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Kreta

Kreta (griechisch Κρήτη Kriti; türkisch Girit, früher auch italienisch Candia (von arabisch Khandaq „Graben“)) ist die größte griechische Insel und mit 8261,183 Quadratkilometern Fläche sowie 1066 Kilometern Küstenlinie die fünftgrößte Insel im Mittelmeer (nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika). Die Region Kreta umfasst 8336 Quadratkilometer und schließt einige umliegende Inseln mit ein, von denen die vor der kretischen Südküste gelegene, bewohnte Insel Gavdos den südlichsten Punkt Europas markiert.

Die Insel hatte laut dem letzten Census von 2011 621.340 Einwohner (308.760 Männer und 312.580 Frauen). Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum Kretas ist Iraklio (Heraklion), die mit etwa 173.993 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt Kretas darstellt.

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Kreta liegt knapp 100 Kilometer südlich des griechischen Festlands. Die Entfernung bis Afrika beträgt 294 Kilometer (Libyen), bis Asien 180 Kilometer (Türkei) und zum europäischen Festland (Kap Maleas) 96,6 Kilometer. Die Insel hat eine gestreckte Form, sie misst in Ost-West-Richtung 254 Kilometer bei einer größten Breite von 60,6 Kilometern. An ihrer schmalsten Stelle (bei Ierapetra) ist Kreta 12,1 Kilometer breit. Kreta liegt zwischen 34°55'31" und 35°41'32" nördlicher Breite und zwischen 23°31'21" und 26°18'50" östlicher Länge.

Kreta ist sehr gebirgig und wird durch eine von West nach Ost reichende Gebirgskette bestimmt, die zumeist zur Südküste steiler, zum Norden flacher abfällt.

Klima

Auf Kreta herrscht ein gleichmäßiges Mittelmeerklima. Kreta ist mit seinen zirka 300 Tagen Sonnenschein pro Jahr zusammen mit Zypern die sonnigste Insel im Mittelmeerraum. Der Sommer ist heiß und trocken, wobei insbesondere an der Südküste sehr hohe Temperaturen gemessen werden. Der Winter ist regenreich und mild, die Hochlagen der Gebirgszüge sind schneereich. Kreta ist durch mehrere Klimazonen geprägt. Die Spanne reicht von trocken-heißen bis zu feucht-alpinen Zonen.

Geschichte

Kreta war nachweislich etwa ab 6000 v. Chr. durchgängig besiedelt, die ältesten Spuren menschlicher Bewohner reichen jedoch mindestens 130.000 Jahre zurück, wie archäologische Funde an neun Stätten im Süden der Insel belegen.

Ab dem dritten vorchristlichen Jahrtausend entstand auf der Insel mit der Minoischen Kultur die erste Hochkultur auf europäischem Boden. Etwa um 1450 v. Chr. übernahm mit den Mykenern eine erste griechischsprachige Bevölkerung die Paläste ihrer Vorgänger. Durch den Zuzug weiterer griechischer Stämme, die in den folgenden Jahrhunderten auf Kreta siedelten, wurde die Sprache der Minoer allmählich verdrängt.

In klassischer Zeit lag Kreta am Rand des griechischen Kulturraums, es galt als „Insel der 100 Poleis“, war also in zahlreiche kleine Stadtstaaten zergliedert. Die von 395 bis 1204 währende byzantinische Epoche wurde zwischen 824 und 961 von der Eroberung Kretas durch Muslime unterbrochen, die das Emirat von Kreta gründeten. Die Insel fiel jedoch im 10. Jahrhundert an die Byzantiner zurück. Nach dem Vierten Kreuzzug und der Eroberung Konstantinopels fiel Kreta an die Republik Venedig, die die Insel als Regno di Candia von Iraklio aus verwaltete.

1645 bis 1648 eroberten die Türken fast die gesamte Insel und verleibten sie als Girit (osmanisch گريد) dem Osmanischen Reich ein, nur Candia hielt einer Belagerung bis 1669 stand. Zahlreiche Aufstände der Bevölkerung im 19. Jahrhundert gegen die osmanische Oberhoheit wurden blutig niedergeschlagen. Von 1830 bis 1840 stand Kreta formal unter der Verwaltung des Walis von Ägypten Muhammad Ali Pascha.

1898 erzwang die Intervention Frankreichs, Russlands und des Vereinigten Königreichs eine fast vollständige Autonomie Kretas unter der Oberhoheit der Hohen Pforte. Durch den Vertrag von London von 1913 wurde Kreta schließlich Teil des griechischen Staates, im Vertrag von Lausanne 1923 wurde ein umfassender Bevölkerungsaustausch vereinbart. Rund 50.000 Türken mussten die Insel verlassen, viele Griechen aus Kleinasien siedelten auf Kreta.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde die an strategisch wichtiger Position gelegene Insel Kreta im Mai 1941 in der Luftlandeschlacht um Kreta von der deutschen Wehrmacht erobert und bis 1945 besetzt gehalten. Verschiedene Widerstandsbewegungen kämpften, unterstützt von britischen Agenten, gegen die deutsche Besatzungsherrschaft. Die Wehrmacht verübte in zahlreichen kretischen Orten Massaker und Geiselerschießungen. Der Partisanenkrieg der politisch unterschiedlich positionierten Widerstandsbewegungen gegen die deutsche Besatzung ging ab 1946 fast nahtlos in den Griechischen Bürgerkrieg über.

Wirtschaft

Hauptwirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr. Landwirtschaftlich wird die Insel vor allem für Wein-, Oliven- und Obstanbau genutzt. Ein großer Teil des kretischen Weinbaus dient der Produktion von Rosinen. Die wenigen Ebenen Kretas im Südosten sind von zahlreichen Treibhauskulturen geprägt, in denen Gemüse und Salate sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Export angebaut werden.

Die Insel gehört zu den größten Olivenölexporteuren der Europäischen Union, Ende der 1990er Jahre wuchsen auf 44 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche rund 16 Millionen Ölbäume.

Infrastruktur

Kreta besitzt drei Flughäfen in den Städten Iraklio (Heraklion), Chania und Sitia, von denen Sitia nur national angeflogen wird.

Fährverbindungen gibt es vor allem nach Piräus (Athen), ganzjährig auch nach Thessaloniki, Santorin, Karpathos, Rhodos oder zur Saison auch von Kissamos nach Gythio auf dem Peloponnes.

Wichtigstes öffentliches Verkehrsmittel auf der Insel ist der Busverkehr der Genossenschaft KTEL. Eine Eisenbahnlinie gibt es auf Kreta nicht.

Das Straßennetz ist seit den 1980er Jahren ausgebaut worden.


Siehe auch

Weblinks

Reiselinks

Quellen

Bildernachweis