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Erdsphären

Eine Erdsphäre bezeichnet eine Eigenschaft des Planeten Erde, die eine räumliche Ausdehnung besitzt und sich häufig wie eine mehr oder weniger durchgehende Schale um den ganzen Himmelskörper legt.

Der Begriff Erdsphäre bildet den Oberbegriff, unter dem Atmosphäre, Geosphäre, Lithosphäre und viele weitere Sphäre-Begriffe gesammelt werden.

Viele Erdsphären befinden sich vollständig oder großteilig auf der Erdoberfläche – oder zumindest knapp ober- oder unterhalb von ihr. Einige Erdsphären umhüllen den Planeten in kleinerem oder größerem Abstand zur Erdoberfläche, ohne mit ihr direkt verbunden zu sein. Solche erdoberflächenfernen, hohen Erdsphären sind zum Beispiel die Exosphäre als oberste Schicht der Atmosphäre und die Elektrosphäre, innerhalb derer die Atmosphäre eine höhere elektrische Leitfähigkeit besitzt.

Die Erdsphären lassen sich in drei Gruppen gliedern.

  1. Die erste Gruppe besteht aus den natürlichen Erdsphären. Die natürlichen Erdsphären existieren ohne Zutun des Menschen. Ihr Bestehen ist also grundsätzlich unabhängig von menschlicher Kultur – obwohl viele von ihnen heutzutage durch menschliches Wirken vielfältig beeinflusst werden. Die Erforschung der natürlichen Erdsphären obliegt der Physiogeographie (Naturgeographie) und den übrigen naturwissenschaftlichen Geowissenschaften. Zu den natürlichen Erdsphären gehören zum Beispiel Hydrosphäre und Ökosphäre.
  2. Die zweite Gruppe der Erdsphären besteht aus den kulturbedingten Erdsphären. Die kulturbedingten Erdsphären entstehen und existieren erst durch das Zutun des Menschen. Ihr Bestehen ist also abhängig von menschlicher Kultur. Die Erforschung der kulturbedingten Erdsphären obliegt der Anthropogeographie (Kulturgeographie) und den Kulturwissenschaften. Zu den kulturbedingten Erdsphären gehören zum Beispiel Anthroposphäre und Noosphäre.
  3. Die dritte Gruppe der Erdsphären besteht aus den teilnatürlichen Erdsphären. In teilnatürlichen Erdsphären werden sowohl natürliche als auch kulturbedingte Raumeigenschaften in ihrer vielfältigen gegenseitigen Durchdringung und Wechselwirkung gemeinsam und zusammenfassend betrachtet. Die Erforschung der teilnatürlichen Erdsphären obliegt der allgemeinen Geographie. Zu den teilnatürlichen Erdsphären gehört die Landschaftssphäre.

Gestalt und Lage von Erdsphären können sich im Lauf der Zeit ändern. Auch waren sie nicht seit Anbeginn der Erde vorhanden. Stattdessen formten sie sich zu bestimmten Zeitpunkten und werden sehr wahrscheinlich irgendwann auch wieder verschwinden. Beispiele:

  • Die Ausdehnung der Ionosphäre unterliegt tageszeitlichen Schwankungen. Sie bildet sich in der Hochatmosphäre durch ionisierende Strahlen der Sonne. Wegen der fehlenden Sonnenstrahlung baut sie sich des Nachts fast vollständig ab.
  • Die Ausdehnung der Chionosphäre unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen. Während des Winters können sich ihre Schneedecken weit ausbreiten. Andererseits schrumpft sie im Sommer zusammen bis auf wenige Schneefelder in Hochgebirgen und Polargebieten.
  • Die Ausdehnung der Kryosphäre unterliegt erdzeitlichen Schwankungen. Während der Kaltzeiten kann das Meereis weit in Richtung Äquator vordringen und große Gebiete der Kontinente werden unter Inlandeis begraben. Während der Warmzeiten zieht sich die Kryosphäre sehr weit zurück bis in die höchsten Gebirgs- und Polarregionen. Während der Periode des Cryogenium war mehrmals sogar fast die gesamte Erde eisbedeckt.
  • Die Ozonosphäre bildete sich erst vor etwas mehr als zwei Milliarden Jahren. Zuvor hatten bestimmte Mikroorganismen die oxygene Photosynthese evolviert. Nun entwichen große Mengen von Sauerstoffmolekülen den Meeren und gelangten in die Atmosphäre. Die Sauerstoffmoleküle stiegen auf und wurden von Sonnenlicht umgebaut zu den Ozonmolekülen der Ozonosphäre.
  • Die Magnetosphäre wird gebildet vom Erdmagnetfeld, das durch Wärmeströmung innerhalb der flüssigen Eisenlegierung im Erdaußenkern erzeugt wird. Das Erdmagnetfeld wird in drei Milliarden bis vier Milliarden Jahren vergehen, wenn der Erdaußenkern so gut wie vollständig ausgehärtet sein wird.

Sie auch

Weblinks

Quellen