtschaft
Bedeutend ist der Anbau von Tabak, Baumwolle, Erdnuss, Mais, und Weizen. Die Viehzucht ist ebenfalls von großer Bedeutung, insbesondere die Milchviehhaltung, zu diesem Zweck wird in Virginia viel Heu gewonnen.


Industrie
Neben dem Schiffsbau sind hauptsächlich die Kohle-, Natursteine-, Eisen-, Holz-, Papier-, Glas- und Tabakverarbeitung von großer Bedeutung.



Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis