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Siedlungsgeographie

Die Siedlungsgeographie ist eine Subdisziplin der Geographie. Ihr Erfahrungsobjekt ist der vom Menschen besiedelte Teil der Erdoberfläche, die Ökumene und Subökumene.

Die folgenden Begriffe werden in der Regel im Rahmen der Geowissenschaften – insbesondere in der Siedlungsgeographie – auf der globalen Maßstabsebene verwendet:

Ökumene

Ökumene (von griech. Oikoumene - Erdkreis, ganze bewohnte Erde; hier: Dauersiedlungsraum) ist der ständig besiedelte und ackerbaulich nutzbare Teil der Erdoberfläche. Dazu zählen urbane Landschaften, Siedlungslandschaften, Kulturlandschaften und Wirtschaftslandschaften. Anfang des 21. Jahrhunderts kann man knapp 50 Prozent der Landoberfläche zur Ökumene rechnen.

Vollständig zur Ökumene gehören Europa, Süd- und Ostasien, große Teile Afrikas, Mittel- und Südamerikas, sowie der Osten der USA und der Südosten Australiens. Seit Beginn der Bevölkerungsexplosion nach der europäischen Expansion hat sich die Ökumene durch die Urbarmachung riesiger Flächen exponentiell ausgeweitet.

Die Siedlungsräume des Menschen

   Ökumene    Subökumene    Anökumene

Anökumene

Als Anökumene werden die wegen extremer physisch-klimatischer Bedingungen nicht bewohnbaren Wildnisgebiete der Erdoberfläche bezeichnet. Das sind die vegetationsfreien Teile der Vollwüsten, die Polarregionen oder die Gipfelregionen der Hochgebirge. Dazu gehören etwas mehr als 10 Prozent der Landoberfläche der Erde.

Beispiele sind die Antarktis, die Salzwüsten der chilenischen Anden, die Kältewüsten im Norden Kanadas und Sibiriens und große Teile der Sahara und Tibets.

Subökumene

Die Subökumene ist der Übergangsraum von der Ökumene zur Anökumene. Das Gebiet ist prinzipiell bewohnbar, wird aber nur extensiv landwirtschaftlich oder saisonal genutzt. Anfang des 21. Jahrhunderts kann man knapp 40 Prozent der Landoberfläche zur Subökumene rechnen.

Ein Beispiel ist die pastorale Weidenutzung einer Steppenregion: Im Gegensatz zum Grünland, das erst durch Roden eines Waldes entsteht und regelmäßiger Pflege bedarf, wird dabei lediglich der naturgegebene Zustand genutzt. Zur Subökumene werden auch Gebiete gerechnet, in denen Menschen leben, die zur Erhaltung ihres Unterhaltes Waren und Nahrung aus der Ökumene beziehen müssen.

Zur Subökumene zählen z. B. die meisten Wildnisregionen der Erde; so die dünn besiedelte Sahelzone, aber auch die nahezu unbesiedelten borealen Nadelwälder und tropischen Regenwälder. Auch kleinräumige Gebiete wie die Almen der Hochgebirge zählen zur Subökumene.

Periökumene

Als Periökumene (von griech. oikoumene - Erdkreis, ganze bewohnte Erde und peri - um...herum) bezeichnet man eine Siedlungsinsel inmitten einer von Menschen unbesiedelten Wildnis.

Beispiele sind bemannte Wetter- oder Forschungsstationen in den Polargebieten oder auch Oasen in der Wüste.

Der Begriff geht auf Krates von Mallos zurück, der die ihm bekannte Weltgegend (Asien, Afrika und Europa) als Ökumene und den eventuell über den Atlantik erreichbaren Kontinent als Periökumene bezeichnete.


Quellen

Bildernachweis